STARSKY & HUTCH:
Die meisten Kinoumsetzungen alter TV-Serien der letzten Zeit krankten am gleichen Problem: Offenbar vertraut man so sehr auf die Zugkraft des bekannten Namens (und der hochkarätigen Darsteller), daß man es für überflüssig hält, Geld in ein gutes Drehbuch zu investieren.
So auch hier. Die Story ist beliebig: Der böse Drogenbaron Feldman (schön fies: Vince Vaughn) will das fiktive Bay City mit Kokain überschwemmen. Der überkorrekte Starsky (Ben Stiller) und der sehr lockere Hutch (Owen Wilson) versuchen das quasi im Alleingang zu verhindern.
Wenigstens hat man hier weder versucht, die fehlende Story durch riesige Übertreibungen á la "3 Engel für Charlie 2" zu verschleiern noch sich selber zu ernst genommen wie der von Flash erwähnte "Mit Schirm, Charme und Melone".
Ich kenne zwar die Original-Serie auch nicht, aber für mich wirkte der Film so, wie ich mir eine Doppelfolge der Serie vorstellen würde.
Einziger Unterschied: Natürlich die Schauspieler. Und die immerhin sind ein großer Pluspunkt. Für Stiller und Wilson ist es bereits der sechste gemeinsame Film und die beiden sind einfach lustig. Erstaunlicherweise ist der heimliche Star des Films jedoch Rapper Snoop Dogg, der als Informant Huggy Bear extrem cool rüberkommt und sogar einiges Schauspieltalent offenbart. Nicht zu unterschätzen auch der schräge Auftritt von Will Ferrell als schwuler Biker. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Mitleid haben muß man jedoch mit Juliette Lewis. Wie tief ihre Karriere gesunken sein muß, beweist die traurige Tatsache, daß sie hier allen Ernstes die belanglose Rolle als Feldmans dümmliche Geliebte angenommen hat. Ein solches Rollenangebot hätte sie vor zehn Jahren kurzerhand in den Reißwolf wandern lassen ...

Fazit: Leidlich unterhaltsame Komödie, die ihren Unterhaltungswert hauptsächlich aus den Darstellern, einigen gelungenen Gags und Parodien (z.B. auf "Easy Rider") verdankt. Und einen Gastauftritt der Originaldarsteller aus der Serie gibt es am Ende auch noch. 7 Punkte.

WELCOME TO THE JUNGLE:
Beck (Dwayne Johnson) hat Schulden. Um diese abzubezahlen, soll er Travis (Seann William Scott), den mißratenen Sohn seines Gläubigers, zurückholen, der im südamerikanischen Dschungel Indiana Jones spielt. Klingt nach einer einfachen Aufgabe, leider kommt Beck jedoch Hatcher (Christopher Walken), der die Einheimischen mit seinen Killertruppen ausbeutet, dazwischen. Und die hübsche Guerilla-Anführerin Mariana (Rosario Dawson) ...
Johnson hat definitiv Charisma. Aber zum Erstaunen vieler Kritiker zeigt er hier tatsächlich auch ein gewisses Schauspieltalent. Sicherlich, er wird nie einen OSCAR erhalten, aber mit den Stallones, Schwarzeneggers, Chans oder Diesels dieser Welt kann er locker mithalten. Bei "Welcome to the jungle" hat man sich offenbar in der Tat von den Jackie-Chan-Filmen inspirieren lassen, was natürlich durchaus Sinn macht, denn so kann Johnson seine Wrestling-Erfahrungen einfließen lassen. Und dadurch entspinnen sich Kämpfe, die allemal unterhaltsamer sind als eine genreübliche Ballerei.
Leider verläßt sich Regisseur Peter Berg nicht ganz auf dieses Konzept und so stellt die finale Ballerei auch eher einen Tiefpunkt des Films dar.
Aber davor weiß dieser durchaus zu überzeugen. Scott sorgt für die komödiantischen Aspekte, Walken gibt mal wieder einen veritablen Bösewicht und Dawson sorgt für den nötigen Sexappeal. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Zwar ist auch hier das Drehbuch eher Massenware, aber aufgrund des ziemlich hohen Tempos mit viel Action läßt sich das verschmerzen.
Insgesamt gute, wenngleich anspruchslose Unterhaltung.
Und bessere als bei "Starsky & Hutch". 7,5 Punkte.

P.S.: Der Trailer für "Kill Bill Vol. 2" ist ja wohl absolut göttlich! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Und der neue "Shrek 2"-Trailer ist wiederum erfreulich witzig. Läßt hoffen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
P.P.S.: Wenn man mal so überlegt: Würden Stiller und Wilson mal einen ganzen Film lang nur improvisieren, wäre das garantiert witziger als das, was ihnen bei "Starsky & Hutch" vom Drehbuch auf den Leib geschrieben wurde. Sollte man vielleicht mal probieren ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />