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Joined: Mar 2003
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So, es ist soweit. Ich habe das ur-Rollenspiel gründlich überarbeitet, alle Beiträge, die mehr als 2 Stück waren, farblich markiert, und einen erklärenden Anhang bestehend aus Beiträgen aus "Out of Character" hinzugefügt. Einziger Wehrmutstropfen : Rechtschreibfehler wurden (noch) nicht korrigiert. Das Ergebnis ist einsehbar unter http://www.xanlosch.de/index.php4?fn=romaneZum Titel : Da der Titel "Rollenspiel" war, habe ich ihn damals - zur Endphase der Entwickling von Divinty - in "Rescuing the Princess" für meine englische Übersetzung hin verändert. Diese Bücher wurden im Spiel selbst als "Tales from lost Kingdoms" veröffentlicht (einsehbar im Spiel selbst im sogenannten "Larian-Dungeon" , auch bekannt unter der Bezeichnung "Easter Egg Area"). Ich habe beide Titel übernommen und zurück ins Deutsche übersetzt. Der Titel "Tales from Lost Kingdoms" ist deswegen eingebaut worden, weil der Text für die Veröffentlichung im Spiel selbst bearbeitet wurde (ich glaube, von Bronthion selbst, wenn ich mich richtig erinnere, oder von mir während der Übersetzung - oder beides <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ) , um jegliche Referenzierung zu DSA wenn möglich zu eleminieren. Der originale, ursprüngliche Titel lautete - so, wie er gedacht war - "Tales of Heroes and Forgotten Kingdoms". Ich weiß nicht hundertprozentig, ob er so beibehalten worden ist, da ich Divinity schon lange nicht mehr auf der Festplatte habe. Wer mir da weiterhelfen kann, kann mir ja eine PM (oder PN) zuschicken. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Es kann daher auch sein, daß ich den Titel etwas verfälscht habe, ich habe ihn intern jedenfalls immer "Lost Kingdoms" genannt. Aber der Titel, den ich der Übersetzung gab, lautete "Rescuing the Princess", mit der Intention, den "Roman"-Titel etwas aussagekräftiger zu machen als einfach nur "Rollenspiel". <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Ein Text, der die Entstehungsgeschichte dioeses Textes auf Englisch beschreibt ist hier einsehbar, inklusive Briefwechsel (e-mail) zwischen mir und Bronthion damals. Dort ist auch das originale "Rollenspiel" inklusive "Rollenpiel out of character" im original-Layout des alten Forums einsehbar (bitte die "upgedateten Links" dort benutzen). Es kann sein, daß es noch Überarbeitungen geben wird (speziell der Titel <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ) , aber das ist dir vorläufige Endfassung meiner überarbeiteten Version. Viel Spaß damit ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Alrik.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
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journeyman
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journeyman
Joined: Apr 2003
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Achtung ... ein etwas längerer Beitrag! ... und etwas OffTopic ...
Nach einigen aventurien-freien Romanen ...
*** OT!!! *** Nämlich: Tom Robbins - "Völker dieser Welt, relaxt!" (Nicht unbedingt ein zweites "PanAroma", aber für alle Fans des Autors und alle anderen, die skurrile Geschichten mögen, lesenswert) Akif Pirinci - "Das Duell" (Der vierte Krimi mit Kater "Francis", nicht mehr und auch nicht weniger) und Peter S. Beagle - "Das Zauberhaus" (Eine traumhaft schöne Geschichte um Geister und die vielfältige Anderswelt Englands. Wer Beagles märchenhaft-poetischen Styl mag: lesen!) *** OT Ende ***
... habe ich inzwischen mit dem dritten Band der "Rhianna"-Reihe angefangen.
Was ich schon länger nicht mehr gemacht habe, ist es, meine ersten Eindrücke gleich niederzuschreiben. Ich mache es dieses Mal, weil es mich reizt, einige Kommentare zu geben, die ich nach Ende der Lektüre und der dadurch vorherrschenden Gesamtwirkung des Buches nicht mehr, oder nicht mehr so, machen würde und - zweitens - weil ich dabei auf drei Punkte zu sprechen komme, die - so den einer der anderen hier anwesenden Leser/Schreiber Lust hat - Anlass für kleine "Grundsatzdiskussionen" geben könnten. Nun denn ...
1.) Nach der Lektüre der ersten fünf Kapitel kann ich Ralfs Kommentare zu den verschiedenen Handlungssträngen nur zustimmen. Im ersten Kapitel begleiten wir das Oberhaupt des Flammenbundes, im zweiten Rhiana, im dritten besucht die Baronin von Abilacht Fürst Emerthon, Im vierten wieder Rhiana, im fünften begleiten wir einen tobrischen Baron bei der Rekrutierung neuer Soldaten. Ich hoffe, die Autoren (der gesamten Reihe) verzetteln sich nicht in einem "Twin Peaks" zur Ehre gereichenden Schlamassel aus halbfertigen Parallelhandlungen. (Dass mich keiner missversteht: Ich liebe "Twin Peaks", hätte mich aber über die Auflösung der einen oder anderen Nebenstory sehr gefreut.) Nach etwa der Hälfte des Buches, kann ich vorläufige Entwarnung geben. Daniela Knor führt zwar noch weitere Handlungen und Personen ein, es scheint aber bisher nicht allzu unübersichtlich zu werden.
