Dem Trauermarsch für die Toten von Charlie Hebdo blieb Barack Obama fern. Auch sein Vize Biden hatte dafür offenbar keine Zeit. Vielleicht war ihnen das "Alte Europa" aber auch nicht sicher genug. Saudi-Arabien scheint da sicherer zu sein. Ein Land, wo im Namen des Islam unterdrückt, gefoltert, verstümmelt und gemordet wird. Wo man Menschen öffentlich auspeitscht, wenn sie ihre Meinung sagen und Frauen weniger Rechte haben als Nutztiere und ebenso folgenlos getötet werden dürfen. Da fliegt Herr Obama sogar gleich zusammen mit Vize Biden hin, um seinem "zuverlässigen alten Freund" König Abdullah die letzte Ehre zu erweisen. Der westliche Kniefall vor dem allmächtigen Öl.

Nun ja, viel Glaubwürdigkeit gibt es bei Obama ja ohnehin nicht mehr, die er noch verspielen könnte. Die Bundesregierung war da bislang kein Bisschen besser, aber wenigstens bleibt man der geheuchelten Andacht fern und schickt auf Geheiß der Kanzlerin nur den abgesägten Christian Wulff. Der dicke Siggi soll erst anfang März dorthin, wenn ein bisschen Gras über die Sache gewachsen ist. Dennoch finden sich viel zu viele Staatsmänner zu dieser Beerdigung ein. Politiker, die vorgeben, den Terror zu bekämpfen und ihn gleichzeitig hofieren. Da wird der betrauerte Terrorkönig dann zum "gemäßigten Reformer" gemacht und aus der Folter im Lande werden "unterschiedliche Auffassungen über Menschenrechte". Es ekelt mich.