Und mit der folgenden Kritik starte ich meine persönlichen zwei OSCAR-Wochen, in denen ich mir voraussichtlich noch "Bowling for Columbine" (endlich!), "Chicago" und den von mir heiß erwarteten "Adaptation." ansehen werde ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

FRIDA:
Ein Film über das bewegte Leben der berühmten mexikanischen Malerin Frida Kahlo. Ein lange gehegter Traum von Salma Hayek, die sich gegen alle Widrigkeiten und auch Mitbewerberinnen wie Madonna und Jennifer Lopez durchsetzte, um schließlich mit einer OSCAR-Nominierung belohnt zu werden. In der Tat ist es erstaunlich, wie sehr Hayek der "echten" Frida Kahlo ähnelt. In einigen Einstellungen - v.a. gegen Ende des Films - meint man tatsächlich, die Kahlo selbst zu sehen.
Frida Kahlos Leben bot weißgott genügend Ansätze, daraus einen Film zu machen. Als Jugendliche bei einem Autounfall fast getötet, wurde sie die Schmerzen nie mehr endgültig los und hinkte zudem. Sie heiratete zweimal den berühmten Maler und Frauenheld Diego Rivera. Sie lebte offen ihre Bisexualität aus und trug mit Stolz einen Damenbart umher. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/laugh.gif" alt="" />
Sie war überzeugte Kommunistin und beherbergte eine Zeitlang Leo Trotzki. Und so weiter und so fort.
Im Film wird das alles erzählt, teilweise jedoch wenig ausführlich. So wird zwar keineswegs verheimlicht, daß sie Kommunistin war, wirklich darauf eingegangen wird jedoch nicht. Umso mehr werden die zahlreichen Affären von Frida und auch von Rivero behandelt. Das mag Puristen stören, der Film jedoch überzeugt als rasantes, dramatisches, humorvolles und erotisches Gesamtkunstwerk mit einem tollen (und OSCAR-nominierten) Soundtrack von Elliot Goldenthal, innovativen künstlerischen Ideen von Regisseurin Julie Taymor und überragenden Schauspielern.
Salma Hayek, die in Hollywood lange nur als Sexbombe vom Dienst galt und als Mexikanerin sowieso einen sehr schweren Stand hat, spielt die Rolle ihres Lebens und wurde dafür zurecht für den OSCAR als beste Hauptdarstellerin nominiert. Nicht weniger brillant ist Alfred Molina als Diego Rivera, dazu gibt es reihenweise Gastauftritte von Stars wie Antonio Banderas, Edward Norton, Ashley Judd, Geoffrey Rush, Valeria Golino oder Saffron Burrows.
9 Punkte.

P.S.: "Frida" dürfte einer der wenigen Hollywood-Filme sein, bei dem ich eine der Hauptlocations selbst schon gesehen habe. Denn das Elternhaus von Frida Kahlo in Mexiko wurde nach ihrem Tod zu einer Art Museum umfunktioniert und das habe ich vor Jahren einmal besucht. War ziemlich beeindruckend, denn die Bilder Kahlos sind teilweise doch recht drastisch ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 11/03/03 05:42 PM.