ST. VINCENT

Manche Schauspieler werden mit dem Alter immer besser und das gilt auch für Bill Murray. Ich persönlich bin jedenfalls der Ansicht, dass Murray als Vincent MacKenna in seiner besten Rolle zu sehen ist. Vincent ist ein mürrischer, zynischer und vom Leben verbitterter Misantroph, der sich mit seinen Beleidigungen und Pöbeleien jeden erfolgreich vom Hals hält. Er trinkt, raucht, ist ständig Pleite und verjubelt sein Geld lieber auf der Pferderennbahn oder mit einer Prostituierten, als seine Schulden zu begleichen.

Eines Tages bekommt er die alleinerziehende Mutter Maggie mit ihrem zwölfjährigen Sohn Oliver als neue Nachbarn. Da Maggie als Krankenschwester oft bis spät arbeitet und noch keine Zeit hatte, einen Babysitter für Oliver zu besorgen und Oliver an seinem ersten Tag in der neuen Schule zudem die Sachen inklusive Hausschlüssel geklaut werden, landet er bei Vincent. Der nimmt ihn zunächst mal sehr widerwillig auf, erkennt dann aber schnell eine Möglichkeit, seine ständig klamme Kasse mit 11 Dollar die Stunde fürs Babysitten aufzubessern.

Viel mehr will ich nicht sagen, um den Film nicht zu spoilern, aber Oliver erkennt bald, dass man ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen sollte. Denn Vincent hat auch noch ein paar andere Seiten, die er nur niemandem zeigt und die sich auch Oliver erst nach und nach öffnen. Als Oliver an seiner katholischen Schule für ein Projekt einen modernen Heiligen küren soll, wählt er Vincent dafür aus, denn er ist der Ansicht, dass dieser alle Voraussetzungen dafür erfüllt...

St. Vincent ist einfach ein sehr schöner, sympathischer und bewegender Film mit dem typischen Bill-Murray-Humor, der hier allerdings etwas gezügelt und für den Film genau richtig dosiert rüberkommt. Für mich schon jetzt einer der besten Filme des aktuellen Jahres, den ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann.

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