Heute ein Doppelpack:

GEST�NDNISSE - CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND:
Vor ein paar Monaten habe ich hier das Regiedeb�t von John Malkovich rezensiert ("Der Obrist und die T�nzerin") und dabei erw�hnt, da� es ein ganz anderer Film sei, als man h�tte erwarten k�nnen.
Nun, bei "Gest�ndnisse" ist das ganz anders - das ist GENAU die Art Film, die man von George Clooney bei seinem Regiedeb�t erwartet h�tte ... der Einflu� seines Kumpels Steven Soderbergh (Regisseur von "Traffic", "Ocean�s Eleven") - hier als ausf�hrender Produzent beteiligt - ist kaum zu �bersehen.
Die Story klingt sehr interessant. Der TV-Produzent und Moderator Chuck Barris (Erfinder u.a. von "The Dating Game", der Vorlage des deutschen "Herzblatt") ver�ffentlichte Anfang der 80er - als seine Popularit�t am Schwinden war - seine Autobiographie, in der er behauptete, "nebenbei" als CIA-Killer gearbeitet und dabei 33 Menschen get�tet zu haben! Keiner wei�, ob es stimmt, die CIA �u�ert sich selbstredend nicht dazu, allerdings nehmen viele an, da� die Geschichte frei erfunden ist. Wie auch immer.
Jedenfalls ein idealer Stoff f�r eine Verfilmung. Barris selbst ist mit Newcomer Sam Rockwell (wurde mit einem Goldenen B�ren in Berlin ausgezeichnet) sehr gut besetzt, ebenso die weiteren gr��eren Rollen (Julia Roberts, Drew Barrymore, Rutger Hauer, Clooney selbst).
Der Beginn des Films ist denn auch ziemlich spritzig und unterhaltsam, sp�ter l��t die Qualit�t IMHO jedoch etwas nach. Es wird ein wenig langatmig.
Am besten sind die vielen Gags und Insider-Scherze (wenn z.B. eine Frau sagt, ihre Lieblingsshow sei die mit Rosemary Clooney - welches Clooneys Mutter ist, die tats�chlich Fernsehmoderatorin war! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />) und die sehr authentisch und dabei umwerfend komisch nachgestellten Fernsehshows der 60er und 70er Jahre. Der "Killer"-Handlungsstrang degegen konnte mich nicht so ganz �berzeugen - vielleicht wurde ihm auch einfach zu wenig Zeit gewidmet, um sich richtig entfalten zu k�nnen.
Insgesamt jedenfalls ordentliche Unterhaltung, aber kein Highlight und f�r mich pers�nlich sogar eine kleine Entt�uschung. Clooney ist halt doch (noch) kein Soderbergh ...
7 Punkte.

DIE REGELN DES SPIELS:
Dieser Film dagegen hat mich positiv �berrascht! Es handelt sich nach "American Psycho" um eine weitere Verfilmung eines Romans des Skandalautors Bret Easton Ellis. Das Hauptaugenmerk liegt auf drei Studenten:
Dem Drogendealer Sean Bateman (Bruder von Patrick "American Psycho" Bateman), beeindruckend gegen sein zahmes "Dawson�s Creek"-Image angespielt von James van der Beek; der Jungfrau Lauren (stark: Shannyn Sossamon) und dem schwulen Paul (Ian Somerhalder). Alle drei sind nicht gerade gl�cklich und daran d�rfen wir teilhaben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Regisseur und Tarantino-Kumpel Roger Avary ("Killing Zoe") nutzt eine sehr innovative Bild- und Tonsprache, um das Gef�hlschaos und den Drogenrausch seiner "Helden" zu visualisieren - was ihm teils wirklich mitrei�end gelingt!
Absolutes Highlight des Films ist beispielsweise eine Sequenz gegen Ende, in der Victor (Kip Pardue) quasi im Schnelldurchlauf von seinen Erlebnissen auf einer Europareise erz�hlt, von der er eben zur�ckgekommen ist. Phantastisch gemacht und einfach umwerfend komisch! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Jedoch ist der Film an sich keineswegs lustig. Eher skurril.
Sehr ordin�r. Schonungslos offen. Desillusionierend. Gerade zu Beginn wird dem Zuschauer einiges abverlangt, denn man wird unvermittelt in die Handlung hineingeworfen. Es gibt keinerlei schonende Einf�hrung in diese kranke Welt, es wird einem gleich klargemacht, da� es sich hier um eine *etwas* andere College-Kom�die handelt ... (die Untertreibung des Jahres! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />)
Die weiteren Rollen sind exquisit besetzt, u.a. mit Faye Dunaway, Swoosie Kurtz, Jessica Biel, Kate Bosworth, Clifton Collins, Fred Savage, Eric Stoltz.
Und auch der Soundtrack kann voll �berzeugen (u.a. mit einem Song des deutschen Rappers "Der Wolf"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />).
Wenn man sich auf den Film wirklich einl��t; wenn man sich nicht gleich zu Beginn abschrecken l��t; dann wird man exzellent unterhalten!
9 Punkte (h�tte ich zu Beginn des Films wirklich nicht erwartet ...).

P.S.: Passend zum Film l�uft der gesamte Abspann �brigens r�ckw�rts ab ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />