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#59539 03/03/04 08:46 AM
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<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Naja kann sein die Orks sterben vor Lachen, wenn er sich alle seine Schwerter umhängt und mit dem ältesten drohend winkt!


Alixdragon -==(UDIC)==-
Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
#59540 03/03/04 09:33 AM
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Orks sind eherenwerte, aber abergläubische Krieger. Die von Dir beschreibene Variante des "alle Schwerter umhängen und mit dem ältesten winken würde dazu führen, dass die Orks Patravial a) für einen mächtigen Krieger halten, der so gewaltig ist, dass er sich solchen Unsinn erlauben kann, b) er ein nicht minder mächtiger Schamane ist oder c) er von den Göttern berühert wurde und daher jenseits dessen steht, was selbst ein Ork als "normal" ansieht (sprich: er ein wenig verrückt ist <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).
Egal, was die Orks glauben - es würde dazu führen, dass sie dem "ich habe mir ein Dutzend Schwerter umgehängt und mit einem davon mache ich winke-winke"-Mann tunlichts aus dem Wege gehen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

#59541 03/03/04 10:17 AM
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Na gut der Säbel ist keine reine Stoßwaffe sondern in der tat werden die meisten treffer per hieb gesetzt (steht so im link) und von daher hat er natürlich überhaupt nichts mit reinen Stoßwaffen zu tun.
Und natürlich sind Fechter (wahrscheinlich selbst Olympische) absolut unfähige und ungeschickte Tollpatsche, die froh sein können überhaupt mit Ihren schwächlichen Körpern eine Waffe zu heben. Unverständlich warum nicht der kampf mit richtigen Schwertern zu Olympischen Disziplin erhoben wird. Am besten mit Zweihändern nicht leichter als 4 Kilo. Alles andere ist für Heulsusen.

Für alle die nicht wissen wie diese Stoßwaffen (und nicht reine stoßwaffen) aussehen, der Link mal zur Info. Wer sich das anschaut wird auch wissen warum ich, unabhängig von meinem Wissen über Geschichte (natürlich nur Mittelalterliche Geschichte wie ich jetzt zum Glück erfahren habe), nicht glaube das ein Bauer mit einer solchen Waffe ausgerüstet war.

Und warum kommen solche Links eigentlich nur von mir ?
Ach wahrscheinlich weil ich gewohnt bin meine Diskussionen um die Sache zu führen. Ist ja auch doof von mir. Viel besser ist es doch seine Diskussions-(eigentlich müßte hier ja partner stehen aber das ist nicht angemessen)gegner anzugreifen. Da kann man zeigen wie groß man doch ist. Da ich aber an den Wert des einzelnen Individium glaube, denke ich halt nicht das ich der größte bin, sondern das wir alle gleich groß sind. Nur machen mir solche "Diskussionen" irgendwann keinen Spass mehr. Schade eigentlich denn ein paar gute und vor allem sachliche Aspekte waren schon vorhanden. Und eins habe ich sogar gelernt, nämlich das Säbel halt keine reinen Stoßwaffen sind. Das habe ich wirklich so genau nicht gewußt.
Das ist doch schon was.




Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#59542 03/03/04 12:04 PM
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Quote
Schwerter, die man heute kaufen kann, sind meist maschinell gefertigt. Mein Bruder ist Metallspezialist und sieht sowas mit einem Blick. Damit möchte ich nicht sagen, dass heutige Schwerter keine gute Qualität haben, sie sind aber wohl eher für den Schaukampf und als Wandschmuck geeignet.
Die Kanten sind natürlich nicht geschärft, der Spitz ist allerdings stets wirklich spitz und ziemlich gefährlich.
Das verrostete Originalschwert hat ausserdem trotz all es Rostes eine viel bessere Balance.


Da muß ich jetzt sagen, daß es wie immer darauf ankommt, wo Du wieviel auszugeben bereit bist, um was wann von wem wie warum erhalten willst.
Da ich ja (mittlerweile ruhendes) Mitglied einer Landsknechtsgruppe bin, die sich auch und vor allem mit der Darstellung des Schlachtgeschehens beschäftigt, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, daß man sehr wohl auch heutzutage prächtige Schwerter bekommen kann. Selbstverständlich, wenn Du den ersten beliebigen Versandhandel bevorzugst, den Du in Google findest, wirst Du nicht viel Gück haben. Unsere Gruppe hat den Vorteil, daß wir mindestens zwei echte Schmiede kennen, die auf Bestellung die gewünschte Ware liefern können, was natürlich seinen Preis hat (da es aber zwei sind, gibt es wenigstens einen Konkurrenzkampf <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />)
Das bedeutet, daß man auch gut ausbalancierte und gut verarbeitete Schwerter nach Wunsch haben kann, wenn man nur will. Und wenn man will, können die auch ganz toll scharf sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

NUR: Das Schwert an sich ist keine "Schnitt"-Waffe. Es war in der Frühzeit eine reine Hiebwaffe... d.h. man hat mit der Wucht des Schlages den Gegner verletzt und ihn nicht aufgeschlitzt. Mit dem Aufkommen der verschiedenen Rüstungsarten entwickelte es sich dann mehr in Richtung Stichwaffe... d.h. man hat versucht, nicht ausschließlich zu schlagen, weil das gegen eine Plattenrüstung unter Umständen nicht viel bringen würde, sondern in offene Stellen zu stechen.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#59543 03/03/04 12:15 PM
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Soweit mir bekannt ist, greifen aber auch die heutigen Schwertfeger auf den heute gebräuchlichen Stahl zurück. Vor einiger Zeit hatte ich mal einen recht interessanten Artikel gelesen, der recht fundiert und seriös wirkte (leider habe ich die Quelle verlegt) und dem sehr plausibel dargestellt wurde, warum der heutige Stahl, der für ein Schwert geeignet ist, dem mittelalterlichen Stahl trotz der primitiv wirkenden Metallkunde der damaligen Zeit haushoch *unter*legen ist.

Zwar könnte man auch heute noch einen solchen Stahl herstellen - jedoch müsste man dazu bereits bei der Verhüttung des Eisenerzes beginnen. Und das dürfte die Kapazitäten selbst des engagiertesten Schwertfegers übersteigen.

#59544 03/03/04 12:35 PM
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Nun ja, was macht die Qualität eines Schwertes aus? Es geht nicht um die Qualität einer Stahlsorte, sondern darum, daß das Schwert nicht bricht und dennoch eine gewisse Elastizität besitzt. Hierbei ist das wichtige Stichwort: Damaszener-Stahl. Dazu ein interessanter Link mit weiterführenden Links: http://www.arsmartialis.com/technik/damast/damast1.html

In kurzen Worten: Es handelt sich dabei um die Schmiedekunst, Stahlsorten verschiedenen Härtegrades zu einer gemeinsamen Klinge zu vereinen. Dadurch kann man den Anforderungen des Schwertkampfes ungleich besser gerecht werden, als wenn man sich auf einen Härtegrad verlassen würde. Das geht so weit, daß es selbst im Klingenverlauf verschiedenen Härtegrade gibt (z.B. sollte die Spitze sehr hart sein, aber dafür flexibler in der Mitte sein, um die Wucht der eigenen und gegnerischen Schläge besser auszuhalten).


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#59545 03/03/04 01:40 PM
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Quote
.....dass Du Stones Argumentation nach Deinem ehrenwerten Belieben geknetet und geformt hast, wie es Dir gerade passte - das Ergebnis aber nicht mehr viel mit dem ursprünglichen text zu tun hatte....


Mit etwas weniger Voreingenommenheit könntest Du diesen Vorwurf beiden Seiten machen, denke ich. Ich habe mich teilweise schon gefragt, ob ich hier chinesisch rede, weil Stone mir m.M.n. beinahe jedes Wort verdreht hat.

Und zudem lasse ich mich nunmal nicht gerne von jemandem beklugscheissern, der Blankwaffen nur aus irgendwelchen historischen Gemälden kennt - mir aber erzählen will, wie ein Waffengang geführt wird, und welche Waffe wie zu handhaben sei....

Ich kann nicht viel dazu sagen um wieviel heutiger maschinell gefertigter Stahl dem Stahl vergangener Jahrhunderte qualitativ unterlegen ist. Das ist Dein Ressort, Buad.

