Ich habe ganz allgemein Probleme, andere Charaktere eine andere Sprache sprechen zu lassen. Das istr für mich, als müsse ich eine fremde KI in meinem Kopf ablaufen lassen, während ich diesen Charakter schreibe ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" /> Manche können es, ich kann es nicht. In OTRA habe ich es Ansatzweise mal mit einer Gruppe von etwa 5-7 Leuten versucht.
Englische Satzkonstruktionen haben ohnehin eine Tendenz, ziemlich komplex zu werden, zumindest bei Pterry.
Es gab Ende der 80er mal einen Song von einem Michael Bolton, der hieß : "How am I supposed to live without you ?" Als Übersetzer würde ich da erstmal einen Knoten ins Hirn kriegen. DEN Knoten müßte ich dann aufdröseln und VERSUCHEN, wortgerecht ins Deutsche zu übersetzen. Ich habe es damals - jung, wie ich war - für mich persönlich versucht mit : "Wie bin ich veranschlagt, ohne dich zu leben ?" Klingt grauenvoll, aber ich war jung ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Dieser Satz, den du zitiert hast, ist mMn typisch Pterry. Er schreibt halt so, nicht oft, aber es kommt vor.
"Miss Perspicacia Tick sat in what little shelter a raggedy hedge could give her and explored the universe"
Ich habe gerade Maskerade im Original gelesen, und ich fand dort stellenweise ähnliche Formulierungen.
Interessanterweise ist dieses
indirekte Addressieren von Objekten (nicht "Loch in der Hecke" oder so, sondern "what a raggedy hedge could give her") etwas, das ist - bezüglich Personalpronomen - in Homers Ilias und Odyssee wiedergefunden habe. Dort heißt es ziemlich oft "jener aber, der", anstatt den Namen einer Person *direkt* zu nennen. Diese indirekte Adressierung wird zumindest hierzulande kaum noch verwendet. Jedenfalls kenne ich sie nicht aus moderner Literatur.
Pterry adressiert in ähnlicher Weise indirekt, aber nicht in Bezug auf Personalpronomen, sondern in Bezug auf Objekte. Leider fällt mir jetzt dazu kein Beispiel ein.
Ich vermute ganz einfach mal, daß diese indirekte Adressierung typisch für die Englische Sprache ist. Zumindest in dieser Form. Vielleicht hat er es von irgendwoher aufgegriffen, und benutzt es nun.
Achso, zu Mark Twain fehlt mir ein, ich sah neulich erst in einem Buchladen ein kleines Büchlein, das einen von ihm geschriebenen Aufsatz enthält : The awful German language. Er hat sich anscheinend tatsächlich mit der deutschen Sprache befaßt, und ich bin gespannt, wie
er sie denn sieht ... Ich werde mal sehen, ob ich das Büchlein auch einsprachig (und nicht so offensichtlich zweisprachig als Lernmaterial) finde. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />