Eigentlich wollte ich mir bis Jahresende ja noch zahlreiche Filme anschauen ("Vermächtnis der Tempelritter", "Alexander", "In 80 Tagen um die Welt", "Die Unglaublichen", "Shaun of the Dead"), aber da ich seit knapp zwei Wochen von einer ziemlich hartnäckigen Grippe außer Gefecht gesetzt bin, wird das diese Woche nichts mehr. Fazit: Es wird Zeit für meine alljährlichen Besten- und Schlechtesten-Listen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Die Regeln sind wie immer: Es zählen nur Filme, die ICH in diesem Jahr im Kino gesehen habe. Allerdings habe ich lange überlegt, ob das auch für jene Filme gilt, die ich im Rahmen des Fantasy-Filmfests angeschaut habe. Letztlich habe ich mich entschieden, diese nicht zuzulassen, sofern sie nicht auch einen regulären deutschen Kinostart hatten. Dafür werde ich abschließend die besten von ihnen gesondert empfehlen.

Beginne werde ich wieder mit meinen Top15.
Hier gilt: Ganz gleich, was ich in meinen Kritiken für Bewertungen abgegeben habe - hier gilt nur mein völlig subjektiver Eindruck aus heutiger Sicht. Gewissermaßen die Frage: "Wenn ich die Wahl zwischen all diesen Filmen hätte - welchen würde ich am liebsten noch einmal sehen?"
Here we go ...

1. "Vergiß mein nicht!" - Wunderbar skurrile und poetische Liebeskomödie von Hollywoods derzeit bestem Drehbuchautor Charlie Kaufman. Garniert mit einer exzeptionellen darstellerischen Leistung der Hauptdarstellerin Kate Winslet, die selbst den ebenfalls sehr guten Jim Carrey glatt an die Wand spielt.
2. "Lost in Translation" - Intelligente, kleine Tragikomödie mit den herausragenden Hauptdarstellern Bill Murray und Scarlett Johansson. Der beste Beweis dafür, daß unspektakuläre Filme nicht immer unbeachtet bleiben, solange die inhaltliche Qualität stimmt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
3. "Big Fish" - Tim Burton mit einem seiner besten Filme überhaupt. Eine gewohnt originelle Komödie, die vor grandiosen Einfällen nur so strotzt!
4. "Der Untergang" - Der beste deutsche Film seit Jahren überzeugt mit klaustrophobischer Atmosphäre und einem in Deutschland seit "Das Boot" nicht gekannten Aufgebot von schauspielerischem Talent - angeführt vom überragenden Bruno Ganz als Adolf Hitler.
5. "Before Sunset" - Richard Linklaters Fortsetzung der Kultromanze "Before Sunrise", wieder mit Ethan Hawke und Julie Delpy im Zentrum, die diesmal sogar das Drehbuch mit autobiographischen Erfahrungen angereichert haben. Einfach ein schöner, romantischer Film.
6. "Spider-Man 2" - Der beste Blockbuster der Saison und vermutlich auch die beste Comic-Verfilmung aller Zeiten. Regisseur Sam Raimi hat´s einfach drauf!
7. "Dawn of the Dead" - Einen richtig guten Horrorfilm gibt es wohl jedes Jahr. 2003 war es "Ring", diesmal dieses erstaunlich gelungene und höchst amüsante Remake des Romero-Klassikers.
8. "Last Samurai" - Überraschend gutes Fernost-Epos in der Tradition von "Shogun". Mit einem guten Tom Cruise und einem sehr schönen Soundtrack.
9. "Open Range" - Bildgewaltiger, realitätsnaher Western von Kevin Kostner mit grandiosem Showdown.
10. "Oldboy" - Brutaler Actionkracher aus Südkorea mit viel schwarzem Humor und einer brillanten, gut durchdachten Story.
11. "Collateral" - Großstadt-Thriller von Michael Mann, der in einen spannenden Showdown zwischen Tom Cruise und Jamie Foxx mündet.
12. "Die Bourne-Verschwörung" - Der beste Action-Film des Jahres.
13. "Unterwegs nach Cold Mountain" - Gefühlvolles Bürgerkriegs-Drama mit Nicole Kidman, Jude Law und Renée Zellweger.
14. "Das Urteil" - Gut konstruierter und fabelhaft besetzter Gerichtsthriller nach John Grisham.
15. "The Village" - Gelungener Mystery-Thriller von M. Night Shyamalan.

