DAS LEBEN DES DAVID GALE:
Der titelgebende Universitätsprofessor und engagierte Todesstrafengegner in Texas (Kevin Spacey) wird wegen Vergewaltigung und Mord an seiner Kollegin Constance (Laura Linney) zum Tode verurteilt. Vier Tage vor der Hinrichtung erklärt er sich erstmalig zu einem Interview bereit, allerdings nur mit der engagierten Journalistin Bitsy Bloom (Kate Winslet). Die bekommt schnell Zweifel an Gales Schuld und macht sich mit ihrem Assistenten (Gabriel Mann) auf die Suche nach einem Videoband, das angeblich Gales Unschuld beweisen könnte. Mehr möchte ich zum Inhalt eigentlich nicht sagen, da IMHO die meisten Kritiker viel zu viel verraten haben.

Wie Flash schon sagte: Das Thema "Todesstrafe" steht eigentlich nicht im Vordergrund. Es geht vielmehr um die Figur des David Gale, der nunmal "zufällig" Gegner der Todesstrafe ist. Es geht außerdem darum, wie schnell eine einzige (falsche) Anschuldigung das gesamte Leben eines Menschen zerstören kann (damit meine ich nicht die Mordanklage), was zwar alles andere als neu ist, aber gut dargestellt.
Dabei ist der Film insgesamt in zwei Handlungsstränge unterteilt: Zum einen erzählt Gale im Interview, wie alles so weit kam. Und dann gibt es den Erzählstrang um Bitsy und ihren Assistenten. Spacey spielt wie immer gut, hat aber diesmal wenig Möglichkeiten, sein gesamtes Können zu beweisen. Der Film ist sehr spannend gemacht, trotz einiger logischer Mängel und Klischees (daß das Auto natürlich genau im entscheidenden Moment schlappmacht, fand ich schon ziemlich peinlich ... ist übrigens kein Spoiler, sondern schon in der allerersten Szene zu sehen).
Von Regisseur Alan Parker, bekannt für politisch und gesellschaftlich brisante Filme (z.B. "Mississippi Burning", "Die Asche meiner Mutter") hätte man sicherlich einen hintergründigeren Film erwartet, aber am Ende kann man auch mit diesem Stück spannender Unterhaltung sehr gut leben. 8 Punkte.

DAREDEVIL:
Nicht sonderlich anspruchsvolle, aber durchaus unterhaltsame Comicverfilmung um einen etwas anderen Superhelden.
Matt Murdock ist tagsüber ein blinder Anwalt. Nachts jagt er als "Daredevil" die Verbrecher, die er tagsüber nicht hinter Gitter bringen konnte. Und kämpft mit seinem Gewissen.
Wie bei vielen Comicverfilmungen ist auch hier die Optik ein echtes Highlight, ebenso die musikalische Untermalung. Die Besetzung ist hochkarätig: Ben Affleck und die bezaubernde Jennifer Garner sind die Guten, Michael Clarke Duncan und Colin Farrell (mit beeindruckender Intensität!) die Bösen.
Leider kommt - wie so oft - die Story viel zu kurz (und steckt voller Klischees) und ich muß auch gestehen, daß mich die meisten Kampfszenen eher etwas gelangweilt haben.
Keine Chance gegen Highlights wie "Spider-Man", "Blade" (trotz einiger stilistischer Ähnlichkeiten) oder "X-Men", aber auch kein Rohrkrepierer.
7 Punkte.

P.S.: Nach ca. ein oder zwei Minuten des Abspanns gibt es noch eine zusätzliche Szene!