DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG:
Meiner bescheidenen Meinung nach verraten die meisten Kritiken zu dieser Fortsetzung des Überraschungshits "Die Bourne Identität" viel zu viel von seiner Handlung! Deshalb werde ich mich an dieser Stelle auf eine sehr allgemeine Zusammenfassung beschränken:
Ex-CIA-Killer Jason Bourne (Matt Damon) leidet noch immer unter Amnesie. Dummerweise wird ihm ein Doppelmord in die Schuhe geschoben, weshalb er sich bald sowohl gegen die CIA als auch gegen einen russischen Auftragskiller (stark: Karl "Éomer" Urban) wehren muß ...
Wahrscheinlich bringt es sowieso mehr, wenn ich etwas über die Art Film sage, die "Die Bourne Verschwörung" ist. Denn es handelt sich - wie beim Vorgänger - um einen klassischen, im besten Sinne altmodischen (soll u.a. heißen: kaum Special Effects, alles handgemachte Action) Agententhriller.
Aus dem ersten Teil sind neben Damon auch Franka Potente, Brian Cox, Gabriel Mann und (diesmal in einer etwas größeren Rolle) die bezaubernde Julia Stiles (trotz unvorteilhaften Haarschnitts ...) zu sehen. Neu hinzugekommen sind Joan Allen als toughe CIA-Agentin und der bereits erwähnte Karl Urban.
Daß Regisseur Doug Liman aus Zeitgründen diesmal nur als Produzent fungierte und Paul Greengrass die Regie überließ, wirkt sich erfreulicherweise keineswegs negativ aus. Der Stil ist der gleiche, mal abgesehen von Greengrass´ manchmal etwas exzessiver Vorliebe für Handkameras. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Auch die Musik - erneut von John Powell - ist vielleicht kein spektakuläres Highlight mit OSCAR-Potenzial, aber sehr passend zum Geschehen komponiert.
Interessant ist auch, daß ein Großteil des Films in Deutschland spielt, witzigerweise wurden sogar die Berliner Studentenproteste integriert. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Aber was ich bislang geschrieben habe, läßt eigentlich noch gar nicht so richtig erkennen, wie verteufelt gut mir "Die Bourne Verschwörung" gefallen hat, sogar noch besser als der Vorgänger. Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, daß ausgerechnet aus Matt "Milchgesicht" Damon mal ein gebrochener Actionheld allererster Güte werden würde, der die meisten James-Bond-Filme der letzten Jahrzehnte blaß aussehen läßt?
Auch die Actionszenen sind erstklassig inszeniert, was vor allem auf eine rasante Verfolgungsjagd gegen Ende zutrifft - auch wenn in diesen Actionsequenzen die wacklige Handkamera manchmal doch ein kleines bißchen nervt. Aber das ist nur ein Schönheitsfehler. Gleiches gilt für die Story, die zwar gut, aber im Genre nicht gerade atemberaubend originell ist.

Alles in allem ein wirklich exzellenter, hochspannender und emotionsgeladener Action-Thriller für Freunde der gehobenen Popcorn-Unterhaltung.
Ich warte gespannt auf die unvermeidliche Fortsetzung - die allerdings einige Änderungen mit sich bringen wird ...
9 Punkte.