2.) Im fünften Kapitel erstmals, sprechen die Bauern einen "pseudo-norddeutschen" Akzent (oder so ähnlich ... ich bin Schwabe ;-) ). Ich muss leider sagen, dass ich solche "Lokalisierungen" nicht besonders mag. Um Stand oder Bildung einer Person hör/lesbar zu machen, genügt meiner Meinung die richtige Wortwahl und gerne auch noch 'n paar Abschleifung'n. Ich habe wirklich nichts gegen Akzent und Mundart - wie gesagt, ich bin Schwabe, und nutze diese Sprache auch zur täglichen verbalen Kommunikation in meinem Umfeld - aber in der Schriftsprache hat so etwas meiner Meinung nach nichts zu suchen. Grund 1: Der Text wird schwer lesbar. Grund 2: Es entsteht immer wieder der Eindruck: Slang = Ungebildet, Dumm. Hochsprache = Gebildet, Klug. Wahrheit ist jedoch: Jeder Spricht so, wie ihm "das Maul gewachsen ist". Grund 3: Ich habe noch keinen Text gelesen, in dem so etwas funktioniert hätte. Vielleicht abgesehen von sogenannten Mudarttexte. Aber auch denen haftet meist der Geruch des "Volkst(d)ümlichen" an. Wie dies in anderen Sprachen funktioniert kann ich nicht sagen. Hier nur ein Beispiel. Ich habe Harry Potter (bitte hier keine HP = gut/schlecht Diskussion) sowohl auf deutsch, als auch auf Englisch gelesen. Im englischen Original spricht Hagrid einen extremen (wenn es mir korrekt mitgeteilt wurde) Cogney-Slang. (Abgesehen davon, dass es für mich eine zusätzliche Hürde ist;) ist es in GB nicht auch so, dass gewisse Slangs mit gewissen Klischees verbunden sind? Den Göttern Dank, hat uns die deutsche Übersetzung vor so etwas verschont. Trotzdem erfahren wir auch hier genug über die Person, allein aus der Art, wie und was er spricht. Oder ... wie hätte euch ein sächselnder/bayrischer/berlinerischer/schwäbischer Hagrid gefallen?
3.) Im dritten Kapitel (Das mit Sarja und Emerthon) scheint uns die Autorin ziemlich viel mitteilen zu wollen. Um alles unterzubringen springt sie mit der Erzählperspektive gegen Ende des Kapitels mehrfach zwischen den beiden hin und her. Sorry (und das ist mit Sicherheit auch wieder nur mein persönliches Empfinden), aber bei solchen "Stellungswechseln" stellen sich bei mir immer wieder die Nackenhaare. Ich weiß, dass das konsequente Erzählen aus einer Perspektive oft nicht leicht ist (was jeder bei der Lektüre von "Ich-Erzählungen" nachvollziehen kann: Ich kann nur schreiben/lesen, was die "First-Person" weiß/hört/sieht ...) aber normalerweise genügt ein Kapitel/Abschnittswechsel um diesen Perspektivwechsel stimmig zu machen. Daniela Knor hat diesen "Fehler" bis (inzwischen) Seite 220 nicht wiederholt. Wie seht ihr diese Sache? Bin ich da überempfindlich? Oder hat der Lektor geschlampt?
So, das war's erst Mal. Meine Rezension von "Das Geheimnis des Königs" folgt dann demnächst.
---------------------------------------------- Bei etwaigen Rächtscheibfehlern, falschen Word-Fehler-Korrekturen (wir/wie) und sonstigen Unklarheiten: Es gilt das, was ich meine und nicht das, was ich geschrieben habe <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
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OP
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Joined: Mar 2003
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Okay, alter Schwabe ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
zu 1.: Kann ich nur zustimmen und zugleich erwähnen, daß sich Daniela Knor bis Ende des Buches zum Glück auf die für das Buch wichtigsten Erzählstränge konzentriert. Aber ich hoffe auch, daß nicht irgendwann einzelne Handlungsfäden einfach ignoriert werden.
