Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#7475 12/02/05 04:36 PM
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#7476 15/02/05 04:35 PM
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So, ich habe noch ein paar Kritiken nachzutragen:

SAW:
Der Chirurg Lawrence (Cary Elwes) und der junge Photograph Adam (durchaus überzeugend in seinem Filmdebüt: Leigh Whannell, der zudem auch das Drehbuch verfasste!) erwachen in einem alten, fensterlosen Badezimmer. Sie sind auf verschiedenen Seiten mit jeweils einer dicken Eisenkette an Rohre festgekettet. Und in der Mitte des Raums liegt ein Toter. Was ist passiert?
Durch ein Tonband erfahren die beiden, daß einer von ihnen eventuell überleben kann - wenn er sich an die Spielregeln hält ...
Mehr will ich eigentlich gar nicht über die Handlung verraten, denn das wäre fast schon Spielverderberei. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Also ein paar allgemeinere Hinweise: Die CINEMA titelte sehr passend "Nach ´Sieben` kommt nicht Acht, sondern ´Saw´". Die Verwandtschaft zu Filmen wie eben "Sieben" oder auch dem südkoreanischen Meisterwerk "Oldboy" ist unverkennbar. Es geht um eine schwer getöten Serienkiller, der seine Opfer aus bestimmten Gründen auswählt - mit dem Unterschied (im Vergleich zu "Sieben"), daß er ihnen eine sehr perverse Überlebenschance gibt.
Die Gegenwart des Films spielt fast ausschließlich in dem Baderaum, in dem Lawrence und Adam gefangen sind, aber mittels zahlreicher Rückblenden erfährt der Zuschauer wesentlich mehr.
Ich kann nur sagen, daß dieser Film wahrlich nichts für schwache Nerven ist. Da er in Deutschland geschnitten ist, halten sich die wirklich schlimmen optischen Szenen zwar in Grenzen, aber davon abgesehen bleibt es der spannendste Film, den ich seit langem gesehen habe - und einer der fiesesten ...
Das Erstaunlichste an "Saw" ist wohl, daß er in Australien von einem unbekannten Autor (dem erwähnten Leigh Wannell) und dem Regiedebütanten James Wan für gerade mal 1,8 Millionen Dollar an 18 Drehtagen fertiggestellt wurde. Trotz des geringen Budgets konnte man aber mit Cary Elwes, Danny Glover, Monica Potter, Tobin Bell oder Dina Meyer einige etablierte Schauspieler verpflichten, was sicherlich auch für die Qualität des Drehbuchs spricht.
Allerdings muß ich auch anmerken, daß dieses Drehbuch auch einige Logiklöcher enthält - was einen angesichts der ständigen Spannung allerdings nicht allzu sehr stört ...
Fazit: Zwar nicht so gut wie "Sieben" oder "Oldboy" (wäre angesichts der Umstände aber auch vermessen gewesen, so etwas zu erwarten), aber ein wahrlich nervenzerrender Schocker mit einigen unerwarteten Wendungen und einem furiosen Finale.
In den USA ein echter Überraschungshit, hierzulande muß man sich wohl beeilen, wenn man ihn noch im Kino sehen will.
8,5 Punkte.

SIDEWAYS:
Einer der drei großen OSCAR-Favoriten und vor allem der absolute Liebling (fast) aller Kritiker.
Die beiden Freunde Miles (Paul Giamatti) - ein desillusionierter Lehrer und Autor - und Jack (Thomas Haden Church) - ein abgehalfterter Schauspieler und alternder Playboy, der in einer Woche heiraten wird - machen sich auf den Weg zu einer einwöchigen Weintour durch die Weinanbaugebiete Kaliforniens. Dabei begegnen sie der hübschen Kellnerin Maya (Virginia Madsen) und der forschen Weinverkäuferin Stephanie (Sandra Oh). Miles verliebt sich in Maya, während sich Jack - trotz seiner bevorstehenden Heirat - mit der alleinerziehenden Stephanie vergnügt. Und nebenbei philosophieren alle vier nach Herzenslust ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Yep, im Grunde genommen ist das schon alles. Man kann "Sideways" wohl in eine Kategorie mit Filmen wie "Before Sunset" oder "Lost in Translation" stecken, auch wenn er IMHO nicht ganz daran heranreicht. Dennoch ist auch "Sideways" ein schöner Film über die Liebe und das Leben, mit hervorragenden Schauspielern (Giamatti, Church und die bezaubernde Virginia Madsen wurden für Golden Globes nominiert, Church und Madsen auch für den OSCAR), sehr schöner Musik und leisem Humor (sowie ein paar richtig großen Lachern <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />). Ebenfalls 8,5 Punkte.

