Tja, kann schon sein, daß das Fehlen jeglicher Zatoichi-Kenntnis und auch die leider noch recht unterentwickelten Kurosawa-Kenntnisse (bisher nur "Rashomon", "Ran", "Uzala, der Kirgise" und ein nur etwa 50-minütiges Frühwerk, dessen Name mir nicht mehr einfällt; aber nächste Woche kommt endlich mal wieder ein Film von ihm im Fernsehen, den ich noch nicht kenne) dazu führten, daß ich den Film "nur" gut fand. Dennoch ist er auch ohne diesr Vorkenntnisse allemal sehenswert, insofern solltest du ihn doch noch anschauen, Elgi! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Übrigens finde ich die "Spiegel"-Kritik sehr gelungen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Aber zu einer neuen Kritik:
MINDHUNTERS:
Eine Gruppe von angehenden FBI-Profilern wird gewissermaßen als Abschlußprüfung auf eine kleine, verlassene Insel geschickt, wo sie einen komplizierten Fall lösen sollen.
Doch dann wird einer nach dem anderen aus der Gruppe umgebracht und Panik und Mißtrauen breiten sich aus. Ist ihr selbstgerechter Ausbilder (stark: Val Kilmer) der Mörder? Oder einer aus der Gruppe? Oder ein Außenstehender?
Die theoretische Stärke dieses Horrorthrillers im Stil von "Identity" oder auch "Final Destination" (bloß ohne Humor) ist es, daß sämtliche Rollen mit (mehr oder weniger) bekannten Namen/Gesichtern besetzt wurden (Christian Slater, LL Cool J, Jonny Lee Miller, Kathryn Morris, Clifton Collins Jr., Will Kemp, Patricia Velasquez). So kann man im Gegensatz zu den meisten Filmen, die das bewährte "10 kleine Negerlein"-Prinzip verwenden nicht schon vor den ersten Bildern sagen, wer in welcher Reihenfolge dran glauben muß und wer am Ende übrigbleibt.
In der Praxis wird diese Stärke leider nicht gänzlich ausgespielt, denn der Film konzentriert sich von Beginn an zu sehr auf eine bestimmte Person, als daß diese schnell über den Jordan gehen könnte. Aber davon abgesehen funktioniert der Besetzungsclou, die Spannung bleibt lange sehr hoch. Auch die ähnlich originellen Tode wie bei "Final Destination" sorgen für wohliges Frösteln. Daß auch in diesem Film mal wieder die Logik des öfteren auf der Strecke bleibt (warum beispielsweise kommt eigentlich keiner der ach so schlauen Profiler auf die simple Idee, daß sich die gesamte Gruppe in einem gesicherten Raum verbarrikadieren könnte, bis sie zwei Tage später abgeholt wird?), stört zu Beginn wenig. Leider ist der Showdown dann wieder mal so übertrieben und auch ziemlich unglaubwürdig gestaltet, daß man über die Schwächen doch nicht mehr ganz hinwegsehen kann. Schade ist auch, daß die durchaus interessante Profiler-Geschichte fast komplett verschwendet wird, denn im Grunde genommen könnte es sich auch um eine typische Teenie-Gruppe á la "Scream" handeln, die würde auch nicht viel dümmer agieren ...
Dennoch habe ich mich von "Mindhunters" über weite Strecken gut unterhalten gefühlt und will die Schwächen daher nicht überbewerten. 7,5 Punkte.