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Na, da sind wir ja endlich mal wieder einer Meinung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Leider sind die Jurys der üblichen Preisverleihungen offenbar etwas zu spießig, um dem Film die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen. Außerhalb Ungarns gab es sonst nur noch den Publikumspreis in Cannes (was eine große Ehre ist, aber eben "nur" vom Publikum ...).
Ähnlich ergeht es - aus anderen Gründen - "Der Untergang". Letzte Woche ist der nun nach seinen guten (Polen) bis exzellenten (Niederlande) bisherigen Auslandsstarts auch in Frankreich angelaufen. Das gleiche Spiel wie gewohnt: Die Kritiker sind sehr gespalten, das Publikum liebt den Film - was sich auch in den Charts niederschlägt: Auf Anhieb Platz 5, obwohl nur in etwa einem Viertel der Kinos gestartet, die die Top4 - darunter "Alexander" und "Ocean´s Twelve" - zeigen. Das bedeutet auch: Mit Abstand bester Zuschauerschnitt in den gesamten Charts!
Ich bin wirklich gespannt, ob "Der Untergang" noch für den OSCAR nominiert wird, nachdem er bislang bei allen Preisverleihungen leer ausging - naja, wie "Kontroll" halt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Last edited by Ralf; 14/01/05 02:43 PM.
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DIE UNGLAUBLICHEN: Zu diesem Animationsfilm über eine Familie von Superhelden gibt es hier ja schon mehrere Rezensionen, daher kann ich mich wohl etwas kürzer fassen: Vor allem die erste Hälfte und auch das Ende haben mir sehr gut gefallen. Gerade in der ersten Stunden sprüht die Handlung vor Einfallsreichtum und gelungenen Anspielungen auf James Bond, Superman und Co. Als jedoch Mr. Incredible auf der Insel gefangen genommen wird, fällt das Niveau leider deutlich ab. Der Humor wird für etwa eine halbe Stunde zur Nebensache, aus der Parodie auf 007- und Superhelden-Filme wird eher eine Kopie. Dabei wird auch ersichtlich, daß die Handlung an sich recht dünn und nicht ohne Klischees ist. Glücklicherweise hält dieses Tief aber nicht allzu lange an und der Zuschauer wird durch den furiosen Showdown entschädigt. Sehr positiv ist mir auch die Musik von Michael Giacchino aufgefallen, die - genau wie der Großteil der Handlung - immer wieder geschickt an die parodierten Filme erinnert, OHNE sie zu kopieren. Die Qualität der Musik ist also sogar noch ein Stück höher als die des Films an sich. Insgesamt ist "Die Unglaublichen" trotz des - zumindest für mich - enttäuschenden Mittelteils ein sehr gelungener Animationsfilm, IMHO sogar einer der besten ("Ice Age" und "Shrek" haben mir noch besser gefallen). 8,5 Punkte.
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Mittlerweile habe ich auch eine (inoffizielle) Übersicht über die erfolgreichsten Filme 2004 in Deutschland gefunden:
1. (T)Raumschiff Surprise Periode 1, 9,2 Mio. Zuschauer. 2. 7 Zwerge - Männer allein im Wald, 6,6. 3. Harry Potter und der Gefangene von Askaban, 6,5. 4. Shrek 2, 5,3. 5. Der Untergang, 4,5. 6. Troja, 4,4. 7. The Day after tomorrow, 4,1. 8. Bärenbrüder, 3,5. 9. Spider-Man 2, 3,3. 10. Die Unglaublichen, 3,0 und 10. Was das Herz begehrt, 3,0
"Bärenbrüder" auf Platz 8? VOR "Spider-Man 2"??? Ist ja wohl ein Skandal!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Aber drei deutsche Filme in den Top5 - wow! Keine Ahnung, wann es das zuletzt gab ...