FINAL CALL:
Jessica (Kim Basinger) wird von einem ihr unbekannten Bösewicht (Jason Statham) entführt und in einem Dachboden eingesperrt. Mit einem kaputten Telefon schafft sie es schließlich, den ahnungslosen Sonnyboy Ryan (Chris Evans) auf seinem Handy zu erreichen, der die Geschichte der entführten Jessica zunächst für einen dummen Scherz hält, ihr schließlich aber glaubt und helfen will. Er geht zur Polizei, doch außer dem kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst stehenden Detective Mooney (William H. Macy) scheint sich keiner für die Sache zu interessieren ...
Aus dieser Ausgangssituation ergibt sich ein rasanter Thriller ohne Anspruch, aber mit hohem Unterhaltungswert.
Die Schauspieler sind gut, die handgemachte Action ebenfalls und der Humor kommt auch nicht zu kurz. Insgesamt Fast-Food-Kino, das überraschend viel Spaß macht. Wahrscheinlich gerade deshalb, weil alles so schön übertrieben wirkt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
8 Punkte.

#7477 17/02/05 10:19 PM
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Constantine

John Constantine (Keanu Reeves) kann schon seit seiner Kindheit Engel und Dämonen sehen, jedenfalls die (von ihm Halbblute genannten), die sich auf der Erde herumtreiben. Nachdem er als Jugendlicher bei einem Selbstmordversuch zwei Minuten klinisch tot war, ist das Urteil über ihn schon gesprochen, und er will sich den Himmel zurückverdienen, indem er möglichst viele Dämonen zurück in die Hölle schickt.
Angenehm war, daß sich der Film nicht nur auf Spezialeffekte verläßt, sondern es besonders im ersten Teil durchaus auch mal ein bißchen ruhiger angehen läßt. Ich würde sagen, eine der besseren Comic-Verfilmungen, wenn auch nicht in der Spitzenklasse.

PS: Nach dem Abspann kommt übrigens noch was.

Last edited by Flash; 18/02/05 07:56 AM.

"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
#7478 22/02/05 12:50 PM
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CONSTANTINE:
Irgendwie ein seltsamer Film. Zunächst hatte ich das Gefühl, daß sich der Film - trotz eines durchaus wohltuenden Zynismus - viel zu ernst nimmt. Aber die letzte halbe Stunde grenzte dann plötzlich schon an Comedy! Wirklich seltsam ...
Dazu kommt, daß "Constantine" alles in allem nicht sonderlich originell ist. Da wurde sich bei zahlreichen Horror- und Mysteryfilmen und auch -serien bedient, von "Der Exorzist" bis "Angel".
Gut gefallen haben mir dagegen die Special Effects und auch die Schauspieler (Keanu Reeves, Rachel Weisz, Djimon Hounsou, Peter Stormare) machen einen guten Job.
Selten war ich mir nach einem Film so unsicher, wie ich ihn bewerten soll (und der Freundin, mit der ich den Film angeschaut habe, ging es ähnlich). Sicher, er ist schon unterhaltsam, wenn auch vielleicht ein bißchen zu lang. Aber richtig gut (inhaltlich) fand ich ihn dann doch wieder nicht.
7 Punkte.

