Ich habe eben mal wieder Peter Weirs "Der Club der toten Dichter" angeschaut (zwar nicht im Kino, aber irgendein Topic muß ich ja auswählen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />). Achtung, es folgt eine absolut subjektive und schwärmerische Ode an diesen Film (inklusive extremer Spoiler)! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Es ist einfach immer wieder unglaublich für mich, wie genial dieser Film doch ist! Der absolute Beweis dafür, daß ein Film mit einer Message keineswegs immer bieder und langweilig sein muß. Ganz im Gegenteil! Eine der Nutzerkritiken beim IMDB trägt die sehr passende Überschrift "Poetry on the screen". Und genau das ist "Der Club der toten Dichter".
Beeindruckend die Virtuosität, mit der Weir die zahlreichen Handlungsfäden verknüpft. Denkwürdig die so unterschiedlichen Charaktere, die Drehbuchautor Tom Schulman (zu Recht mit dem OSCAR ausgezeichnet) erschaffen und Weir mit unverbrauchten und größtenteils unbekannten Schauspielern in Szene gesetzt hat:
Da ist der hoffnungslose Romantiker Knox (dem ich persönlich mich sehr verbunden fühle <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />), der begeisterungsfähige Neil und der schüchterne Todd, der erst im Laufe der Geschichte seinen Mut findet. Wir haben den extrovertierten Charlie, den nur auf den ersten Blick klischeehaften Streber Meeks und den gutmütigen Pitts. Und da ist natürlich der Englisch-Lehrer John Keating, grandios verkörpert von Robin Williams! Williams hat viele gute Filme gedreht - und ebenso viele schlechte - aber für mich wird er immer John Keating sein, dieser gutmütige, inspirierende Lehrer, den er so ungewöhnlich zurückhaltend (aber dafür umso besser!) interpretiert hat.
Mir fällt auch kaum ein anderer Film ein, der so viele denkwürdige Szenen zu bieten hat. Knox, der seiner Angebeteten eine ziemlich peinliche, aber sehr mutige Liebeserklärung macht. Todd, der dank Keating sein "barbarisches YAWP" in die Welt hinausbrüllt. Dann natürlich diese unglaublichen Szenen, nachdem Todd von Neils Tod erfahren hat und voller Schmerz in die schneebedeckte Winterlandschaft hinausläuft. Was für wunder-, wunderschöne Bilder, die in so heftigem Gegensatz zu den tragischen Vorkommnissen stehen. Und so symbolträchtig. Wie ein Leichentuch legt sich der Schnee über die Landschaft und erstickt alle Geräusche. Kann es schönere und zugleich traurigere Bilder geben?
Und nicht zu vergessen selbstverständlich der oft kopierte (aber nie erreichte) Schluß, als Todd und die anderen im Klassenzimmer auf die Tische steigen und Keating ihre Solidarität und Dankbarkeit zeigen.
Das ganze kongenial untermalt vom gefühlvollen und dabei niemals aufdringlichen Soundtrack von Maurice Jarre, gemischt mit einigen der mitreißendsten Rocksongs der 60er Jahre.

Dieser Film ist wirklich ein Kunstwerk. Er mag nicht der beste Film aller Zeiten sein (das ist IMHO immer noch "Der Pate"). Aber für mich ist er perfekt und seit vielen Jahren mein absoluter Lieblingsfilm, den ich immer und immer und immer wieder sehen kann. *schwärm* <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />