Depp gilt ja sogar schon als heißer OSCAR-Kandidat, und das, obwohl komödiantische Darbietungen normalerweise kaum bei großen Auszeichnungen belohnt werden (es sei denn, es gibt eine eigene "Komödien"-Kategorie wie bei den Golden Globes).

Jedenfalls zu meiner neuen Kritik:

NICHT AUFLEGEN!:
Mal wieder ein dämlicher deutscher Titel - Originaltitel "Phone Booth".
Der gesamte (nur 80 Minuten lange) Film spielt in und um (nein, NICHT Ulm! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) eine Telefonzelle herum. Bereits Alfred Hitchcock war an diesem Film interessiert, verstarb jedoch, ehe er mit einer Drehbuchfassung zufrieden war. In den folgenden 20 Jahren kursierte das Drehbuch (immer wieder verändert) unter verschiedenen bekannten Regisseuren und erregte auch das Interesse von Stars wie Mel Gibson oder Bruce Willis. Gedreht wurde er jedoch erst im Jahre 2000 von Joel Schumacher. Trotz gelegentlicher guter Filme mag ich Schumacher nicht. Vor allem seine beiden "Batman"-Debakel nehme ich ihm persönlich übel! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Aber hier hat er wirklich ausgezeichnete Arbeit geleistet, kein Zweifel.
Der ehrgeizige, erfolgsorientierte PR-Agent Stu (Colin Farrell, in den USA war dieser Film sein fünfter Nummer-1-Hit in Folge!) telefoniert täglich in der letzten Telefonzelle von New York mit seiner Freundin Pamela (Katie Holmes), damit seine Frau (Radha Mitchell) nicht anhand der Handy-Abrechnung erkennen kann, daß er sie betrügt. Als er an diesem Tag den Hörer auflegt, klingelt das Telefon. Ohne nachzudenken hebt Stu ab. Er hört einen Mann (Kiefer Sutherland), der ihm androht, ihn zu erschießen, falls er die Telefonzelle verläßt. Zum Beweis knallt er einen Passanten ab, woraufhin die Polizei Stu für den Mörder hält.
Stu hat keine Wahl, er muß tun, was ihm der Killer sagt. Wie soll er sich aus der Bredouille nur befreien?
Aus dieser Ausgangssituation entwickelt sich ein hochspannender Thriller, der einen die ganze Zeit über nicht losläßt. Auch die Besetzung des Films ist erstklassig. Ehrlich gesagt kann ich Colin Farrell nicht leiden, aber es läßt sich nicht leugnen, daß er ein großes schauspielerisches Talent besitzt. Da er hier nicht gerade ein Sonnenscheinchen spielt, macht es auch nichts aus, daß ich ihn nicht mag. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Forest Whittaker als Chef der Polizeitruppe ist wie immer gut, Kiefer Sutherland ist zwar fast nur zu hören, womit man eigentlich nur den deutschen Sprecher bewerten kann. Der bringt das bedrohliche, leicht durchgeknallte des Killers aber gut rüber. Und Katie Holmes hat leider wieder einmal eine viel zu kurze Nebenrolle (ich würde sterben für dieses Lächeln! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).
Einziger echter Kritikpunkt: Die doch etwas übertriebene Moralkeule kurz vor Schluß. Das gibt Abzüge in der B-Note. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
9 Punkte.