Allerdings kann ich Elgi beipflichten, das eine gute Waffe sich letztlich durch das Können des Schmieds definiert. Natürlich können wir herkömmliche Deko- oder Schaukampfschwerter da mal ganz aussen vor lassen. Die sind nicht geschmiedet, sondern gestanzt - zudem meisst grauenvoll ausbalanciert ( extrem Kopflastig ) durch eine viel zu massive Klinge.

Einen Schmied zu finden, der sich in der heutigen Zeit noch auf das Waffenschmieden versteht, ist sehr schwer. Und über die verlangten Preise wollen wir mal garnicht reden - normalerweise reicht einem dann EIN handgeschmiedetes Schwert....

Buad: Die Gewichte historischer Waffen reichen vom einhändigen Kurzschwert von ca. 1 bis 1,5 Kilo ( was Du vermutlich meintest ) über Ein- bis Eineinhalbhändige Lang- und Bastardschwerter von ca. 2 bis 3,5 Kilo bis hin zu den übermannshohen Zweihändern der Doppelsöldner mit einem Gewicht von 7 bis 9 Kilo. ( In einem Museum bei uns hängen sogar zwei 2,20 Meter lange Exemplare von 11 Kilo )


Quote
...zwei ziemlich verrostete Originale, die um einiges leichter sind, als die neuen Schwerter.


Wobei die durch den Rost bedingte chemische Umsetzung einiges beigetragen haben dürfte ? Da kenne ich mich nicht aus - das müsste Buad doch wissen...


#59546 03/03/04 01:59 PM
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Helms-Museum Hamburg : "Sachen und Angelsachsen. - Zur Schmuck - und Waffentechnik - Ausstellung im Helms-Museum - Hamburgisches Museum für Vor- und Frühgeschichte 18. November 1978 - 28. Februar 1979

Aus der Reihe : "Veröffentlichungen des Helms-Museums " : Nr. 33

Keine ISBN-Nummer.

Dieses dünne Heftchen ist ein netter Überblick über die Herstellung von Fibeln und Damaszener Waffen. Beides ist erheblich komplexer, als es auf den ersten Blick ausschaut. Dort heißt es, daß "natürlicher" Damast-Stahl "Wooz" oder "wootz" genannt wird /oder wurde. Es heißt dort auch, "Wootz soll schon von den Römern geschätzt worden sein, doch hat man bis jetzt noch keine römerzeitliche Klinge aus Wootz nachweisen können. Im Altertum war Damaskus ein Handelszentrum für damaszierten Stahl. Später wurde dann in Persien das Eisen mit Kohle und Graphit angereichert. Diesen Stahl bezeichnet man als Gußdamast. Er hat jedoch nicht die vorzüglichen Eigenschaften des Wootzes und wurde deshalb weniger geschätzt. In Europa war die Herstellung von Wootz unbekannt. Allerdings hat man auch hier versucht, die Eigenschaften des Eisens zu verbessern. Obwohl bislang nur wenige Eisenfunde daraufhin untersucht worden sind, hat man feststellen können, daß es sehr unterschiedliche Qualitäten gab. Die Kelten kannten bereits den Zementationsprozeß."

Ich will hier nicht alles abtippen, nur noch ein Satz : "Seit Kurzem wurden von dem Schmied M. Sachse für interessierte in Rheydt Kurse im Damastschmieden durchgeführt, um ihnen die Anfänge des Damastschmiedens beizubringen." Bitte beachten : Das Heftchen stammt von 1978 / 1979 !

Der Verfasser des Heftchens beschreibt auch recht detailliert eigene Erfahrungen eines solchen Kurses; auch sind Zeichnungen und einige wenige Photos dabei.



