CITY OF GOD:
"Die Stadt Gottes", so werden die Slums außerhalb von Rio de Janeiro genannt. Eine Gegend, in der die Polizei machtlos und/oder korrupt ist. Eine Gegend, in der die nackte Gewalt herrscht. Eine Gegend ohne Gesetze - bis auf das Gesetz des Stärkeren, versteht sich ...
Diese "Stadt Gottes" ist der Schauplatz der hochgelobten Literaturverfilmung gleichen Namens (u.a. Steven Spielberg hat sich begeistert gezeigt).
Wir betrachten die Geschehnisse aus der Sicht des jungen Buscapé (gesprochen übrigens von Xavier Naidoo, der allerdings IMHO etwas zu alt für die Rolle klingt). Buscapé will kein Gangster werden. Er will lieber Photograph werden. Doch das ist alles andere als leicht, wenn man in der City of God wohnt ...
Sein Antagonist ist der etwa gleichaltrige Locke, der mit seiner gnadenlosen Brutalität und Grausamkeit schnell zum Boß der Gegend wird - und Buscapé nicht sonderlich leiden kann.

Regisseur Fernando Meirelles hat sich dafür entschieden, mit Laiendarstellern zu drehen. Diese allerdings hat er offensichtlich sehr gut ausgewählt, denn an der Leistung der meisten Darstellern läßt sich nichts aussetzen! Meirelles zeigt diese brutale Welt - gegen die "Der Pate" ein Kinderzirkus ist ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> - ungeschönt. Was wohl auch der Grund dafür ist, daß der Film keine OSCAR-Nominierung als bester Auslandsfilm erhielt. Angeblich wurden Academy-Mitglieder gesichtet, die den Film während der Vorführung mit kreidebleichem Gesicht verlassen haben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Erwähnen sollte ich übrigens noch, daß die ganze Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert. Der Autor der Buchvorlage, Paulo Lins, ist selbst in der "City of God" aufgewachsen und hat die Geschehnisse - die Bandenkriege, die Hoffnungslosigkeit, die Untätigkeit der Behörden und das sinnlose Morden - selbst miterlebt.
9 Punkte.