zu 2.: Eigentlich mag ich sowas auch nicht - aber da ich hier keinerlei Probleme mit der "gedanklichen Aussprache" hatte, hat es mich nicht im geringsten gestört. Eigentlich fand ich es sogar gut. Und zumindest bei mir kamen auch keine Assoziationen von wegen "Mundart" gleich dumm. IMHO zeigt es hier einfach nur den Bildungsstand der unterschiedlichen Fraktionen. Und dagegen ist von meiner Seite aus nichts einzuwenden. Denn in der mittelalterlichen aventurischen Gesellschaft halte ich es durchaus für realistisch, daß Adlige bzw. Höflinge sozusagen hochdeutsch sprechen, während die Dörfler so reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
Man kann natürlich einweden, daß es inkonsequent ist, diese Unterscheidung nur bei diesem Handlungsstrang anzuwenden - durchaus nicht zu Unrecht. Aber da es an der Qualität des Buches an sich nichts ändert, kann ich darüber gerne hinwegblicken.
zu 3.: Ähem, ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht an diesen Perspektivenwechsel erinnern. Also ist er mir entweder gar nicht aufgefallen oder hat mich nicht gestört. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
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OP
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Joined: Mar 2003
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ROTER FLUSS von Daniela Knor: Wie immer handelt es sich auch bei Knors neuem DSA-Roman um eine historische Geschichte. Um genau zu sein befinden wir uns knapp 500 Jahre in der aventurischen Vergangenheit. Zentraler Schauplatz des Geschehens: Myrburg (das spätere, legendäre Phexcaer) mitten im Orkland. Besser gesagt am Rande des Orklandes, denn erst "Roter Fluß" erzählt, warum Phexcaer heute eine Enklave im von Orks beherrschten Gebiet ist. Knor behält ihre Vorliebe für viele wichtige Personen bei, im Zentrum steht jedoch der aufgrund seiner Walwut ausgestoßene Thorwaler Hjalgar. Er hat mit den Menschen nichts mehr zu schaffen, stattdessen handelt er mit den Orks und versorgt sie mit menschlichen oder zwergischen Ausrüstungsgegenständen. Doch als die Orks sich zu einer Streitmacht zusammentun und auf Myrburg marschieren, gerät Hjalgar zwischen die Fronten ...
"Roter Fluß" bestätigt meine hohe Meinung von Daniela Knor als DSA-Autorin (mindestens zwei weitere Bücher von ihr sollen noch 2005 erscheinen), auch wenn es nicht ganz an das hohe Niveau ihres Rhiana-Romans "Das Geheimnis des Königs" herankommt. Dafür haben sich doch ein wenig zu viele Klischees eingeschlichen (gerade die Entwicklung von Hjalgar ist nicht gerade sensationell originell) und manches erscheint mir auch etwas unglaubwürdig oder übertrieben. Doch das sind Fehler, die die Qualität des Buches - das sich sehr flüssig lesen läßt, spannend und einfach gut geschrieben ist - insgesamt nicht übermäßig mindern. Deshalb die Note 2+.
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OP
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Joined: Mar 2003
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Ich lese momentan das 20-Jahre-DSA-Jubiläums-Buch "Magische Zeiten". Neben einigen Kurzgeschichten und Artikeln gibt es darin auch eine sehr ausführliche DSA-Chronik, die Veteranen wie mich vor Nostalgiegefühlen fast zum Heulen bringt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Aber etwas fiel mir dabei auf: Es wird einmal erwähnt, daß es sozusagen zwei "legendäre Meisterinformationen" aus Abenteuern in der DSA-Geschichte gibt. Eine in "Die Attentäter" (habe ich selbst gespielt), die andere in "Alptraum ohne Ende" (war der erste Band der "Die sieben Gezeichneten"-Kampagne, wenn ich nicht irre). Zu dieser Zeit war ich allerdings leider schon vom aktiven zum passiven DSA-Fan geworden (also nur noch Romane und Aventurischer Bote). Falls irgendjemand hier "Alptraum ohne Ende" gespielt hat und/oder weiß, was gemeint ist: Bitte laßt mich nicht unwissend sterben!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Ich schätze, ich muß meinen Neugier-Wert permanent um fünf Punkte erhöhen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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Das kommt drauf an, Ralf - wenn er bisher noch einstellig war, dann um 10 Punkte ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Was die "ach so geheime Meisterinformation" angeht - schade! Ich war zu dem Zeitpunkt auch schon passiver DSA´ler. Allerdings hatte ich die DSA-Abenteuer schon immer gerne einfach auch nur gelesen. Und die "Gezeichneten-Kampagne" sollte auf alle Fälle zu jeder Sammlung gehören! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Wie dem auch sei - kannst Du evtl. mal noch etwas näher spezifizieren, um welche Art Information es sich dabei handeln könnte? Ich tät´ Dir dann `ne PM schicken (wenn Dir´s nicht schon jemand anderweitig verraten hat). Es ist schon so lange her, daß mir jetzt spontan nichts einfällt. Daneben ist die gesamte Kampagne gespickt mit den (für das Wissen `aventurischer Normalhelden´) geradezu unglaublichsten Meisterinfos (und einige davon fand´ ich doch zu wahnwitzig bzw. an alten und liebgewonnen, festen Größen - besonders aus der DSA-Frühzeit! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> - rüttelnd <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> ).