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Wobei erfolgreich wohl daran gemessen wird, wer ins Kino geht. Ich habe z.B. Periode1 und Shrek gesehen. Shrek würde ich mir wieder ansehen, aber Periode1 nicht noch mal. Die Anzahl der Leute die in Kino gehen ist doch wohl mehr von der Werbung abhängig oder? Bei "der Untergang", wo man ganze Schulklassen hingeschickt hat, ist die Wertung sowieso falsch. Viele der Schüler wären wohl lieber in einen anderen Film gegangen.
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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absolut unverständlich für mich die "sibben suerge" auf platz 2:
schräg - ok otto - ja klar
aber bis auf 5-6 lacher hat mich dieser streifen nicht überzeugt
...weshalb ich ihn mir auch nicht im kino angesehen hab <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />
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Logischerweise sind die erfolgreichsten Filme nur sehr selten die besten Filme - denn wirklich gute Filme interessieren die Mehrzahl des Publikums leider deutlich weniger als leichte Komödien- oder Action-Kost.
Aber ich muß sagen, daß ich insgesamt recht zufrieden bin mit diesen Top10: Zumindest finde ich persönlich "(T)Raumschiff" oder die "7 Zwerge" wesentlich unterhaltsamer als das, was Deutschland jahrzehntelang im Komödienbereich abgeliefert hat ("Der bewegte Mann" und Co.) und "Der Untergang" ist meiner Meinung nach sowieso der beste deutsche Film seit "Das Boot".
Und ich bin ja schon extrem froh, daß "Die Passion Christi" nicht in der Liste auftaucht ...
Übrigens glaube ich nicht, daß die Klassen- bzw. Schulbesuche in die Statistik eingerechnet sind - zumindest nicht komplett. Gut, reine Besuche einzelner Klassen vermutlich schon, aber gerade beim "Untergang", wo teilweise ganze Schulen ein Kino "gemietet" haben, wurden nur Pauschalpreise berechnet und keine einzelne Zuschauer.
Davon abgesehen: Nach Einspielergebnissen (wie es international gehandhabt wird) sähe die Liste schon wieder ganz anders aus: "Der Untergang" oder "Troja" wären noch weiter vorne, da man den Überlängenaufschlag berücksichtigen muß, während die ganzen kinderfreundlichen Komödien aufgrund der Kinderermäßigung deutlich zurückrutschen würden.
Aber genau zu Statistiken, neue Kritik: <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
RAY: Tja, zur Handlung muß ich diesmal wohl nicht viel erzählen - es geht schlicht und ergreifend um das recht abwechslungsreiche Leben der blinden Musiklegende Ray Charles. Dabei zeigt der Film vor allem die Anfänge seiner Musikkarriere, während in recht kurzen Rückblenden immer wieder auf seine schwere Kindheit zurückgeblickt wird. Natürlich lebt der Film vor allem von zwei Dingen: Der mitreißenden Musik (sofern mag sie mag <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />) und dem herausragenden Spiel des sicheren OSCAR-Gewinners Jamie Foxx in der Titelrolle. Zwar muß man anerkennen, daß das - von Ray Charles selbst noch vor seinem Tod abgesegnete - Drehbuch auch die Tiefen in seinem Leben nicht ausspart, allerdings: Mal ehrlich, Geschichten über Rassismus, Drogenmißbrauch und Starallüren sind in Hollywood nunmal nicht gerade neu. Und SO außergewöhnlich war Ray Charles´ Leben nunmal auch nicht. Aber das ist im allgemeinen ein Problem der momentan sehr hippen "Biopics" (z.B. zuletzt auch in "Die Reise des jungen Ché"). Somit ist "Ray" insgesamt ein guter Film, der sich dank der Musik und Jamie Foxx aus der Masse hervorhebt. 8,5 Punkte. Aber: Von den Musikfilmen der letzten Jahre hat mir "Almost Famous" inhaltlich noch deutlich besser gefallen!
