VAN HELSING:
Im Grunde genommen genau das, was ich erwartet hatte. Soll heißen: Ich bin nicht gerade begeistert, verlange aber auch nicht wütend mein Eintrittsgeld zurück. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Ein paar Worte zur Handlung: *grübel* Hmm. Welche Handlung?
Aber ernsthaft: Gabriel van Helsing (Hugh Jackman) jagt im Auftrag des Vatikan Monster. Sein neuer Auftrag, den er mit seinem Helfer Carl (David "Faramir" Wenham) angeht, ist kein geringerer als Graf Dracula (Richard Roxburgh). Unterstützung bekommt er dabei von der resoluten Anna (Kate Beckinsale). Nebenbei mischen auch noch Werwölfe und Frankensteins Kreatur mit.
Am besten fand ich eigentlich den in stimmiges schwarz-weiß gehaltenen Prolog, eine wunderbare Hommage an die alten Horrorfilme der 50er und frühen 60er Jahre. Ein wirklich gelungener Auftakt. Danach geht es auch noch sehr unterhaltsam weiter, man merkt deutlich, daß Regisseur Stephen Sommers selbst ein Filmfan ist und kann sich an den zahlreichen Anspielungen erfreuen (und die Verbindung von Dr. Jekyll und Mr. Hyde mit dem Glöckner von Notre-Dame ist ein wahrer Schelmenstreich! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />). Danach geht es dann leider konstant bergab.
Van Helsings Ankunft in Transylvanien und die erste Begegnung mit den Vampiren hat mir noch gut gefallen, danach gibt es immer wieder Highlights, aber der Showdown war für mich doch sehr enttäuschend. Außerdem fehlt es dem Film insgesamt an dem (Slapstick-)Humor, der Sommers´ "Mumie"-Filme auszeichnete.
Wie schon von jemand anderem angesprochen sind die Dialoge zum Teil haarsträubend banal. Die digitalen Effekte (immerhin von Lucas´ ILM) haben mir teilweise sehr gut gefallen (v.a. die Kutschfahrt am Abgrund entlang) - andere dafür überhaupt nicht (v.a. die Verwandlungen der Kreaturen).
Die Darsteller? Hugh Jackman und Kate Beckinsale sind definitiv schauspielerisch unterfordert, lassen aber immerhin ihren gewohnten Charme spielen.
Richard Roxburgh ("Moulin Rouge!") ist ein perfekter Dracula! Solange er sich nicht bewegt oder den Mund aufmacht ...
Ehrlich, optisch ist er IMHO eine sehr gute Wahl für diese Rolle und er hat auch eine gewisse Ausstrahlung, die sehr gut paßt. Aber sobald er etwas zu tun hat, agiert Roxburgh dermaßen übertrieben, daß man ihn einfach nicht mehr ernstnehmen kann.
Ein Pluspunkt des Films sind dafür die vielen, vergleichsweise gut herausgearbeiteten Nebenfiguren. Das fängt schon mit dem leicht skurrilen Leichenbestatter (Tom Fisher) an und endet mit meinem persönlichen Liebling in diesem Film, Igor (Kevin J. O´Connor).
Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir der Soundtrack von Alan Silvestri und die wunderschönen Bilder von Kameramann Allen Daviau.
Insgesamt also ein Blockbuster mit Stärken und Schwächen. Wer die Schwächen verschmerzen kann, dürfte sich dann auch relativ gut unterhalten fühlen.
7 Punkte.

Ich bin ja mal gespannt, ob es eine Fortsetzung geben wird. Zwar blieben die Einspielergebnisse etwas hinter den Erwartungen zurück, insgesamt dürfte "Van Helsing" für die Produktionsfirma aber dennoch sehr profitabel sein. Potential für eine Fortsetzung gäbe es meines Erachtens allemal. Vor allem könnte man noch viel verbessern. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Übrigens existiert bereits eine Planung für eine auf dem Film basierende Fernsehserie, die allerdings vom ursprünglich für die Ausstrahlung vorgesehenen Sender als "zu teuer" abgelehnt wurde. Bleibt abzuwarten, ob ein anderer Sender zuschlägt.

P.S.: Der Trailer zu "Chronicles of Riddick" sieht IMHO recht vielversprechend aus.