Derweilen verbleibend, Ragon, der Magier
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Joined: Mar 2003
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Gegenfrage : Lohnt sich das überhaupt ? Ich meine, Abenteuer einfach so lesen ? Als Buch ? (Das ist jetzt ernst gemeint.)
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OP
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Joined: Mar 2003
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Es ist im Grunde genommen auch nicht groß anders als wenn du den Aventurischen Boten liest - bloß teurer ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Da ich zu meiner aktiven Zeit auch ein paar Abenteuer gekauft habe, die wir dann irgendwie nie gespielt haben, bin ich dann auch zwangsläufig zum Leser geworden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Tatsächlich habe ich mir sogar auch überlegt (als ich diese Chronik las), ob es nicht vielleicht sogar lohnend wäre, mir die vor ein oder zwei Jahren erschienene Neuauflage der "Sieben Gezeichneten" (in der dann wohl immer zwei der Abenteuer in einem Band veröffentlich wurden) zu kaufen. Zumal ich nochmal einiges von liebgewonnenen Meisterpersonen lesen könnte, die im aktuellen "Jahr des Feuers" dran glauben mußten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" /> Bisher konnte ich mich allerdings noch nicht dazu durchringen (v.a. aus finanziellen Gründen) ...
Ragon: Leider kann ich das nicht näher spezifizieren, der Autor hat nicht mehr geschrieben. Ich dachte mir nur, wenn es genauso sensationell ist wie die Enthüllung in "Die Attentäter", dann müßte sich bestimmt jemand daran erinnern. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Übrigens hat das Lesen des DSA-Jubiläumsbands (obwohl ich erst etwa zur Hälfte durch bin) auch in mir den Wunsch geweckt, mal wieder "Das zerbrochene Rad" zu lesen ... hach, wenn man doch nur mehr Zeit hätte ... *schnief* <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Last edited by Ralf; 08/02/05 01:18 PM.
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MAGISCHE ZEITEN, herausgegeben von Momo Evers: Gut, genau genommen kein Roman, sondern der Jubiläumsband zu 20 Jahren Aventurien, bestehend aus verschiedenen Texten und Erläuterungen, Rückblicken und vor allem zahlreichen Kurzgeschichten. Etwas problematisch ist der Versuch, DSA-Neulinge und -Veteranen gleichermaßen anzusprechen, denn das führt dazu, daß manches für die Veteranen schlicht überflüssig ist, während die Neulinge v.a. bei den Kurzgeschichten viele Zusammenhänge gar nicht begreifen können. Aber um es einfach zu machen, werde ich einfach zu allen Teilen des Buches etwas schreiben ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Zunächst gibt es ein kurzes Kapitel über die "Aventurische Geografie" - für Veteranen eher überflüssig, aber nett geschrieben. Es folgen sage und schreibe VIER Vorworte von Momo Evers, Bernhard Hennen, Hadmar von Wieser sowie Florian Don-Schauen und Thomas Römer (letzteres sehr unterhaltsam und an legendäre Skurrilitäten wie eine Ortschaft namens "Gradnochsjepengurken" erinnernd ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).
"Willkommen in Aventurien": 15 Seiten, die sich explizit an Neulinge richten und über Rassen, Religionen und die Zwölfgötter informieren.
"Das Schwarze Auge" von Thomas Finn. Eine unterhaltsame Kurzgeschichte über den Diebstahl eines Schwarzen Auges in Gareth. Übrigens haben alle Kurzgeschichten gemeinsam, daß bekannte historische DSA-Figuren darin auftauchen bzw. sogar Hauptrollen spielen. Hier ist es u.a. Reichsgroßgeheimrat Dexter Nemrod. Ich werde bei allen Kurzgeschichten erwähnen, welche dieser Meisterfiguren darin auftauchen (zumindest die bekanntesten), so gesehen sollte ich also eine leichte SPOILERWARNUNG geben.
"Heute ein Held", eine Einführung in das Rollenspiel an sich (wiederum für Veteranen reichlich überflüssig).
"Die Geschichte des Schwarzen Auges", der Name sagt es ja schon. Eine Chronik von 20 Jahren DSA (und zu Beginn auch des Rollenspiels generell). Auch oder gerade für DSA-Kenner informativ und unterhaltsam - weckt vor allem ständige "Ach, waren das noch Zeiten ..."-Gefühle! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
"Am Anfang der Zeit" von Hadmar von Wieser. Etwas seltsame Kurzgeschichte, die vor allem mit zahlreichen unaussprechlichen Echsen-Namen nervt ... Unter den Promis (hier nur in der Rahmenhandlung) sind Erzmagier Rakorium und der Schwertkönig Raidri Conchobair.
