Welch Zufall! Auch ich habe meine Fuchsfährten Kritik heute geschrieben.

Also:

--------------------------------------------------------------------------------

Rezension: "Fuchsfährten" von Thomas Plischke

Severin, seines Zeichens hauptberuflicher Neffe, wird vom Tod seines Onkels völlig überrascht. Noch verwirrender wird für ihn die Angelegenheit, als er feststellt, dass der Onkel wohl Opfer eines heimtückischen Mordanschlages wurde, er selber von einem Mitglied der garethischen Criminal-Cammer dieses Mordes verdächtigt wird und der tote Onkel wohl ein wichtiges Mitglied der dunklen Seite in der Kirche des Gottes der Händler und Diebe war. Als solcher hatte er ein geheimnisvolles Artefakt in Gewahrsam, welches jetzt natürlich verschwunden ist.
Und so zieht Severin bald mit einer Hand voll Gefährten los, um die Überlebenden einer Gaunertruppe zu suchen, in deren Händen sich das gesuchte Amulett befinden müsste. Doch leider bekommen sie immer wieder Besuch von einem fuchsköpfigen Ungeheuer, welches die Zeugen in die Arme Borons schickt.

Genug Stoff für eine spannende Kriminal-Queste also, leider springt der berühmte Funke oft nicht über, die Personen bleiben Klischee, ihre Handlungen voraussehbar oder - ganz im Gegenteil - abrupt und unmotiviert. Der eine oder andere Handlungsabschnitt scheint eher am Spieltisch entstanden, als durchdachter Romanplot zu sein.
Nur ein Beispiel: Severin verkleidet sich, um die Stadt ungesehen verlassen zu können, als Frau. Was andere Autoren zu einem (zugegebenermaßen nervigen und abgedroschenen) Charlies Tante Kapitel ausgebaut hätten, verläuft in den Fuchsfährten völlig unspektakulär. Es passiert nämlich, außer ein paar Bemerkungen seiner Reisegefährten, gar nichts. Als sie die Stadtmauern hinter sich haben, zieht er seine normalen Klamotten wieder an - Punkt. Wie gesagt, ich stehe überhaupt nicht auf peinlichen "Schenkelklatsch-Bäumchen-wechsel-dich-Humor", aber an diesem ist der Hauptmangel des Buches gut auszumachen.

Es gibt packendere und ausgereiftere Geschichten in dieser Roman-Serie (z.B.: "Das gebrochene Rad" oder "Die Nebelgeister"), die auf der "Speziellen-DSA-Roman-Skala" (nicht zu verwechseln mit der "Allgemeinen-Weltliteratur-Skala") bei mir ganz oben stehen.

Da das Buch auf seinen 340 Seiten trotzdem einige Stunden vergnügliche Unterhaltung bietet, vergebe ich zwei Sterne.

--------------------------------------------------------------------------------

P.S.: Auch ich würde meine Wertungen gerne wieder editieren.

Ich lese gerade "Unsterblicher Traum" von Patricia Renau, den ersten DSA-Roman der im Fanpro-eigenen Phoenix Verlag erschienen ist. Nach den ersten 60 Seiten kann ich nicht sagen, dass diese Reihe schlechter wird als die Heyne Romane. Zumindest bisher kann das Buch mit den Fuchsfährten mithalten.

Zu Ralfs Kritik: Natürlich will auch ich den Autor nicht entmutigen und würde sicher noch den einen oder anderen Roman von ihn lesen. Ist immerhin solides Handwerk ... und wer von uns wollte denn nicht auch ... ihr wisst schon ... der eigene Name auf dem Umschlag ... schnief ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


----------------------------------
Schweige
www.stefanschweikerts.de)
----------------------------------