Ich gehöre aber nicht zu der Gruppe, die sich bei jedem Film darüber beschwert, wie schlecht die Deutschen doch wegkommen. Es gibt eine Menge gute und differenzierende Filme zu dem Thema. Und natürlich bin ich ebenfalls froh darüber, dass das Nazipack so auf den Sack bekommen hat. Ich bin es nur langsam leid, dass Leute mit dem Finger auf mich zeigen wollen, die dazu nicht das geringste Recht besitzen, weil sie selbst jede Menge Dreck am Stecken haben. Sieht man sich mal die Zahlen und Fakten des WW2 ganz nüchtern an, dann stehen die Amerikaner den Deutschen in Punkto Kriegsverbrechen kaum nach. Und die Russen übertrumpfen diese sogar bei weitem. An Völker- und Menschenrechte hat sich da niemand mehr gehalten, das waren reine Hass- und Vernichtungskonflike. Die Kriegsverbrechen, die von beiden Nationen in späteren Kriegen begangen wurden, lassen wir dabei sogar mal außen vor.

Und tatsächlich ist die Entwicklung wirklich nicht so einfach mit einem "Die Deutschen sind an allem schuld" abzutun, wie uns das gerne erzählt wird. Die Historiker sind sich heute darüber einig, dass der zweite Weltkrieg lediglich eine Fortsetzung des ersten Weltkriegs war und kausal von diesem nicht zu trennen ist. Ebenso sind sie sich darüber einig, dass Deutschland nach dem ersten Weltkrieg von den Siegermächten zum Sündenbock eines Krieges gemacht wurde, für den alle Beteiligten verantwortlich waren. Und dass die massiven und ungerechten Repressalien der Siegermächte, die in Deutschland zur totalen Verelendung führten, tatsächlich den Erfolg der Nationalsozialisten erst ermöglicht haben. Ohne dies wären die vermutlich irgendwo in einer Ecke geblieben, in der sich heute die NPD befindet.

Es wird immer so getan, als würde eine Aufarbeitung der Schuld oder Mitschuld der Alliierten die Verbrechen der Nazis relativieren oder verharmlosen wollen. Und das ist kompletter Blödsinn. Eine Aufarbeitung würde zu besserer Völkerverständigung führen, weil dieses "mit dem Finger auf andere zeigen" dann nämlich aufhört. Denn wenn alle ihre eigene Schuld bei solchen Konflikten besser aufarbeiten und akzeptieren würden, würde sich auch niemand mehr so dominant und überlegen fühlen, was ja letztlich immer neue Konflikte heraufbeschwört.

Die Deutschen sind doch letztlich die Einzigen, die aus den Weltkriegen wirklich die richtigen Lehren gezogen haben und diplomatische Lösungen den militärischen Auseinandersetzungen immer weit vorziehen. Und zwar nicht nur von der Politik diktiert, sondern auch in der Meinung der Bevölkerung. Die Amis hingegen schmeißen sich mit Hurra in jeden neuen Krieg und die Russen unterstützen Putins Aggressionen mit 75% in der Bevölkerung. Und das liegt einzig und allein daran, dass man ihnen ständig erzählt, sie seien immer im Recht und die Schuld lag immer bei den anderen.