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BLADE TRINITY: Mal wieder ein Film, bei dem ich nicht viel über den Inhalt verlieren muß. Wieder jagt Blade (Wesley Snipes) gnadenlos Vampire, wieder jagen die Vampire - darunter der Ur-Vampir (Dominic Purcell) - gnadenlos Blade und hetzen ihm diesmal sogar das FBI auf den Hals (!) ... Irgendwie wirkt alles an diesem Film wie 2. Wahl. Nicht nur die Story, auch die Besetzung. Snipes ist zwar wieder mal megacool - übertreibt es dabei aber manchmal sogar etwas mit seinem Over-acting, was gelegentlich etwas albern wirkt. Die Entscheidung, TV-Star Purcell ("Der Fall John Doe") als Oberbösewicht zu besetzen, wird auch nicht gerade ein Meisterleistung in die Kinogeschichte eingehen. Ich sehe Purcell eigentlich sehr gerne - aber als Ur-Vampir ist er die denkbar schlechteste Besetzung (trotz cooler Synchronstimme). Die anderen bösen Vampire sind auch nicht viel besser besetzt. Am überzeugendsten wirkt eigentlich noch Wrestling-Star "Triple H", der wenigstens eine angemessen düstere Miene vor sich her trägt ... Bei den Guten ist Jessica Biel immerhin ziemlich sexy, während Ryan Reynolds als witziger Sidekick leider nicht sonderlich witzig ist - woran allerdings nicht mal Reynolds selbst schuld ist, sondern eher die meist dürftige Qualität der Gags, die ihm vorgesetzt wurden. Selbst die Kämpfe - immer noch das Highlight des Films - wirken irgendwie nicht allzu spektakulär. Das alles hat man einfach schon mal und deutlich besser in den beiden Vorgängern gesehen.
Fazit: Nachdem ich den ersten Teil gut und den zweiten sogar sehr gut fand, ist "Blade Trinity" ein ziemlich enttäuschender (wahrscheinlich) Schlußpunkt der Trilogie. Ohne Snipes, die rasanten Kämpfe und ein paar gelungene Einfälle (ein Vampir-Spitz! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) wäre der Film einfach belanglos, so ist er immerhin noch gnadenlos mittelmäßig. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Knappe 6 Punkte.
Der Witz ist: Vermutlich wird er außerhalb Nordamerikas sogar der erfolgreichste aller "Blade"-Filme werden ...
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Joined: Mar 2003
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Blade Trinity: Nichts besonderes, aber gut. Etwas nervig war die Obervampirin. Gegen Jessica Biel kann man hingegen nichts sagen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Etwas albern fand ich den Vater aller Vampire... so einen mächtigen Vampir stelle ich mir einfach anders vor. Auch fand ich das ständige zur schau stellen der langen beisserchen etwas seltsam. Ansonsten aber ein netter Action Film. Wenn ich mich noch an Blade I und II erinnern könnte, dann könte ich sagen welchen Teil ich am besten fand... Dazu müsste ich sie mir aber erst nochmal ansehen (habe beide auf DVD). Beim Vergleich zwischen Blade III und Underworld gewinnt bei mir letztgenannter.
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BEFORE SUNSET: Tja, und DAS ist nun wirklich ein verdammt guter Film! Der Amerikaner Jesse (Ethan Hawke) und die Französin Celine (Julie Delpy) haben sich vor neun Jahren in einem Zug getroffen und eine Nacht in Wien verbracht. Das war im mittlerweile als Kultfilm betrachteten "Before Sunrise". In der Zwischenzeit hat Jesse dieses Erlebnis in einem erfolgreichen Buch verarbeitet und stellt dieses in Paris vor, als er im Publikum Celine sieht - erstmals seit jener einen Nacht. Jesse muß zum Flugzeug, deshalb haben er und Celine nur etwa eine Stunde, um sich zu unterhalten. Und das tun sie auch. Sie reden, sie philosophieren, sie diskutieren und dabei spazieren sie durch Paris. Das ist alles. Mehr passiert nicht in diesem Film. Keine Special Effects, keine Action, nichts. Nur Reden. Umso erstaunlicher ist die Wirkung des Films auf den Zuschauer. Die Dialoge wirken so lebensnah wie nur selten in Filmen. Der Zuschauer fühlt sich direkt angesprochen von den alltäglichen Themen. Man muß nicht die Ansichten der Protagonisten teilen, aber die Themen - ob Liebe, Politik oder schlicht das Menschsein - haben jeden schon einmal bewegt. Dazu kommt ein köstlicher Humor und vor allem die Chemie, die zwischen Hawke und Delpy einfach stimmt. Beide haben auch das Drehbuch gemeinsam mit Regisseur Richard Linklater ("School of Rock") geschrieben und haben ihre Figuren sehr offensichtlich autobiographisch angehaucht. Was soll ich noch sagen? Es fällt mir sehr schwer, eine angemessene Kritik zu dieser Filmperle zu schreiben, die mindestens die gleiche Qualität hat wie Vorgänger "Before Sunrise". Am besten sage ich es einfach so: "Before Sunset" ist ein wunderbarer Film über das Leben. 10 Punkte. ENDLICH habe ich den Film gesehen und kann mich Ralfs Lobrede eigentlich nur anschließen - nur bei der Note muß ich einen halben Punkt abziehen, da ich Lost In Translation noch besser fand und mit 10 Punkten bewertete. Before Sunset erhält demnach wohlverdiente 9,5 Punkte! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Dabei muß ich zugeben, daß mich Julie Delpy teilweise sogar etwas genervt hat... aber darüber sehen wir mal hinweg, denn dafür war Ethan Hawke fantastisch! Vor allem seine ab und an eingestreuten dummen Sprüche waren sehr amüsant und haben mich etwas an meine eigenen Unart gleicher Form erinnert. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Auch das Ende ist ansprechend gestaltet - zwar nicht so sensationell innovativ wie in Lost In Translation, aber dennoch frei für die Interpretation. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Ich würde sagen, er fliegt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Summa summarum ist auch dieser Film ein eigentlich sehr melancholischer Streifen, der jedem etwas geben sollte... aufgrund verschiedener Gründe konnte ich mich sehr mit der Figur des Jesse (Hawke) identifizieren, wodurch der Film mir recht nahe ging. Und so wie ich bei Lost In Translation schon sagte, daß der Film nicht "lustig" sondern eher fast schon traurig sei, trifft das für mich auch auf Before Sunset zu, wenn auch nicht in dem Maße wie Lost In Translation. Trotzdem ist es sehr intensiv, wenn man mit den ziemlich verkorksten Leben der zwei Figuren konfrontiert wird, die sich beide emotional nicht mehr von ihrem ersten Treffen vor neun Jahren erholt zu haben scheinen. Beachtenswerter Film - jetzt muß ich nur noch Before Sunrise sehen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Was ich dir auch unbedingt empfehlen kann - ist zwar schon eine Weile her, seit ICH den gesehen habe, aber er war jedenfalls auch sehr gut. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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MATHILDE - EINE GROSSE LIEBE: 1920: Die 20-jährige Mathilde (Audrey Tautou) kann einfach nicht glauben, daß ihr Verlobter Manech (Gaspard Ulliel) tatsächlich im 1. Weltkrieg gestorben ist, wie ihr offiziell mitgeteilt wurde. Als sture Bretonin macht sie sich auf die Suche nach Überlebenden eines bestimmten Schützengrabens, in dem Manech zuletzt gesehen worden war. Yep, im Grunde genommen ist das die ganze Story. Doch "Mathilde" ist viel mehr als das. Regisseur Jean-Pierre Jeunet arbeitet wieder in einem sehr ähnlichen Stil wie in seinem Meisterwerk "Die fabelhafte Welt der Amélie". Nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Geschichte spielt in der Gegenwart (also 1920) und befaßt sich mit Mathildes Suche nach Informationen über Manech. Jedesmal, wenn sie wieder jemanden findet, der ihr vielleicht weiterhelfen kann, greift Jeunet auf Rückblenden zurück. Dabei tritt der Kontrast zwischen den oft sogar humorvollen Szenen in der Bretagne und den Bildern des sinnlosen Gemetzels in den Schützengräben des 1. Weltkriegs besonders stark hervor - was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist, dann aber tatsächlich hervorragend funktioniert. Die besondere Stärke von Jeunet war seit jeher die überzeugende Darstellung seiner Figuren, bis hinein in die kleinsten Nebenrollen. Das war bei "Amélie" so und in "Mathilde" hat er diese Kunst noch perfektioniert. Abgesehen von Mathilde und ihren Zieheltern gibt es eigentlich nur Nebenrollen - die aber allesamt so liebevoll und detailliert beschrieben und gezeigt werden, daß man jeden einzelnen von ihnen ins Herz schließt und auch die große Anzahl der Personenn nach kurzer Zeit nicht mehr verwirrend findet. Hilfreich ist dabei natürlich auch die Qualität dieser Nebendarsteller, sowohl der international renommierten (Jodie Foster, Tcheky Karyo) als auch der eigentlich nur aus französischen Filmen bekannten (Marion Cotillard, Jean-Claude Dreyfus, André Dussollier, Ticky Holgado, Denis Lavant, Dominique Pinon). Die zahlreichen Rückblenden und die Unzahl an interessanten Charakteren führt auch dazu, daß sich in "Mathilde" eine ganze Reihe von Genres vereinigt, ohne daß auch nur eines davon irgendwie unpassend wirkt: Liebesfilm, Kriegsdrama, Krimi, Komödie ... es ist alles dabei. Und wenn man dann auch noch die hervorragende Kameraarbeit, die tollen Bilder aus der Bretagne, die gefühlvolle Musik von Angelo Badalamenti und selbstverständlich die bezaubernde Hauptdarstellerin Audrey Tautou in Betracht zieht, bleibt eigentlich nur ein Schluß: "Mathilde - Eine große Liebe" ist ein fast perfekter Film. 9,5 Punkte.
Warum keine 10? Aus zwei Gründen: Erstens ist der Wechsel von Szenen relativ unbeschwerten Humors mit Bildern aus dem Krieg (obwohl nicht so grausam realistisch wie in manch einem "echten" Kriegsfilm) zunächst in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig. Und zweitens gibt es im Laufe des Films eine vermeintlich überraschende Enthüllung, die für meinen Geschmack viel zu offensichtlich ist. Aber das sind wirklich nur marginale Kritikpunkte, die den Gesamteindruck kaum beeinträchtigen. Insgesamt gebe ich eine uneingeschränkte Empfehlung für diesen wunderbaren Film ab!
Last edited by Ralf; 01/02/05 01:09 PM.
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Joined: Mar 2003
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AVIATOR: Regielegende Martin Scorsese bewirbt sich also mal wieder um seinen lange überfälligen allerersten Regie-OSCAR. Diesmal allerdings gar nicht aus eigenen Stücken, sondern auf Wunsch seines "Gangs of New York"-Hauptdarstellers Leonardo DiCaprio, der das Leben des exzentrischen Multimillionärs, Hollywood-Regisseurs und Flugzeugkonstrukteurs Howard Hughes unbedingt verfilmen wollte. Sowohl für DiCaprio als auch für Scorsese stellte sich die Umsetzung dieses Wunsches als Glücksfall heraus. Denn wenn es ein einziges Adjektiv gibt, das den gesamten Film "Aviator" treffend beschreibt, dann