"Myranor und Aventurien", eine (zum Glück kurze) Einführung in Myranor.
"Zwei stürmische Tage" von Susi Michels. Eine sehr vergnügliche Geschichte über ein gemeinsames Abenteuer des Schwerts der Schwerter Ayla vom Schattengrund und des Lichtboten Hilberian - mit leicht blasphemischen Zügen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
"Aventurien lebt", eine kurze Hommage an die DSA-Spieler und ihre Aktivitäten wie Briefspiel, Fanzines oder Homepages.
"Die Winde voller Trauer klagen" von Martina Nöth. Eine sehr melancholische Geschichte über die letzten Momente des Reichsbehüters Brin, in denen sein Leben noch einmal vor seinem inneren Auge vorüberzieht. Sehr schöne Geschichte!
"Der Scharlachkappentanz" von Lena Falkenhagen. Die berühmte Geschichte des Falls von Hals damaligen Hofmagier Gaius Cordovan Galotta. Darin wird auch enthüllt, wer wirklich für Galottas Fall (und damit letztlich auch für seine folgenden Untaten) verantwortlich ist (ich sage nur: so eine Schlampe! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) ...
"Multimedia", kurzes Kapitel über Computerspiele, Handygames, Romane und Musik.
Dann gibt es eine höchst überflüssige Sonderausgabe des Aventurischen Boten, die nichts anderes als eine ziemlich offene Werbung für aktuelle Abenteuerbände ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />
"Vanjescha" von Ina Kramer. Wieder eine sehr humorvolle Kurzgeschichte über eine der Töchter Stoerrebrandts, die Liebe, einen Einbruch und einen ziemlich fiesen Elfen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
"Bewahrer phantastischer Welten", ein recht kurzweiliges Interview mit der DSA-Redaktion.
"Das Herz des Kontinents" von Anton Weste. Vielleicht sogar mein Favorit unter den hier versammelten Kurzgeschichten. Aus der Sicht eines ganz besonderen Baumes und eines ganz besonderen Schmetterlings wird ein nostalgischer und melancholischer Rückblick auf die Geschichte Gareths gegeben. Wunderbar poetische Geschichte! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
"Helden wie wir", eine Vorstellung der wichtigsten DSA-Köpfe aus Vergangenheit und Gegenwart, beginnend natürlich mit Ulrich Kiesow (r.i.p.).
"Die letzte Glut" von Stefan Küppers. Eine sehr kurze und eher verwirrende Geschichte über Borbarad und einen Blick in die Zukunft (immerhin mit gelungener Auflösung).
"Bewegte Zeiten", eine Chronik der letzten 30 aventurischen Jahre. Sehr gelungen, teilweise erfährt man sogar Informationen aus Abenteuern, einfach ein guter Überblick!
"Auf ins Abenteuer!", die unvermeidliche Vorstellung SÄMTLICHER jemals zu DSA erschienener Produkte auf satten 80 Seiten (von knapp 500).
Dazwischen gibt es immer wieder mal Texte und Noten zu aventurischen Liedern.
Also, mein Fazit: Die Qualität der Kurzgeschichten ist erfreulicherweise extrem hoch. Fast alle sind sehr gelungen - was man von den bisherigen Kurzgeschichten-Anthologien nicht unbedingt behaupten konnte - und decken ein breites Spektrum ab. Die Integration von "Meisterfiguren" erhöht zudem den Nostalgiewert und zu guter Letzt bauen einige dieser Geschichten sogar noch aufeinander auf (also möglichst nicht durcheinander lesen!).
Auch, wenn - wie erwähnt - einige Texte für DSA-Kenner entbehrlich sind, ist "Magische Zeiten" alleine aufgrund dieser herausragenden Kurzgeschichten eigentlich unverzichtbar. Und die Chroniken (irdisch wie aventurisch) sind ähnlich gelungen. Aus Sicht eines DSA-Veterans gebe ich daher die Note 1-.
Für DSA-Neulinge hingegen könnte ich mir einen besseren Einstieg vorstellen - beispielsweise mit den erwähnten Kurzgeschichten-Anthologien oder bestimmten Romanen.
