Sooo ... ich melde mich mal wieder zu Wort ... und gelobe Besserung <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

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Rezi: Spielsteine der Götter von Heike Wolf

Taron von Gratenbach ist nicht gerade ein typischer Rondrageweihter. Insbesondere sein Jähzorn - geradezu eine thorwallsche Walwut - bringt ihn regelmäßig in Schwierigkeiten. Doch ... auch wenn er lange Zeit davon überzeugt ist ... die grimmige Leuin hat ihn nicht verstoßen, sondern hält noch eine wichtige Aufgabe für ihn bereit.
Heike Wolf erzählt uns die Geschichte dieses Helden von seiner Aufnahme in Donnerbach bis zu der Schlacht an der Trollpforte 26 Götterläufe später ... und übernimmt sich dabei gewaltig.

Was hier auf etwa 330 Seiten erzählt wird, sind einige Episoden aus Tarons Leben; teilweise liegen Jahre zwischen den einzelnen Kapiteln. Das wäre weiter nicht schlimm, machen ja andere auch, leider fehlen aber Schlüsselszenen - wie z.B. der Grund, warum Taron Donnerbach verlässt - die werden dann als kurze Erklärungen nachgereicht. Eine Unsitte, die sich vielleicht Professor Tolkien erlauben durfte, und auch der hat genügend Prügel dafür beziehen müssen.
Die Erlebnisse anderer Personen werden gelegentlich als kurze Nebenhandlungen weitergeführt, leider jedoch so kurz, dass man sie auch vollends hätte weglassen können. Die Geschichte der Halbelfe Marga wird in ein paar Häppchen erzählt, die mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten. Wichtige Personen werden einfach für Tod erklärt, die näheren Umstände erfahren wir nicht.
Auch die Hoffnung, über den großen Showdown an der Trollpforte mehr zu erfahren als mir als Nicht-Abonent des "Aventurischen Boten" und "Nicht-P+P-Spieler" erlaubt ist, erfüllt sich nicht.
Das ganze ist in eine Rahmenhandlung - als Erzählung eines alternden Rondrageweihten an seine Schützlinge - verpackt, aber die hätte man auch vollends weglassen können.
Was die ganze Geschichte rettet ist der doch recht flotte und einfühlsame Erzählstil von Heike Wolf. Einige Kapitel sind wirklich anrührend oder spannend geschrieben und verlangen eigentlich nach mehr.

Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, als habe die Autorin einen, wohl auf über 1000 Seiten, dann hätte es vielleicht funktioniert, angelegten Epos plötzlich beendet und das Geschriebene zusammengepackt. Nett, aber ich habe schon bessere Geschichten aus Aventurien gelesen ... und ... schade, da wäre mehr drin gewesen.

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Tja ... so oft ich mit Ralf über die Bücher einer Meinung bin ... diesmal wohl nicht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


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Schweige
www.stefanschweikerts.de)
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