Der Spiegel-Artikel ist schon entschieden vernichtender als es in der Süddeutschen der Fall war:

Quote
Rücksturz in die Achtziger

Showdown für ein Auslaufmodell: Mit dem dritten Teil der "Terminator"-Reihe will Arnold Schwarzenegger noch einmal an seine besten Zeiten anknüpfen und demontiert sich dabei selbst - als geschwätziger Cyborg in einem mittelmäßigen Film.

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"Terminator 3 - Rebellion der Maschinen" ist das Ergebnis purer Eitelkeit, die letzte Hoffnung seines Hauptdarstellers, der einfach nicht abtreten will.

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Arnold Schwarzenegger verdankt dem Terminator seinen ganzen Ruhm, der zuletzt erheblich verblasst ist. Die Rolle machte ihn 1984 nicht nur weltberühmt, sie blieb auch die einzige, die seine Karriere über zwei Jahrzehnte am Laufen hielt. Abgesehen vielleicht von "Predator", "Red Heat" und "Total Recall" ist sein Repertoire der Achtziger längst aus dem Kinogedächtnis gelöscht.

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Die Actionsequenzen sind plumpe Kopien vor allem aus dem zweiten Teil, oft sogar in den Kameraeinstellungen identisch. Schwarzenegger zerschießt wieder mehrere Dutzend Polizeiautos ohne dabei ein Menschenleben zu gefährden. Er knattert wieder mit der Pumpgun lässig auf einem Motorrad durch die Gegend. Und die beiden Terminatoren wuchten sich bei ihren Zweikämpfen wieder stoisch durch Betonwände.

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Wenn der Terminator am Haken eines Krans hängt und sein Skelett aus Schwermetall wie eine Abrissbirne eine Hausfassade zerlegt, wurde das mit Kulissen gedreht, nicht vor einer Blue Screen. Das ist tatsächlich spektakulär und bei den zurzeit längst unglaubwürdig gewordenen digitalen Illusionen durchaus ehrenhaft. Andererseits kaschiert dieser Rücksturz in die Achtziger auch die eigene Einfallslosigkeit und damit die Angst, beim Einsatz moderner Technik zu sehr nach "Matrix" auszusehen.

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Wo er als Terminator früher unnahbar war und mit maschinellem Minimalismus pure Präsenz vermittelte, schwatzt er jetzt so unaufhörlich wie ein Gockel, der nach Aufmerksamkeit heischt. "Ich bin ein Auslaufmodell", kommentiert er in einer Szene seine Mühe. Das stimmt. Und darauf haben wir nicht gewartet.

(vollständiger Artikel: http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,259296,00.html)

Ich kann dieser Bewertung nicht in der negativen Form zustimmen und schließe mich eher dem positiven Fazit der Süddeutschen an. Ganz besonders die Tatsache, wie der Autor die Verwendung von wirklichen Effekten und nicht von Computer-Tricks geradezu umkehrt und dies als Kritik-Punkt verwendet, macht mir deutlich, daß er voreingenommen an den Film herangegangen ist und schon von Anfang das schlechte Ergebnis feststand - diese Art von verzweifelter Suche nach Ansatzpunkten für berechtigte oder unberechtigte Kritik ist besonders mir bekannt, da ich sie selbst oft genug einsetze. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Abgesehen von alldem fand ich die Special Effects wirklich gut - besonders besagte Verfolgungsszene. Man belächelt mich sehr oft, wenn ich zugebe, daß ich Rambo III mag, aber gerade in dem Film sind die Epxlosionen und Effekte ähnlich virtuos gestaltet und entbehren jeglicher Computer-Tricks. Und dementsprechend - und auch weil ja früher alles besser war und so - war ich von dieser Art der Zerstörungsdarstellung angenehm überrascht.

Überrascht war ich auch von der Storyentwicklung - besonders gegen Ende treten einige interessanter Wendungen auf, die dann in einem für mich unerwarteten Ende kulminieren - ganz ohne Happy End und dergleichen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Über all die anderen Dinge wie etwa die Verweise auf die beiden Vorgänger - da wurde übrigens zu erwähnen vergessen, daß die Terminatrix im dritten Teil änhlich erbarmungslos auf Jagd geht wie Arnie im ersten Teil auf seiner Suche nach Sarah Connor - oder die schauspielerischen Leistungen oder die Beweggründe der Involvierten für den Film oder wasauchimmer möchte ich eigentlicht nicht viel sagen. Am Ende kommt es darauf an, daß der Film unterhält, und das war für mich der Fall. Selbstverständlich kann man ihn nicht mit Terminator 2 vergleichen - aber das gilt für jeden anderen Film auch.
Somit vergebe ich die Note 8 als eigenständiger Action-Film... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

P.S: Ich wollte noch einmal erwähnen, daß ich sowohl Matrix Reloaded als auch The Hulk außerordentlich gut fand. Das nur mal so als Kontrapunkt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"