KAMPF UM TALANIA von Hans-Joachim Alpers:
(Band 7 der Reihe "Rhiana die Amazone")

Nach dem recht spektakulären vorherigen Band der Reihe erwartet den geneigten Leser mit "Kampf um Talania" im Grunde ein klassischer, aber höchst unpassend betitelter Übergangsroman. "Ankunft auf Talania" wäre ein wesentlich besserer Titel gewesen, denn genau darum geht es: Prinzessin Rhiana und ihre (mehr oder weniger) treuen Gefährten erreichen endlich das Inselkönigreich, das nun vom Usurpator und Flammenbund-Diener Hogard (der einst Rhianas Vater König Arlos gestürzt hatte) ausgepreßt wird.
Diese Ankunft auf Talania hat gleichzeitig zur Folge, daß "Kampf um Talania" nicht mehr allzu aventurisch ausgefallen ist.
Während die bisherigen sechs Bücher der Reihe zwar in der Vergangenheit, aber eben doch im altbekannten Aventurien mit Schauplätzen wie Havena, Gareth oder den Zyklopeninseln stattfanden, betritt Hans-Joachim Alpers hier ein ganz neues Reich - was er durch die Erfindung etlicher (IMHO sogar zu vieler) speziell talanischer Begriffe unterstreicht.
Folgerichtig kommen in diesem Buch auch ausschließlich talanische Personen vor (abgesehen von Rhianas Gefährten, versteht sich). Soll heißen: Charaktere aus den vorherigen Romanen sind hier nicht zu finden: Flammenbündler und Gaukler werden bestenfalls erwähnt, die armen Tobrier nicht einmal das (und trotzdem hoffe ich noch immer, daß sie komplett aus der Geschichte raus sind, denn in dem Fall wäre das ziemlich unbefriedigend für diese Storyline).

Stattdessen wird wieder einmal ein komplett neuer Handlungsstrang eingeführt, der dann auch gleich fast die Hälfte des Romans ausmacht. Darin geht es um die Shauka, eine Gruppe von Vogelfreien und Rebellen auf Talania, und ihre Anführerin Nialin. Während dieser neue Strang zunächst recht zäh beginnt, erweist er sich letztlich als der deutlich interessantere, weil actionreichere und phantastischere. Leider gleitet Herr Alpers bei der Erzählung von Nialins Abenteuern gelegentlich etwas ins Science-Fiction-Genre ab, kaschiert das aber immerhin gut genug, damit es nicht wirklich stört.
Im Gegensatz dazu sind die Erlebnisse von Rhiana und Co. reichlich unspektakulär ausgefallen. Wie gesagt: "Kampf um Talania" ist ein echter Übergangsroman, der einen Showdown oder zumindest Zwischen-Showdown im nächsten Band "Der Turm von Jubra" vorbereitet. Nicht mehr und nicht weniger.

Damit handelt es sich letztlich um nicht mehr und nicht weniger als einen höchst durchschnittlichen Roman. Und das entspricht der Schulnote 3.