When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
#59547 03/03/04 03:28 PM
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Allerdings kann ich Elgi beipflichten

Dieser Thread wird mir langsam unheimlich... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />


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#59548 03/03/04 07:30 PM
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Danke übrigens für den überaus nützlichen Link, Elgi. Bin jetzt erst in Ruhe dazu gekommen ihm zu folgen und war natürlich über die genannten Adressen sehr erfreut.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

( Keine Sorge - Die Streicheleinheiten mache ich irgendwann durch einen gezielten Tritt in den Hintern wieder gut... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> )


#59549 03/03/04 07:44 PM
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Ich würde mich auch gerne in die eigentliche Diskussion einmischen (von mir aus mit weiteren Links und Informationen über die Söldnerheere des Mittelalters/der Frührenaissance) - schließlich kann es ja nicht angehen, daß man sich hier die Köpfe einschlägt und ich bin nicht dabei! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Aber zum einen fehlt mir etwas die Zeit dafür... und zum anderen ist die Diskussion sehr unübersichtlich gerade. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


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#59550 03/03/04 08:40 PM
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Also gut... hier mal eine Seite:

http://www.landsknechtsportal.de/ (u.a. mit Artikeln von http://www.bundtschuh.de/ )

Da geht es um die deutschen Landsknechte. Man kann über den geschichtlichen Hintergrund, über die Aufstellung, Taktik und vor allem Bewaffnung da schon einiges erfahren. Auch die weiterführenden Links (auf beiden Seiten) sind natürlich interessant. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/mage.gif" alt="" />


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#59551 03/03/04 10:03 PM
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Interessant finde ich vor allem die Definitionen der Waffentypen. Dort wird von "Zweihand-Waffen" von 1,50 bis 1,80 Metern Länge und einem Gewicht bis 5 Kilo gesprochen.

Das würde eher auf die in Schottland beliebten Claymores zutreffen, die in etwa so dimensioniert und gewichtet waren ( habe einen solchen Claymore auch zu Hause ).

Abgebildet ist auf einer Seite ein Doppelsöldner mit einem geflammten ( mit Wellenschliff versehenen ) Zweihänder, der etwa diese 1,80 Meter haben dürfte.

Besagte Zweihänder der Landsknechte sind mir eher mit Längen ab 1,80 Metern bis ( wie bereits geschrieben ) 2,20 Metern bekannt und einem Gewicht von 7 bis 9 Kilo ( oder wie im beschriebenen Ausnahmefall sogar 11 Kilo ). Wenn wir uns den Einsatzgebieten dieser Doppelsöldner zuwenden, schiene mir ein höheres Waffengewicht auch eher von Vorteil zu sein:

Es wurde zwar erwähnt, das die Doppelsöldner bevorzugt gegen die gegnerische Phalanx der Pikeniere eingesetzt wurden, ein weiteres bevorzugtes Einsatzziel war jedoch auch die gegnerische Kavallerie.

Generell war die durchschnittliche Lebenserwartung dieser Truppenteile eher sehr gering ( daher auch der doppelte Sold ).


#59552 04/03/04 12:00 AM
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Das mit der Länge ist so eine Sache... es kommt halt immer darauf an, wer wann wie was damit machen wollte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Ich denke, je nach historischer Epoche gibt es Unterschiede in der Länge... auch machen sich wohl geographische Unterschiede hier bemerkbar. Dazu kommt vor allem wie groß der Schwertkämpfer selbst ist und ob es sich um eine Schaukampfwaffe (schwerere Klinge, dementsprechend andere Balance und längerer Griff) oder eine echte Fechtwaffe handeln soll. Und ganz besonders ist wohl die Grauzone im Bereich "Anderthalbhänder" - Zweihänder. Was der eine locker mit einer Hand schwingt, ist für den anderen selbst mit zwei Händen schon eine Tortur. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Aber es gab durchaus auch Waffen, die länger als 2m waren... und somit auch entsprechend schwer.


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#59553 04/03/04 06:22 AM
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Wenn man sich gerade diese extremen Zweihänder anschaut, dann sind die auch heute noch sehr beeindruckend. Wenn man nun aber überlegt, das die Menschen jener Epoche ein gutes Stück kleiner waren ( durchschnittlich 1,60 m ) dann wird die Vorstellung von der Handhabung einer solchen Waffe noch viel beeindruckender.

Aber natürlich kann man bei sowas schon nicht mehr von eigentlichem "Schwertkampf" sprechen. Diese Waffen wurden ähnlich einer Sense geschwungen, um die gegnerischen Reihen aufzubrechen ( Und sicher zu Stones Erstaunen haben die Doppelsöldner dabei nicht mal angefangen sich im Kreis zu drehen.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ).

Das mit der Grauzone bei Bastardschwertern und Bidenhändern stimmt schon. Die Übergänge waren sehr fliessend, was die Klingenlänge angeht. Jedoch hoben sich die reinen Zweihänder durch ein deutlich längeres Heft ab, was zusätzlich zum Knaufgewicht die Balance noch verbessern sollte, die hier wichtiger war als bei den Bastardschwertern.


#59554 04/03/04 03:40 PM
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Nein, Ddraig, das von mir beschriebene Gewicht von ca. 1 kg für ein Einhändiges Schwert bezog sich auf eine Klinge um 900 n.Ch., wie sie im nordischen Raum Verwendung fand. Dieses ca, 110 cm lange Schwert (vielleicht waren es auch nur 90 cm, habe ich jetzt nicht mehr in Erinnerung) wog sage und schreibe komplett (kurze Parierstange, wie damals halt üblich) 900g. 900g!

Was den Rost betrifft: Die Schwerter, die bis in die heutige Zeit überlebt haben, dürften durch Rost nur geringfügig Gewicht verloren haben. Dem Gewichtsverlust durch Rost wird allgemein viel zu viel Bedeutung beigemessen - ich schätze mal, dass ein Schwert, dass noch nach einem Schwert *aussieht* nur ein paar Promille durch Rost verloren haben dürfte...

Quote
Elgi:
Nun ja, was macht die Qualität eines Schwertes aus? Es geht nicht um die Qualität einer Stahlsorte,


Das ist doch wohl nicht Dein Ernst? Klar kommt den Fähigkeiten des Schmiedes eine entscheidende Bedeutung zu, aber aus minderwertigem Stahl (zu viel oder zu wenig Phosphor, extrem viel Kohlenstoff, andere (un)gewollte Legierungsbestandteile wie Chrom, Vanadium etc.) wird selbst der beste Schmied kein vernünftges Schwert machen können!

Ein guter Stahl stellt für den Schmied die Basis dar, auf der er aufbauen kann - ohne diese vermag er gar nichts! Erst das aufeinander abgestimmte Wechselspiel Stahl-Schmied macht ein wirklich gutes Schwert aus!

Übrigens muss ein gutes Schwert nicht aus gefaltetem Stahl bestehen - klar sind das meist die qualitativ hochwertigesten Schwerter (aber auch nur solange, wie der Schmeid etwas davon versteht. Selbst ein mehrfach gefaltetes Schwert kann schlechter sein als ein aus einem Stück geschmiedetes, wenn die verwendeten Stahlsorten sich nicht ergänzen oder insgesamt minderwertig sind oder der Schmied Mist gebaut hat). Die wenigsten der historischen Schwerter bestehen aus gefaltetem Stahl - der Preis für eine solche Klinge war bereits damals sehr hoch.
Heutige Faltstahlklingen haben noch immer das "Problem", dass sie historischen Vorbildern qualitativ meist unterlegen sind - aber bereits einen Preis haben, der an die 10000.-Euro geht und damit ein kelines Vermögen kosten.

#59555 04/03/04 03:47 PM
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DDraig: ich habe eigentlich versucht, den Disput zwischen Dir und Stone neutral zu verfolgen. Wurde aber wie gesagt vor allem in Deinen Argumentationen immer etwas genarrt.

Ziehts Du eigentlich auch mal in Betracht, dass vielelicht in den gegenüber Deiner Argumentation geäußerten Vorwürfen auch ein Spur Wahrheit stecken könnte? Wenn alle möglichen behaupten, es sei Mist, was man schreibt - dann besteht immerhin eine Chance, dass diese "alle möglichen" ja Recht haben.

Und Nein, ich erwate nicht, dass Du darauf in Deiner gespielt arroganten Drachenmanier antwortest ("Es ist gar nicht möglich dass jamnd anderes außer mir Recht hat.") oder diesen Hinweis kommentierst. Tatsächlich würde ich es bevorzugen, wenn Du Dich besser ein elegantest Schweigen hüllst und Dich mal in Weisheit versuchst - und eventuell *mal* darüber nachdenkst, *inwieweit* die Vorwürfe doch zutreffend sind (Das schließt nicht ein, dass sie vollkommen zutreffend sind. Ich persönlich denke, dass sie nur zu einem Teil stimmen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).