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Joined: Apr 2003
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So, und jetzt, wie versprochen, endlich meine
Rezension: "Das Geheimnis des Königs (Rhiana 3)" von Daniela Knor
Rhianas Flucht aus Albernia geht weiter. Zusammen mit ihrer Freundin Fini hat sie inzwischen Havena erreicht. Gemeinsam mit den anderen talanischen Flüchtlingen bereiten sie alles für die Abreise zu den Zyklopeninseln vor. Doch ihre Feinde sind ihnen noch immer dicht auf der Spur. Doch zunächst will Rhiana nach Hinweisen auf ein geheimnisvolles Artefakt suchen, das ihr Vater hinterlassen hat. Die Suche führt sie direkt in die Sümpfe des Flussdeltas zur unheimlichen "Insel der Nebelgeister". Soweit ganz kurz die Handlung des dritten Bandes um die talanische Prinzessin und ihre Freunde. Wie ich schon in meinem Vorab-Kommentar geschrieben habe werden auch weitere alte Handlungsstränge weiterverfolgt und sogar noch neue eingeführt. Da sich die Haupthandlung jedoch auf die (vom Zeitrahmen, nicht vom Umfang her) kurze Queste ins Delta des Grossen Flusses beschränkt, gerät die Gesamterzählung nicht außer Kontrolle und wird auch nicht zu verwirrend - gut. Daniela Knor schreibt flüssig und spannend. Was mir nicht gefällt, habe ich weiter oben schon erwähnt. Die kurzen mehrfache Perspektivwechsel im dritten Kapitel und das Verwenden einer "Realwelt-Mundart" in einem Fantasy-Roman mögen Geschmackssache sein, aber eben dies: ... ich mag sie nicht. Ansonsten hat der Roman nur einen Fehler ... und das ist das Konzept an sich. So knapp die tatsächliche Handlung im dritten Band ist (und da unterscheidet er sich nicht sonderlich von den ersten beiden) müssen wir davon ausgehen, dass die Reihe ziemlich lang wird, wenn alles zu Ende geführt wird, was begonnen wurde. Jetzt nach ca. 1000 Seiten hat die Geschichte gerade so eben angefangen. Und wenn ich schon beim Meckern bin: Jetzt hab ich angefangen, also werde ich die Geschichte vermutlich auch zu Ende lesen. Aber ... auch nach 1000 Seiten bleibt Rhiana eine blasse, langweilige Klischeegestalt, ihre Begleiterin Fini und alle anderen sind auch nicht viel besser.
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es geht gleich weiter ...
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journeyman
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Joined: Apr 2003
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... und zwar mit meiner ...
Rezension: „Roter Fluss“ von Daniela Knor
Der walwütige Hjalgar hat die Moral schon längst über Bord geworfen. Der Ausgestoßene mach Geschäfte, ob mit Menschen oder mit Orks. Doch als die Orks zum Sturm auf Myrburg, das spätere Phexcaer, ansetzten, da ist es Hjalgar, der als Zünglein an der Wage über das Schicksal der Menschen im Orkland entscheiden kann. Im Gegensatz zu „Rhiana 3“ hat Daniela Knor in „Roter Fluss“ wieder die Freiheit, sich nicht an einen übergeordneten Plot halten zu müssen. Ähnlich wie in „Blaues Licht“ hat sie ein „historisches“ Szenario gewählt, denn die Geschichte spielt etwa 400 Jahre vor dem aktuellen aventurischen Zeitgeschehen. Um es kurz zu sagen: Daniela Knor bestätigt wieder, dass sie zu den großen Hoffnungen der aventurischen Geschichtenerzählern gehört. Auch wen eigentlich nichts an der Geschichte wirklich originell ist, die Charaktere klischeehaft und einige stilistische Stolperer die Lesefreude trüben, so ist die Geschichte doch einfach flott und spannend geschrieben, die Charaktere sympathisch. 350 Seiten Aventurien von der guten bis besten Sorte. -------------------
... mehr, dann vielleicht noch ...
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Joined: Apr 2003
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... das hier: (der elende Seitenschinder schlägt wieder zu ...)
Rezension: „Todgeweiht“ von Markus Tillmanns
Nach dem „Daimonicon“ legt der „Aufruhr in Aventurien“-Sieger hier seinen zweiten Roman vor. Und ich kann nur sagen: Da hat sich einiges getan. Doch kurz die Handlung: Im Mittelpunkt steht der junge Krieger Quin. Er reist mit dem erfahrenen Krieger Arthang als väterlichem Freund und dem liebfeldschen Stutzer Oscatatio durch den Finsterkamm. Bei einem Orküberfall treffen sie auf die Tsageweihte Tsafilia und fliehen mit ihr in ein Noionitenkloster. Doch schon bald ist klar, dass sie dort nicht in Sicherheit sind, dass in dem Kloster nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Und schon bald wird es den ersten Todesfall geben. Markus Tillmanns verlegt eine Mischung aus Gruselgeschichte und Klosterthriller (wer sagt hier „Name der Rose“) in den aventurischen Finsterkamm und zeigt, dass das Land des Schwarzen Auges für mehr taugt, als die 111te Rettung der Welt von dem Bösen. Auch „kleine“ Geschichten können spannend und stimmig hier angesiedelt werden. (Wie weit alles „Regelkonform“ ist, überlasse ich anderen). Tilmanns Figuren sind origineller und stimmiger als in seinem Erstling, besonders die Motivation der Helden, auch Mal das Falsche zu machen wirkt plausibler als dort – ich habe im „Daimonicon“ nie verstanden, wie ein junger aber gebildeter Jungmagier so offensichtlich ins Verderben rennt. Insgesamt wieder ein schöner Aventurien-Roman ... wenn das nicht zur Gewohnheit wird ...
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... aber schon habe ich den vierten Band der Rhiana Reihe begonnen ... ihr wisst schon ... die Geschichte um die wunderschöne Amazonenprinzessintocherrondrasunderbinvontalania ... dem niedlichen „Dschin“ Fini und dem, die ganze Zeit Rastullah um Verzeihung bittenden Rhashid ... und da schon wieder die Frage auftauchte ob „genügend viele“ Schiffe übrig bleiben ... ich weiß, ich weiß ... ...
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OP
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Joined: Mar 2003
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Ich habe auch eben den vierten Rhiana-Band angefangen, "Todgeweiht" kommt erst danach. Übrigens ist die Reihe auf zehn Bücher ausgelegt, so gesehen paßt es also, daß die Geschichte nach drei Bänden erst so richtig an Fahrt gewinnt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Davon abgesehen stimme ich dir zwar durchaus zu, daß Rhiana und Finni recht klischeehafte Charaktere sind (aber man gewöhnt sich an alles <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />), bin jedoch immer noch davon überzeugt, daß die Klischeehaftigkeit des von Knor eingeführten Rashid völlig bewußt und zudem herrlich übertrieben ist. Dadurch hebt er sich - zumindest bei Knor - wohltuend von den "ungewollt klischeehaften" Charakteren ab. Allerdings kommt beim vierten Band schon wieder eines der Probleme des Rhiana-Konzepts zum Vorschein. Denn Hans-Joachim Alpers bemüht sich zwar, Rashid so zu beschreiben wie Knor; mit dem Unterschied, daß Rashid bei ihm eher albern oder gar nervig wirkt und nicht mehr - wie bei Knor - sehr unterhaltsam. Zumindest habe ich dieses Gefühl, auch wenn ich erst ein Kapitel durch habe ...
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OP
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Joined: Mar 2003
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Ich lese gerade, daß demnächst mal wieder ein DSA-Brettspiel erscheinen wird. Interessant finde ich dabei die "Begründung" von DSA-Veteran (und FanPro-Geschäftsführer) Werner Fuchs, der sich u.a. auf "stetige Zuwächse" der DSA-Buchreihen beruft. Angesichts der Tatsache, daß ich seit Ewigkeiten keinen DSA-Roman mehr in einem Buchladen entdeckt habe (seit dem Ende von Heyne, um genau zu sein), finde ich diese Aussage in der Tat erstaunlich und ehrlich gesagt auch etwas fragwürdig.
Kann es wirklich sein, daß die Buchverkäufe stetig zunehmen, wenn sie fast nur noch per Internet bestellen kann? Also eigentlich gar keine Gelegenheitsleser mehr erreichen kann? Ich bezweifle das, aber ich hoffe natürlich trotzdem, daß es stimmt.
Ein neues Buchprojekt, das leider erst in einem Jahr erscheinen soll, ist übrigens ein Roman über das Leben von Gaius Cordovan Galotta, sicherlich einer der interessantesten Figuren der aventurischen Geschichte. Autoren sind Kathrin Ludwig (kenne ich nicht) und Mark Wachholz. Das könnte mal wieder ein echtes Highlight werden und zudem für DSA-Veteranen praktisch unverzichtbar, da Galottas Leben die gesamte Zeit der irdischen DSA-Publikationen abdeckt. Das wird wieder ein Fest für Nostalgiker werden ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Hoffentlich auch mit einer angemessenen Qualität.
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veteran
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veteran
Joined: Mar 2003
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Galotta ? Ist der nicht gerade erst <span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>abgestürzt</span> ... ?
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OP
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Joined: Mar 2003
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<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Yep, ist er - zumindest laut AB</span>
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Joined: Mar 2003
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Aha. Ich frage mich, ob mehr über ihn in der derzeitigen Kampagne zu erfahren ist ... im AB gab es ja mehr als mysteriöse Andeutungen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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Ja, er war wohl eine Hauptfigur im ersten Teil der "Jahr des Feuers"-Kampagne ("Schlacht in den Wolken" hieß das Abenteuer, glaube ich).