Kurze Anmerkung: Seit Jahren das erste Mal, daß es für mich keine klare Nummer 1 gab. "Vergiß mein nicht!" und "Lost in Translation" stehen fast auf einer Stufe. Außerdem war bei mir noch nie ein deutscher Film so weit vorne wie diesmal "Der Untergang". Dafür ist die Rangliste diesmal erstaunlich USA-lastig, während 2003 viele europäische Produktionen ganz vorne zu finden waren.

Kommen wir zu einem weiteren beliebten Höhepunkt meines Jahresrückblicks, den Flop5! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Auch hier gilt: Rein subjektive Einschätzung. Die aufgeführten Filme müssen nicht zwangsläufig schlecht sein, es reicht schon, wenn sie meine Erwartungen krass enttäuscht haben.

1. "Die Passion Christi" - Der langweiligste und belangloseste Film, den ich je im Kino gesehen habe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/sleepey.gif" alt="" />
2. "Was das Herz begehrt" - Ähnlich langweilige Komödie, die aber einen großen Pluspunkt hat: Jack Nicholson.
3. "Ladykillers" - Nicht nur ein schwaches Remake eines britischen Komödien-Klassikers, sondern vor allem der erste schlechte Film in der Karriere der Coen-Brüder!
4. "Die Reise des jungen Ché" - trotz viel Kritikerlob - selten einen Film gesehen, in dem so wenig passiert ... Wie es ein US-Kritiker formuliert hat: Würde es sich nicht um den späteren Ché Guevara handeln, würde sich kein Mensch für diesen Film interessieren. Wie wahr.
5. "Starsky & Hutch" - Daß bei der Comedy-Traumpaarung Ben Stiller und Owen Wilson ein so durchschnittlicher Film herauskommt, ist schon enttäuschend.

Hier bleibt festzuhalten, daß ich noch nie so viele schlechte bzw. unter meinen Erwartungen bleibende Filme in einem Jahr gesehen habe. Hoffentlich setzt sich das 2005 nicht fort ...

Und zum Abschluß noch die letztes Jahr neu eingeführte Kategorie "Best Guilty Pleasure", also Filme, die einem einfach gefallen haben, obwohl sie objektiv betrachtet keine Meisterwerke sind:
1. "The Day after tomorrow" - Grandiose Zerstörungsorgie von Roland Emmerich, gut besetzt und spannend inszeniert.
2. "(T)Raumschiff Suprise Periode I" - Die neue Bully-Komödie ist aufgrund ihrer zahlreichen Zitate und Anspielungen vor allem für Filmkenner ein Genuß.
3. "Kill Bill Vol. 2" - Uma Thurman beendet ihren Rachefeldzug ähnlich virtuos, wie sie ihn in "Vol. 1" begonnen hat ...
4. "Terminal" - Kleine Flughafen-Romanze von Steven Spielberg.
5. "The Butterfly Effect" - Nicht immer logischer, aber spannender und intensiver Zeitreise-Thriller.

So, das war er also, mein Jahresrückblick 2004.
Offizielle Listen der kommerziell erfolgreichsten Filme in den USA und in Deutschland werde ich wie gewohnt nachreichen, sobald sie verfügbar sind.

Abschließend noch die versprochenen Empfehlungen vom Fantasy-Filmfest:
1. "Infernal Affairs" - Rasanter Cop-Thriller aus Hongkong mit furiosem Showdown. Hollywood-Remake ist bereits in Planung. Soweit ich weiß, ist der Film mittlerweile auf DVD erschienen.
2. "Kontroll" - Rabenschwarze Komödie aus Ungarn, die komplett in der Budapester U-Bahn spielt. Deutscher Kinostart ist im Januar!
3. "Dead & Breakfast" - Klassische Trash-Horror-Komödie mit hohem Blutverbrauch, die einfach Spaß macht. Wer kann schon zu Country-Musik tanzenden Zombies widerstehen? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />