Zwei Kritiken zum Preis von einer! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

SWIMMING POOL:
Diese Idee hat zwar so ziemlich jeder Filmkritiker bemüht, aber sie trifft nunmal tatsächlich zu: Nach seinem Hit-Musical "8 Frauen" hätte Regisseur Francois Ozon seinen neuen Film getrost "2 Frauen" nennen können. Denn darum geht es in "Swimming Pool": Um die spröde britische Krimiautorin Sarah Morton, die ins Ferienhaus ihres Verlegers John nach Frankreich reist, um in Ruhe ihren neuen Roman schreiben zu können. Doch die Ruhe wird bald gestört, als Johns Tochter Julie (Ludivine Sagnier, die den halben Film über nackt zu sehen ist; durchaus kein unangenehmer Anblick <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) auftaucht und mit ihr täglich wechselnde Sexualpartner ... Die beiden Frauen können sich auf Anhieb nicht leiden, doch sie lernen allmählich, einigermaßen miteinander zurechtzukommen.
Es ist schon ironisch, daß ausgerechnet Charlotte Rampling - Sex-Symbol der 70er Jahre - hier eine spröde Mittvierzigerin spielt, die vom freizügigen Lebenswandel der jungen Julie zunächst regelrecht angewidert ist ... später dann aber doch davon fasziniert wird. Die stärksten Szenen des Films haben jedenfalls die beiden Hauptdarstellerinnen. Die Männer spielen - wie so üblich bei Ozon - nur schwächliche Nebenrollen und auch die Story ist eigentlich nur Mittel zum Zweck. Obwohl einige gelungene Überraschungen nicht ausbleiben und das Ende schön rätselhaft ist. Dennoch: Rampling und Sagnier machen aus "Swimming Pool" zwar einen sehenswerten Film, aber mangels Tiefe ist kein echtes Highlight daraus geworden. 7 Punkte.

TOMB RAIDER - DIE WIEGE DES LEBENS:
Kein Zweifel: "Die Wiege des Lebens" ist ein besserer und ernsthafterer Film als der erste Teil. Allerdings resultiert aus der relativen Ernsthaftigkeit vor allem in der ersten Stunde leider auch gepflegte Langeweile. Wo im ersten Teil flotte Dialoge und spektakuläre Action-Sequenzen über die schwache Story hinwegsehen ließen, sind die Dialoge hier eher schwülstig und lantatmig geworden. Kein Fortschritt.
Angelina Jolie ist wie immer eine Augenweide (schauspielerisch allerdings sträflich unterfordert), Ciarán Hinds und Til Schweiger geben akzeptable Bösewichte und auch die Nebenrollen sind mit Djimon Hounsou, Gerard Butler oder Simon Yam gut besetzt. Regieveteran Jan de Bont hat weitgehend auf offensichtlich computergenerierte Special Effects verzichtet, was den Film ein wenig von der Videospiel-Optik des ersten Teils wegbringt.
Die Musik von Alan Silvestri ist leider nur eine Variation seiner "Die Mumie"-Soundtracks, insgesamt eher enttäuschend.
"Tomb Raider" war zweifelsohne ein ziemlich schlechter Film, der aber irgendwie dennoch viel Spaß gemacht hat. "Die Wiege des Lebens" ist ein mittelmäßiger Film, der erst in der zweiten Hälfte so richtig in Schwung kommt und mit einem - im Gegensatz zu Teil 1 - guten Showdown aufwartet.
Ich weiß nicht, welche Kombination besser ist. Die Einspielergebnisse sprechen für das "schlechter Film, viel Fun"-Konzept, "Die Wiege des Lebens" wird nur etwa halb so viel Geld einspielen, damit droht bereits das frühe Aus der Serie (es kann doch nicht SO schwierig sein, ein halbwegs gutes Drehbuch für Lara Croft zu bekommen?).
Von mir gibt es jedenfalls 7 Punkte.