ist es dieses: "groß". Alles an diesem Film ist einfach groß. Von der Regie über die Kameraführung oder die Musik bis hin zum Schnitt - das Wort "Epos" steht in großen Lettern über dem gesamten Film. Und am größten ist die Qualität des Darstellerensembles. Nicht nur, daß Leonardo DiCaprio endgültig erwachsen geworden ist und in der Hauptrolle die bislang beste Leistung seines Lebens liefert. Er bringt nicht nur den Enthusiasmus und den Charme Hughes´ überzeugend rüber, sondern auch seine Paranoia und seine Phobien. Noch besser als DiCaprio (der IMHO schon den OSCAR als bester Hauptdarsteller verdient hätte, auch wenn er ihn nicht gewinnen wird) ist jedoch Cate Blanchett als Hollywood-Legende Katherine Hepburn. Optisch hat Blanchett gar keine große Ähnlichkeit zur Hepburn - aber es ist schlicht und ergreifend unfaßbar, wie haargenau sie Hepburns gesamtes Erscheinungsbild, ihre Gestik und Mimik darstellt - abgesehen von ihrem Gesicht IST sie wirklich Katharine Hepburn. Das gleiche wird auch häufig auch über Jamie Foxx in seiner Rolle als Ray Charles behauptet - aber hier stimmt es wirklich! Wer Katherine Hepburn nicht sonderlich gut oder vielleicht sogar überhaupt nicht kennt, dem würde ich sogar dringend raten, sich vor dem Genuß von "Aviator" noch einen ihrer großen Klassiker (z.B. die wunderbare Komödie "Die Nacht vor der Hochzeit") anzuschauen - denn ansonsten entgeht demjenigen einiges! Man merkt vermutlich, ich bin schlichtweg begeistert, <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> aber auch der Rest des Ensembles muß sich kaum verstecken: John C. Reilly, Kate Beckinsale (als Ava Gardner), Alan Alda (ebenfalls für den OSCAR nominiert), Jude Law (als Errol Flynn!), Willem Dafoe, Sir Ian Holm, Gwen Stefani (als Jean Harlow), Alec Baldwin, Brent Spiner, Edward Herrmann - solch eine grandiose Darstellerriege bekommt heutzutage wohl wirklich nur noch ein Martin Scorsese in einem Film unter ...
Aber so begeistert ich formal und von der schauspielerischen Leistungen im Film bin, trifft das doch nicht ganz auf den Inhalt zu. Es ergibt sich halt mal wieder das übliche "Biopic"-Problem: Irgendwie gibt es keinen richtigen Höhepunkt oder vielleicht auch einfach zu viele. Es ist nunmal die Geschichte des Lebens von Howard Hughes. Das hatte viele Höhen und Tiefen und ist sicherlich filmreif - aber es war nunmal kein Film und unterlag damit auch keiner filmischen Dramaturgie ... Entsprechend gibt es auch gelegentlich ein paar Längen im Verlauf der immerhin 165 Minuten. Zudem finde ich es schade, daß der Film gewissermaßen mittendrin aufhört und nicht einmal mehr einen abschließenden Text zeigt, der erklärt, wie es mit Howard Hughes weiter und schließlich zu Ende ging. Für ein Biopic sollte so etwas eigentlich obligatorisch sein.
Inhaltlich bekommt "Aviator" von mir also 8 Punkte, der gesamte Rest bekommt locker 10 Punkte. Normalerweise sollte der Inhalt natürlich mehr als 50% der Gesamt-Qualität eines Films ausmachen, aber in diesem Fall - alleine schon aufgrund von Cate Blanchetts unglaublicher Leistung - ist der Durchschnitt von 9 Punkten durchaus angemessen.
Für die OSCARs heißt das: Ich würde es eigentlich genau umgekehrt machen als es bei den Golden Globes geschah: Beste Regie: Martin Scorsese (bei den Globes und den DGA: Clint Eastwood). Bester Film: Ein anderer (die Kandidaten "Million Dollar Baby" und "Sideways" konnte ich noch nicht sehen). Und wenn Cate Blanchett keinen OSCAR erhält (bei den Globes gewann Natalie Portman), dann bin ich so richtig sauer! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
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Joined: Nov 2003
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Der Trailer von Bloodrayne ist raus !!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" /> Bloodrayne Also ich finde den Trailer geil !!!
