MONSTER:
Regisseurin Patty Jenkins hat die wahre Geschichte der Prostituierten Aileen Wuornos inszeniert, die als erste Serienmörderin in den USA gilt und 2002 hingerichtet wurde (übrigens auch dank der Unterschrift von Jeb Bush ...). Wann immer in den Medien von diesem Film die Rede ist, geht es um die schauspielerische Leistung und die Verwandlungsfähigkeiten der für die Rolle mit OSCAR und Golden Globe ausgezeichneten Charlize Theron. Und in der Tat ist die Darstellung des südafrikanischen Ex-Models nicht nur sehr gut, sondern geradezu beängstigend in ihrer Intensität. Vergleiche mit dem jungen Robert DeNiro in "Taxi Driver" sind durchaus angebracht.
Medial ziemlich untergegangen ist dabei leider die ebenfalls sehr gute Leistung von Christina Ricci als Aileens lesbische Freundin Selby. Ihre erste OSCAR-Nominierung dürfte aber auch nur eine Frage der Zeit sein.
Leider tragen die beiden Schauspielerinnen den Film aber ein bißchen zu sehr. Zwar gibt es einige wirklich magische Momente (falls man bei diesem Thema von "Magie" sprechen sollte) und sehr beklemmende Szenen, aber vor allem die zweite Hälfte ist doch etwas arg langatmig geraten. Die Story an sich ist nunmal ziemlich dünn.
Gut ist, daß Aileen Wuornos im Film weder verteidigt noch moralisch verurteilt wird. Es werden lediglich die Geschehnisse gezeigt und Aileens Rechtfertigungen (die zum Teil durchaus nachvollziehbar sind).
Nebenbei bleibt aber auch die allgegenwärtige Verlogenheit der Gesellschaft nicht unerwähnt, beispielsweise, als Aileen versucht, ihr Leben zu ändern und einen ganz normalen Job zu bekommen.
Insgesamt ein Film, der meines Erachtens besser gemeint als ausgeführt ist (das klingt jetzt negativer als es gemeint ist) und somit in den Medien nicht zu Unrecht weitgehend auf die in der Tat sensationellen darstellerischen Leistungen reduziert wurde. 7,5 Punkte.