#59556 04/03/04 04:06 PM
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Das ist doch wohl nicht Dein Ernst? Klar kommt den Fähigkeiten des Schmiedes eine entscheidende Bedeutung zu, aber aus minderwertigem Stahl (zu viel oder zu wenig Phosphor, extrem viel Kohlenstoff, andere (un)gewollte Legierungsbestandteile wie Chrom, Vanadium etc.) wird selbst der beste Schmied kein vernünftges Schwert machen können!

Ein guter Stahl stellt für den Schmied die Basis dar, auf der er aufbauen kann - ohne diese vermag er gar nichts! Erst das aufeinander abgestimmte Wechselspiel Stahl-Schmied macht ein wirklich gutes Schwert aus!

Ich denke, ich habe mich etwas mißverständlich ausgedrückt. Daß der Stahl gut sein muß, habe ich als Notwendigkeit hingenommen und nicht extra erwähnt. Auch daß wir von einem Schmied ausgehen, der etwas von seinem Handwerk versteht. Welchen Sinn hätte es, wenn wir alte und neue Schwerter vergleichen und dabei nicht von gleichen Voraussetzungen ausgehen - nämlich zumindest daß der Schmied gut ist und das zur Verfügung stehende Material den gegebenen Standards entspricht?
Was ich eigentlich sagen wollte, ist, daß es nicht auf die Qualität EINES Stahls ankommt, ob ein gutes Schwert gut ist oder nicht. Viel mehr sollten zum einen die verschiedenen Stahle eine gute Qualität haben. Und zum anderen ist der Schmied, der das Schwert herstellt von entscheidender Bedeutung.

In diesem Zusammenhang möchte ich eines aber betonen: Wie Du mich da zitiert hast, ist genau das, was Du Ddraig vorwirfst (und was auch öfter mir vorgeworfen wird). Das Zitat ist unvollständing und gibt damit nicht den Sinn wieder, denn ich eigentlich in dem Satz sehe. Er sieht folgendermaßen aus:

"Nun ja, was macht die Qualität eines Schwertes aus? Es geht nicht um die Qualität einer Stahlsorte, sondern darum, daß das Schwert nicht bricht und dennoch eine gewisse Elastizität besitzt."

Der zweit Teil war nämlich der wichtigere - grenzt er doch nämlich die erste Aussage ein und setzt sie in ein gewisses Verhältnis. Inwieweit sich der heutige Stahl vom früheren Stahl unterscheidet, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber einer Sache bin ich mir dennoch sicher: Dieser Unterschied ist nicht ausschlaggebend dafür, wie "gut" das Schwert ist - in dem Sinne, daß es gut ausbalanciert, nicht zu schwer, hart genug und dennoch elastisch ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />


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#59557 04/03/04 05:23 PM
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BUAD:

900g für eine Klinge von 110 cm ist in der Tat extrem leicht. Bei 90 cm wäre das schon nicht mehr ganz so sensationell. Aber wie schon erwähnt gab es immer Ausreisser nach oben und unten. Die von mir geschriebenen Gewichte sind ja schliesslich auch keine DIN-Norm, sondern Durchschnittswerte.

Das Gewicht hängt letztlich davon ab, welche Eigenschaften der Waffe vom Schmied zugedacht wurden. Sollte die Waffe Wucht besitzen, so hielt man die Klinge dicker und die Waffe kopflastig. Sollte die Waffe leicht zu führen sein, so gab man mehr Gewicht in Heft und Knauf - die Waffe wird also bei gleicher Klingenlänge schwerer. Will man das vermeiden, so muss die Klinge wiederum dünner geschlagen werden, etc......

Ich besitze zum Beispiel die Nachfertigung eines klassischen Panzerstechers: Die Klinge ist am Heft extrem Breit und läuft keilförmig sehr spitz zu. Um eine gute Durchschlagskraft zu gewährleisten und einen Bruch zu vermeiden wurde die Klinge sehr stark gehalten. Daher verfügt die Waffe bei einer Klingenlänge von nur 78 cm über ein Gewicht von fast 2,5 Kilo !