"negotium perambulans in tenebris"
She acquired her characterization as a winged demon of the night (Talmud), as dangerous vampire and succubus (Zohar), as mother of the incubi and as screeching night-owl (Bible). This Lilith -- the Merciful One save us!
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Joined: Mar 2003
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Ich will ja nicht die Vorfreude verderben, aber Uwe Bolls neuer Film "Alone in the dark" ist in den USA ein noch größerer Megaflop geworden als der Vorgänger "House of the Dead". Kritiker und Zuschauer zeigen sich in seltener Eintracht darüber vereint, daß der Film vor allem eines ist: Großer Müll!
Das läßt mich nicht unbedingt daran glauben, daß Bolls "Bloodrayne" soviel besser wird (abgesehen von den darstellerischen Leistungen). Aber ich lasse mich sehr gerne eines Besseren belehren! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Davon abgesehen möchte ich noch darauf hinweisen, daß mein letztjähriger "Fantasy-Filmfest"-Favorit "Kontroll" seit gestern in den deutschen Kinos läuft (zumindest in einigen). Harga hat ihn ja auch kürzlich erwähnt und sehr gelobt. Wer auf rabenschwarze Komödien steht (die noch dazu Thriller-, Romanzen- und sozialkritische Elemente in ungeahnter Harmonie vereinigt), sollte sich dieses ungarische Highlight keinesfalls entgehen lassen!
Last edited by Ralf; 11/02/05 05:07 PM.
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Joined: Mar 2003
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Am Dienstag - Kinotag <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> - ist Kontroll dran, wenn nix dazwischen kommt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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old hand
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OP
old hand
Joined: Mar 2003
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Zu Boll: Klick.Passend dazu: www.uweboll.com <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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addict
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addict
Joined: Jun 2003
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Vielleicht bekomme ich sofort die <img src="/ubbthreads/images/graemlins/offtopic.gif" alt="" />-Fahne gereicht, aber ich habe letzte Woche Alone-Teil 4 angespielt. Ist ja okay, aber wie soll man das verfilmen? Bzw., was gibt es da zu verfilmen? Welcher Hund spielt die Hauptrolle, die Veteranen von Magnum? Zeus und Zeberus, hießen sie nicht so? Die beiden Argumente, Tomb Raider zu verfilmen, waren wohl auch nicht so überzeugend! Und Resident Evil?! Muss glaube ich alles nicht sein. Aber der Profit ist oft dem Gechmack im Wege. Meine Meinung.
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veteran
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veteran
Joined: Mar 2003
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Bei Resident Evil hat zumindest Milla Jovovich mitgespielt
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Joined: Nov 2003
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Vielleicht bekomme ich sofort die <img src="/ubbthreads/images/graemlins/offtopic.gif" alt="" />-Fahne gereicht, aber ich habe letzte Woche Alone-Teil 4 angespielt. Ist ja okay, aber wie soll man das verfilmen? Bzw., was gibt es da zu verfilmen? Welcher Hund spielt die Hauptrolle, die Veteranen von Magnum? Zeus und Zeberus, hießen sie nicht so? Die beiden Argumente, Tomb Raider zu verfilmen, waren wohl auch nicht so überzeugend! Und Resident Evil?! Muss glaube ich alles nicht sein. Aber der Profit ist oft dem Gechmack im Wege. Meine Meinung. @ Demetaris, die Hunde hießen Zeus und Apollo. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Mar 2003
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Tja, Dr. Boll scheint wirklich auf dem besten Wege zu einem neuen Ed Wood zu sein (wobei das die meisten Kritiker als Beleidigung für Mr. Wood werten <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />). Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob seine Filme wirklich so katastrophal schlecht sind, da ich noch keinen gesehen habe. Eigentlich war ich geneigt, mir "Alone in the Dark" anzuschauen, wenn die Kritiken bzw. Zuschauerrezensionen auch nur ein BISSCHEN positiver ausfallen würden als bei "House of the Dead" - aber so werde ich es wohl sein lassen.
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