Naja, die Frage ist, ob Pence wirklich so viel besser wäre. Man kann, denke ich, nur hoffen, daß die Welt in zwei Jahren noch irgendwie steht und es dann Trump so ergeht wie Obama in seiner ersten Amtszeit: Bei den Midterm-Wahlen zu Senat und Kongreß erringt die Opposition die Mehrheit, dann kann Trump nicht mehr machen, was er will (es sei denn natürlich, er geht den Erdogan- und Putin-Weg und bringt bis dahin eine Autokratie auf den Weg - wie es übrigens nicht wenige US-Experten tatsächlich befürchten ...).
Denn daß die Republikaner, abgesehen von einzelnen Senatoren wie McCain und Graham, sich großartig gegen Trump stellen, das halte ich nach den Vorkommnissen der letzten Tage (Änderung der Regeln zur Durchsetzung von Trumps Kabinett und wahrscheinlich auch für seinen Supreme Court-Kandidaten, der aktuell nicht ohne demokratische Stimmen bestätigt werden könnte) für höchst unwahrscheinlich. Dafür fehlt den meisten einfach das Rückgrat. Das Problem ist bloß, daß bis zu den Midterm-Wahlen vermutlich noch ein weiterer Supreme Court-Richter aufhören wird - und zwar der, der bislang meist der entscheidende Faktor war, weil er weder regelmäßig mit den vier demokratischen noch mit den vier republikanischen Richtern stimmte, sondern sich je nach Einzelfall entschied. Wenn Trump den durch noch einen (gefühlt) 25-jährigen erzkonservativen College-Abgänger ersetzt, dann beherrschen die Republikaner den Supreme Court im Normalfall über Jahrzehnte hinweg ...