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Ragon: WUNDERN würde es mich auch nicht, wenn Oliver Stone mit seinen JFK-Spekulationen ins Schwarze getroffen hätte. Aber Fakt ist es nunmal keineswegs ...
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Von dem Werk als Ganzes war auch nicht die Rede gewesen - ich dachte das hätte ich in meiner Antwort hinreichend verständlich ausdifferenziert!?
(Nochmal: Der berühmte "Zapruder"-Film ist nunmal unabweisbarer, historischer Fakt - auf dem Oliver Stones Werk, selbstverständlich u.v., auch fictionalized, anderem basiert!)

Von daher trifft der Vorwurf, daß Deine zitierten Schüler völlig unberechtigterweise Darstellungen eines Films für bare Münze genommen hätten, in der Pauschalität nicht.
Was sie jedoch noch unzweifelhaft lernen müssen, gerade bei derartigen Filmen, also quasi cinematographischer Aufarbeitung historischer Begebenheiten, die Fakten zu filtern und den Rest als lediglich Möglichkeiten zu bewerten.

Ansonsten ist z.B. die Geschichte in "Mississippi Burning" keine historische Tatsache - der Hintergrund, daß es Bürgerrechtler im "Civil Rights Movement" der USA in den 50er/60ern gab, von denen einige auch für das für was sie eintraten mit dem Leben bezahlten, daß es selbstverständlich den Rassismus wie er gezeigt wird, besonders im Süden und weitverbreitet in der dortigen Bevölkerung, gab, dagegen schon, ebenso wie `der Klan´ natürlich.
Und die Verbrechen an den Schwarzen wie sie im Film vorkommen, inkl. unbestreitbarer Abfackelungen von Kirchen, wie sie damals stattfanden und dem Wegschauen der Mehrheit der Menschen, die sich nicht aktiv beteiligten, und der Gleichgültigkeit oder gar insgeheimen Billigung der `Behörden´.
So ist der Film sicher keine `historische Dokumentation´, gibt einem aber sicher eine durchaus gültige und glaubhafte Vorstellung von den tatsächlichen Verhältnissen und Vorgängen dieser Zeit damals - man muß sich nur bewußt sein, daß dieses Bild (bei weitem) nicht vollständig ist!

Können wir uns darauf nun einigen, ja!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Ansonsten wär´ ich sicher einer der ersten, der auf die Gefahr von unreflektiertem 1:1-Übernehmen und -Wiedergabe von in Filmen Gesehenem hinweisen würde.


Ragon