Ich fand bei "Der mit dem Wolf tanzt" wesentlich deprimierender, als Kevin Costners Pferd und der Wolf erschossen werden. Ich kann Brutalität gegen Tiere einfach nicht ausstehen und bei kaum einem Film kam mir das so extrem vor wie bei "Der mit dem Wolf tanzt". Deshalb werde ich den wahrscheinlich auch nie wieder anschauen.

Dem: Mich würde mal deine Erklärung des Endes von "Swimming Pool" interessieren ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

WHALE RIDER:
Die international hochgelobte und mit Preisen (u.a. in Sundance, Rotterdam, San Francisco, Seattle, Toronto) überhäufte neuseeländisch-deutsche Koproduktion von Regisseurin Niki Caro handelt vom alten Maori-Häuptling Koro, der gemäß den alten Traditionen einen Nachfolger für sich sucht. Prädestiniert dafür wäre sein Sohn Porourangi, doch der ist nach dem Tod seiner Frau nach Europa ausgewandert. Und der zweite Sohn Rawiri ist eben dummerweise kein Erstgeborener.
Bleibt Enkelin Pai, die eigentlich alle Anlagen mitzubringen scheint. Bloß daß sie ein Mädchen ist ... Pai, Tochter von Porourangi, wächst bei ihren Großeltern auf, vor allem ihren Großvater Koro liebt und verehrt sie abgöttisch. Umso deprimierender für sie, daß er sie nicht an den traditionellen Ritualen zur Findung eines neuen Häuptlings teilnehmen läßt und so richtig böse wird, als sie sein Verbot mißachtet.
"Whale Rider" ist großartiger Film. Ein Film über Neuseeland (mit tollen Landschaftsaufnahmen - erwähnte ich schon, daß ich das Meer LIEBE? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />), ein Film über die Maori, ein Film über Familie und Traditionen.
Die Charaktere und ihre Darsteller sind allesamt sehr sympathisch (bis auf den sturen Großvater ...), aber die zum Zeitpunkt des Drehs erst 12-jährige Keisha Castle-Hughes spielt bei ihrem Leinwanddebüt dermaßen überragend, daß selbst ein Haley Joel Osment dagegen alt aussähe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Hoffentlich bleibt die Kleine bei der Schauspielerei, ihre Leistung in diesem Film wäre jedenfalls absolut OSCAR-reif!
Man ahnt zwar relativ früh, worauf die Geschichte hinausläuft, aber der Weg zum Ziel ist doch sehr beeindruckend, teils bewegend und teils unterhaltsam, dargestellt. Die schön sphärische Musik stammt übrigens von Lisa Gerrard, der gemeinsam mit Hans Zimmer schon an den Soundtracks zu "Gladiator" und "Black Hawk Down" gearbeitet hat.
"Whale Rider" ist ein anrührender, märchenhafter Film, an dem es nicht viel zu kritisieren gibt. Erfreulich, daß gute Filme gelegentlich auch ohne große Namen belohnt werden, denn der Film läuft bereits in den USA sehr erfolgreich, in Deutschland stieg er diese Woche sogar auf Platz 6 ein.
9 Punkte.

P.S.: In der Werbung gab es den sehr vielversprechenden Trailer zum neuen Coen-Film "Intolerable Cruelty" (dämlicher deutscher Titel: "Ein (un)möglicher Fall" ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />) mit George Clooney, Catherine Zeta-Jones und Billy Bob Thornton. Das wird sicher ein absolutes Herbst-Highlight!
P.P.S.: Der neue Nike-Werbespot ("Reise nach Jerusalem" in der NBA! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) ist ja wohl absolut genial ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 20/08/03 01:33 PM.