Alles sch�n und gut, nur wird an einem immer wieder vorbeigeredet, Elgi - darum wiederhole ich es gerne noch einmal:

ICH FINDE DAS GESAMTE POLITISCHE SYSTEM INAKZEPTABEL

Deshalb ist mir auch nicht klar, warum mir immer wieder aufgeschwatzt werden soll, es w�rde vielleicht schon eine Partei geben, die meine Interessen wenigstens halbwegs vertritt, oder die ich kompromissbereiterweise w�hlen k�nnte.

Und ich bin auch tats�chlich nicht ( mehr ) bereit, mit diesem System Kompromisse einzugehen. Ich war sehr lange Zeit SPD-W�hler. Ich war auch lange politisch aktiv. Ich habe aber auch f�r mich erkannt, das jede politische Aktivit�t, die innerhalb der Regeln dieses Systems abl�uft, das System nicht ver�ndern kann.

�ber kurz oder lang werden die Aktivisten vom System ver�ndert und nicht umgekehrt. So manch einer der Riesenarschl�cher "da oben" hat mit Sicherheit mal mit sehr guten Ideen und heren Zielen in jungen Jahren seine politische Laufbahn begonnen. Irgendwann hat er festgestellt, das er niemals politischen Einfluss haben wird, wenn er nicht nach den Regeln des Systems spielt. Wenn er etwas ver�ndern m�chte, braucht er aber politischen Einfluss. Um in diesem System Einfluss f�r Ver�nderungen zu bekommen muss er also den Regeln folgen. Wenn er beginnt den Regeln zu folgen, ver�ndert er aber nichts mehr sondern st�tzt das Bestehende. Und sobald er das begriffen hat, gibt er es auf und sieht zu das er mitnimmt was er kriegen kann - meisst auf Kosten derer, f�r die er mal ein besseres System schaffen wollte.

Schau Dir z.B. mal die Gr�nen an. Wo haben die begonnen und wo sind sie jetzt ? Sie sind Teil der Regierungskoalition - wow ! Und zu welchem Preis ? Von ihren urspr�nglichen Motivationen ist so gut wie nichts �briggeblieben. Sie haben sich salonf�hig gemacht, indem sie ihre Grunds�tze �ber Bord geworfen haben, sonst w�ren sie nie dahin gekommen, wo sie heute sind. Aus dem Bundestagsschreck ist ein Stubentiger geworden, der sogar eine absolut unsoziale und reaktion�re Politik mittr�gt, nur um weiter an der Macht teilhaben zu k�nnen.

Sicher, man kann das "Kompromissbereitschaft" nennen. Ich f�r meinen Teil nenne es Selbstverleugnung und Charakterschw�che.

Also stehe ich vor einem Dilemma: Einerseits lehne ich das existierende System komplett ab - andererseits will ich aber auch nicht zu denjenigen geh�ren, die teilnahmslos alles �ber sich ergehen lassen, indem sie den Wahlurnen fernbleiben. Also gehe ich schon einen Kompromiss ein: Ich nutze eine M�glichkeit des Systems. N�mlich die der ung�ltigen Stimme.

Ich weiss nicht was passieren w�rde, wenn bei der n�chsten Wahl die Ausz�hlung pl�tzlich 50, 60 oder 70% ung�ltige und mit Protestnoten beschriebene Stimmzettel vorweisen w�rde. Aber ich finde, es w�re interessant es herauszufinden.....

Und so wie ich niemandem vorschreibe, wen oder was er zu w�hlen hat - so lasse ich es mir auch nicht vorschreiben und treffe eben meine ung�ltige Wahl. Ich reagiere lediglich allergisch dagegen, wenn Leute mir die Ohren �ber Parteien volljammern, die sie selbst gew�hlt haben.