Originally Posted by elgi
Tja, das Problem ist halt, dass du dir da einige Deutsche als Vorwand nimmst, um deinen Standpunkt bequem zu rechtfertigen.

Die vielzitierte "Politische Korrektheit" wird von der Politik bestimmt. Die leider nicht ganz so objektiven Medien plappern es nach und bilden damit die Meinung der Bürger. Deine "einige Deutsche" besetzen flächendeckend die Parlamente und regieren tatsächlich über die Bildzeitung und die Glotze, wie es Gas-Gerd so schön genannt hat. Mehr als gelegentliche müde Routine-Protestnoten gibt es da nicht, wenn dadurch wirtschaftliche Interessen gefährdet würden. Und speziell, was Israel betrifft: Das hat Miss Mörkel doch sogar zur deutschen Staatsräson erklärt. Das bedeutet: Alles was Israel tut, liegt in unserem Interesse und wäre von uns ebenso getan worden. Und wir sehen seit Jahren, dass jeder Kritiker ruckzuck in eine antisemitische Ecke gedrückt wird, um ihn mundtot zu machen.

Etwas ähnliches passiert übrigens gerade mit Islamkritikern. Seit Miss Mörkel den Islam uninnigerweise zu einem Teil Deutschlands erklärt hat, landet jeder Kritiker sofort in der rechtspopulistischen oder gar neofaschistischen Ecke. Die perfekte Methode, jeden Kritiker zu Themen, bei denen die deutsche Politik seit Jahrzehnten versagt hat, zu diffamieren und als politisch inkorrekt hinzustellen, damit ihm niemand mehr zuhört. Die wachsende "Islamophobie" im Lande wird ja auch gerne komplett den Pegida-Fritzen und ähnlichen in die Schuhe geschoben, statt sich einzugestehen, dass sie die Folge einer jahrzehntelangen gescheiterten (weil quasi nicht vorhandenen) Integrationspolitik ist, bei der Kinder ausländischer Zuwanderer hinten runtergefallen sind und sich aus Perspektivlosigkeit zunehmend radikalisieren.


Originally Posted by elgi
Aber dass am Tag der Befreiung von Auschwitz eben diejenigen im Fokus stehen, die dort die Opfer waren - und damit auch diejenigen, die die Taeter waren -, ist voellig nachvollziehbar

Das ist richtig, aber wenn unser Betroffenheits-Gauck, wie alle anderen deutschen Grüßauguste bei solchen Veranstaltungen auch, ständig von einer Kollektivschuld faselt oder gar die Dreistigkeit besitzt, dadurch die Identität jedes deutschen Bürgers zu definieren, dann spricht er für sich selbst, aber nicht für mich. Es sollte möglich sein, der Opfer zu gedenken und die Taten der Nazis zu verurteilen, ohne ständig so zu tun als hätte man selbst noch den Gashahn mitaufgedreht.