BLAUES LICHT von Daniela Knor:
"Blaues Licht" entführt den Leser weit in die Vergangenheit Aventuriens. Genauer gesagt in das 4. Jahrhundert nach Bosparans Fall, in die Zeit der Herrschaft der Priesterkaiser.
Erzählt wird die Geschichte eines der bedeutendsten Heiligen der Firun-Kirche, Mikail von Bjaldorn.
Nun, die Rahmengeschichte ist eigentlich nicht sonderlich originell. In Bjaldorn werden einige Geweihte ermordet und verstümmelt und Mikail will mit Hilfe einiger Freunde den oder die Mörder finden.
Viel interessanter ist allerdings, wie Daniela Knor die Geschichte erzählt. Auf 500 Seiten läßt sie sich erfreulicherweise viel Zeit für die Entwicklung der zahlreichen Haupt- und auch Nebencharaktere, ohne daß es langweilig würde. Auch die Schilderung des ländlichen Lebens und der zahlreichen Jagden (bei einem Firun-Geweihten als Hauptperson natürlich unverzichtbar <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />) ist sehr gelungen. Man merkt an den vielen Details, daß sie sich große Mühe gegeben hat, alles wichtige zu beachten und daß sie auch gut recherchiert hat (sowohl was irdische als auch DSA-Belange angeht). Die Geschichte ist spannend erzählt und bereits relativ früh gibt es sogar eine unerwartete Wendung, die ich persönlich schlicht für brillant halte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Kritikpunkte gibt es natürlich auch. Am schwerwiegendsten ist dabei, daß man bereits ziemlich früh den Täter erahnt - und daß dessen Motivation am Ende IMHO nicht wirklich zufriedenstellend erläutert wird.
Zudem gibt es ein paar kleinere handwerkliche Mängel, die meines Erachtens darauf hindeuten, daß Daniela Knor noch ein "Frischling" als Romanautor ist. Aber Raum für Verbesserungen muß schließlich immer gegeben sein, insgesamt war ich mit "Blaues Licht" sehr zufrieden (wenngleich ich bei den erwähnten Jagden irgendwie immer auf Seiten der "Opfer" war ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).
Eine glatte 2.

Damit läßt sich schon mal sagen, daß die DSA-Romane aus dem Phoenix-Verlag sich qualitativ nicht hinter der Heyne-Reihe verstecken müssen (zumindest nach den ersten beiden Bänden).