Während des Wahlkampfs gab es ja nachweislich enge Kontakte zwischen Trumps Helferlein und dem Kreml und es war von "Wahlspenden" die Rede...

Ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass Putin doppelt so clever ist, wie Trump und seine ganze Mannschaft zusammen. Es ist weniger Trumps Unberechenbarkeit, sondern vielmehr seine Inkompetenz gepaart mit einem hohen Maß an Manipulierbarkeit - wenn man weiß, wo man bei Trump den Hebel ansetzen muss - die ihn für Putin zum Wunschgegner machen.

Putin ist ein Meister im manipulieren und versteht es wie kein zweiter, aus einer Krise einen Erfolg und aus einer Niederlage einen Sieg zu machen - eben weil er weiß, wie er das präsentieren muss. Russland geht es so mies wie lange nicht, aber der Zuspruch in der russischen Bevölkerung für ihn wächst täglich weiter.

Und jedes Fettnäpfchen in das Trump außenpolitisch treten wird (und das werden noch viele werden) kann und wird Putin nutzen, um seinen Einflussbereich auszudehnen und den der USA zurückzuschrumpfen - und sich zudem noch weiter von der russischen Bevölkerung zum neuen Zaren salben zu lassen, der Russland wieder great again macht.

An einer Hillary Clinton hingegen hätte er sich die Zähne fast ebenso ausgebissen, wie an einem Obama, obwohl Clinton innenpolitisch deutlich angreifbarer gewesen wäre, als Obama und Obama am Ende immer lethargischer wurde. Und bei einer Clinton-Administration hätte er sich darauf einstellen müssen, dass außenpolitisch keinen Millimeter nachgegeben wird, schon aus Prinzip.

Vielleicht hat Putin darauf gesetzt, dass Trump sein "America first" durchzieht, vielleicht hat er aber auch ganz andere Pläne mit Trump. Da werden wir uns wohl überraschen lassen müssen, wie sich das jetzt weiter entwickelt.