Und wenn ich Dir damit einen Gefallen tue, dann hülle ich mich halt über den Rest Deines Posts in Schweigen. Das aber mit einem betont hochnäsigen Gesichtsausdruck.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />


#59558 05/03/04 07:51 AM
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Mir ist da noch ein weiterer Gedanke gekommen: Die meisten uns erhaltenen historischen Schwerter dürften so aus dem 13.-15. Jh. stammen. Ältere Schwerter, wie jenes 900 g leichte "Wikingerschwert", sind eine echte Rarität. Zum einen wurden möglicherweise die alten Waffen nicht gesammelt und demzufolge bei Nichtbedarf entsorgt oder einfach vergessen - sie gingen im wahrsten Sinne des Wortes verloren, und da selbst heutige Schwerter noch immer aus Khlenstoffsthal bestehen, also einer Stahlsorte, die sehr schnell Rost ansetzt, dürften die gewöhlichen Schwerter schnell vom Zahn der Zeit zernagt worden sein. Die wenigen Schwerter, die ans der damaligen Frühmittelalterlichen zeit erhalten sind, stellen vielleicht die absoluten Meisterwerke der Schmiedekunst dar und sind qualitativ alles andere als ein normaler Standard, sondern sind weit weit über diesem anzusiedeln. Sonderanfertigungen sozusagen. Um sie mit den späteren Schwertern und den heutigen Anfertigungen zu vergleichen, müssten wir möglicherweise schon die absoluten "Top-Produkte" heraussuchen.
Dazu kommt noch, dass zu dieser Zeit das Schwert ein sehr kostbares Objekt gewesen sein dürfte, dass nur einer kleinen Elite zur Verfügung stand und wo die Zahl fähiger Schwertschmiede einfach klein war. Die üliche Waffe im 8. Jh war vermutlich tatsächlich noch die Axt. (?)

Im späteren Mittelalter - das Schwert hatte sich inzwischen als Waffe mehr als etabliert - wird es wahrscheinlich zu einer Inflation der Klingen gekommen sein. Eine Art "Massenfertigung" setzte ein, und wie wir alle wissen wird bei Erhöhung der Quantität immer als erstes die Qualität geopfert. Zwar war das Schwert noch immer ein kostbarer Besitz, doch auch schon für "einfachere Chargen" erschwinglich, so dass tatsächlich die kleinen Truppen damit ausgerüstet werden konnten.
Aus dieser Zeit sind uns viel mehr Klingen erhalten geblieben - wahrscheinlich nicht, weil sie den Umwelteinflüssen besser widerstanden haben, sondern einfach weil ihre Gesamtzahl um ein Vielfaches höher war.

Und um Ddraigs Gedanken fortzuspinnen: Noch im 9.Jh war der weitverbreitetste Rüstungstyp die Lederrüstung. Sie mag mitunter durch Metallplatten verstärkt gewesen oder beschlagen gewesen sein, doch die Grundlage der Rüstung war wohl Leder. Kettenhemden waren zwar schon bekannt, doch waren sie sehr kostspielig in der Anschaffung und wurden daher nur von Minderheiten benutzt. Die Vollplatte gar war noch gar nicht etabliert - zumal die damaligen Schmiede noch nicht in der Lage waren, größere Metallflächen gleichmäßig zu bearbeiten und gleichzeitig dünn genug zu halten, um sie tragbar zu machen.
Es ist aber ganz sicher ein Unterschied, um man ein STück Leder entzweihauen will oder seine Klimnge versucht, durch einen Harnisch aus Eisen zu treiben. Die fühen Klingen konnten sich eine flache (d.h. leichte) Schneide leisten, denn für Leder reichte das allemal aus. Um jedoch einen Harnisch aus Metall zu durchdrongen brauchte man viel mehr Wucht, udn gleichzeitig wurde die Klinge ungleich stärker belastet - musste also selbst stärker gearbeitet sein. Mehr brauch ich dazu nicht mehr zu sagen, denn das hat Ddraig ja schon alles getan.

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