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VERSCHWÖRUNG IN HAVENA von Hans Joachim Alpers (Band 4 von "Rhiana, die Amazone"): Nachdem sich schon der Vorgänger größtenteils auf Havena als Handlungsort konzentriert hatte (bis auf die kurzen Abstecher zu den Tobriern), spielt der 4. Band ausschließlich dort. Alpers (der ja auch den 1. Band geschrieben hatte) konzentriert sich diesmal komplett auf Rhiana und ihre Freunde sowie ihre Gegner Mortenberg und Elidana. Die bereits erwähnten Tobrier werden nicht mal erwähnt und auch die meisten anderen, in den vorherigen Bänden eingeführten Gruppen und Charaktere werden bestenfalls erwähnt oder ganz ignoriert - mal abgesehen von den Thorwalern, deren Angriff auf Havena die Rahmenhandlung darstellt - und zugleich das IMHO größte Ärgernis der bisherigen Reihe ist. Denn während Hetman Bjarnison und seine Leute noch in André Wieslers 2. Band "Das Artefakt" explizit vorgestellt wurden und gleichberechtigt den zweiten Handlungsstrang neben Rhiana bestritten, wurden sie danach nie wieder aktiv gezeigt. Auch in "Verschwörung in Havena" wird - abgesehen von einer halben Seite - nur ÜBER sie berichtet, nie aber aus ihrer Sicht. Da der Thorwaler-Handlungsfaden mit diesem Band wohl auch sein Ende findet, muß dies als äußerst unwürdig bezeichnet werden. Hier zeigt sich erstmals ganz klar die Schwierigkeit einer Reihe, die zwar in sich konsistent sein soll, aber von verschiedenen Autoren geschrieben wird! Davon abgesehen ist die Verknappung der Perspektiven für das Buch an sich durchaus vorteilhaft. Es gibt keine Ablenkungen, die Geschichte wird straff und spannend erzählt, Alpers neigt zwar gelegentlich zu Wiederholungen, aber er zeigt auch, daß er ein erfahrener Autor ist - insbesondere die Figur des verschlagenen Ritters Mortenberg bringt er sehr gut zur Geltung, der Knabe wird so langsam zu meinem absoluten Lieblingscharakter der Serie. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Damit hat sich "Verschwörung in Havena" eine glatte 2 verdient, dennoch ist die Sache mit den Thorwalern für die gesamte Reihe sehr ärgerlich. Hoffentlich passiert sowas nicht öfters, sonst würde das der Glaubwürdigkeit der Reihe erheblich schaden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
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veteran
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OP
veteran
Joined: Mar 2003
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TODGEWEIHT von Markus Tillmanns: Schweige hat weiter oben ja schon einiges dazu geschrieben, somit kann ich mir zumindest eine Inhaltsangabe ersparen (mal abgesehen davon, daß der erfahrene Krieger Angrond heißt und nicht Arthag! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />). Der Bewertung kann ich jedoch nur zustimmen, was die ersten etwa 250 Seiten betrifft. Soweit hatte ich das Buch eigentlich schon im Geiste mit einer 1- bewertet. Leider haben mich die letzten 20, 30 Seiten dann doch ziemlich enttäuscht. Mal abgesehen davon, daß sie mir sehr unglaubwürdig und teilweise auch unlogisch erscheinen (leider kann ich ohne Spoiler nicht näher darauf eingehen), gibt es mir auch zu viele offene Fragen. Entweder Tillmanns plant bereits eine Fortsetzung (worüber ich mich freuen würde), oder das Ende ist mir wirklich zu ärgerlich und abrupt. Daß die armen Orks im Grunde genommen nur dazu da sind, die Helden im Kloster "gefangenzuhalten", läßt sich ja noch verschmerzen. Aber auch andere Figuren und sogar einzelne Kapitel hängen irgendwie ziemlich in der Luft. Sie versprechen teils mehr, als Tillmanns hält ("Der Angriff") oder sind schlichtweg überflüssig ("Epilog"). Das ist insofern besonders bedauerlich, als Tillmanns an anderen Stellen sehr genau darauf achtet, daß sich Details und Andeutungen vom Beginn des Buches bewahrheiten (um das zu bemerken, sollte man übrigens aufmerksam lesen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />). So gesehen vielleicht auch ein weiterer Hinweis auf eine Fortsetzung, denn ansonsten kann ich mir diese Diskrepanz eigentlich nicht erklären (höchstens noch mit Termindruck).
Aber davon hat die DSA-Redaktion mit Tillmanns (der ja im Rahmen eines DSA-Kurzgeschichten-Wettbewerbs entdeckt wurde) schriftstellerisch einen wirklich guten Fang gemacht. Tillmanns hat die Gabe, seine Geschichten nicht einfach nur aufzuschreiben, sondern sie wirklich zu ERZÄHLEN. Er hat einen lockeren, flüssigen, spannenden Schreibstil, der es einem schwer macht, das Buch vorzeitig aus der Hand zu legen. Und er hat ein sehr gutes Gespür für atmosphärische Grusel-Krimis (auch das "Daimonicon" hatte mir schon wirklich gut gefallen).
Die schon angedeutete 1- kann ich "Todgeweiht" aufgrund der genannten Mangel (zumindest in meinen Augen, aber da Schweige nichts dergleichen erwähnt, liegt es ja vielleicht an mir?) natürlich nicht geben. Insgesamt eine 2. Sehr gute Grusel-Unterhaltung mit etwas enttäuschendem Ende.
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