#7479 23/02/05 05:07 PM
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LEMONY SNICKET - RÄTSELHAFTE EREIGNISSE:
Die drei Baudelaire-Kinder (zwei Teenies und ein Kleinkind) werden durch einen Brand zu Waisen. Ihr Onkel Graf Olaf (Jim Carrey) erhält die Vormundschaft zugesprochen, ist aber nur auf ihre hohe Erbschaft aus. Da er ziemlich dämlich ist, versucht er das zu erreichen, indem er die Kinder umbringt. Doch die sind clever ...
Nach den Kritiken hatte ich so eine Art schwarzhumorigen "Harry Potter" erwartet. Aber das trifft es nicht ganz. Schwarzhumorig ist "Lemony Snicket" zwar, inhaltlich hat "Harry Potter" aber wesentlich mehr Tiefe. Es gibt einige gute Gags, Maske, Kostüme und Ausstattung sind sogar exzellent (daher auch insgesamt drei OSCAR-Nominierungen). Erstaunlicherweise waren für mich die Schauspieler mit das größte Problem: Die Darsteller der drei Kinder sind zwar erfreulicherweise wirklich gut und vor allem sympathisch, aber fast alle anderen Figuren sind eigentlich reine Karikaturen. Das war vermutlich so gewollt und hat teilweise auch funktioniert, aber v.a. Jim Carrey und Meryl Streep haben es für meinen Geschmack doch etwas übertrieben mit ihrem "overacting" (auch wenn sie sehr offensichtlich großen Spaß an ihren Rollen hatten ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />). Und nach Logik darf man in diesem Film auf keinen Fall suchen!
Was bleibt, ist ein durchaus unterhaltsamer Film, der vor allem optisch und akustisch (die Musik von Thomas Newman ist sehr gelungen) auftrumpfen kann, weniger mit inneren Werten. Problematisch ist auch, daß "Lemony Snicket" irgendwie keine Zielgruppe klar anspricht - für Kinder dürfte einiges doch zu düster sein, für Erwachsene ist einiges zu kindisch.
7 Punkte.

#7480 24/02/05 02:54 PM
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WENN TRÄUME FLIEGEN LERNEN:
Theater-Autor J.M. Barrie (Johnny Depp) lernt bei einem Parkspaziergang die junge Witwe Sylvia (Kate Winslet) und ihre vier Söhne kennen. Barrie freundet sich mit ihnen an lebt mit den Jungs seine kindliche Ader in phantasievollen Spielen aus. Seine Frau ist darüber natürlich nicht begeistert und die feine Gesellschaft tratscht sich den Mund fusselig, doch Barrie gewinnt aus seinen Erlebnissen mit Sylvia und ihren Söhnen die Inspiration für ein neues Theaterstück: "Peter Pan" ...
Der in Deutschland geborene und in der Schweiz lebende Regisseur Marc Forster ("Monster´s Ball") hat mit dieser gefühlvollen, weitgehend fiktiven Geschichte einen wunderbaren Film geschaffen. Die Leinwand-Chemie zwischen Depp und Winslet ist hervorragend, die Darstellung von Barries Phantasiewelten ist wunderschön und die Geschichte, die erzählt wird, ist voller Humor, Melancholie, Phantasie und Emotionen. Und Dustin Hoffman glänzt in einer Nebenrolle als grantelnder Theater-Besitzer. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
"Wenn Träume fliegen lernen" ist allerbestes Erzählkino, zwar nicht übermäßig spektakulär, aber dafür mit jeder Menge Herzblut erzählt. 9 Punkte.
Und mein persönlicher Favorit für den OSCAR als "Bester Film" (nachdem "Vergiß mein nicht" nicht nominiert wurde). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Btw: Vermutlich morgen wird dann meine große OSCAR-Vorschau samt Auswertung der Chancen, persönlicher Einschätzung und finaler Siegertips folgen (im "OSCAR"-Topic). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Denn in der Nacht auf Montag ist es schon wieder soweit ...

#7481 24/02/05 08:43 PM
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Was ich sehr lustig finde, ist ja der Film "Der Zauberer", mit Daniel Kübelböck, der ganze 11 Zuschauer hatte!!!

Viel zu viel, meiner Meinung nach...


"Man muss gut überlegen, was man haben will. Es könnte passieren, dass man es bekommt."
#7482 25/02/05 01:48 PM
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Es waren zwar verdammt wenige, aber doch deutlich mehr als 11 Zuschauer ... (v.a. deshalb, weil Küblböck den Film in einigen Kinos selbst "präsentierte" und seinen jugendlichen Fans Autogramme gab)

#7483 25/02/05 07:00 PM
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...

Btw: Vermutlich morgen wird dann meine große OSCAR-Vorschau samt Auswertung der Chancen, persönlicher Einschätzung und finaler Siegertips folgen (im "OSCAR"-Topic). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Denn in der Nacht auf Montag ist es schon wieder soweit ...

...

Es ist äußerst beruhigend wahrzunehmen, daß Du als unser cineastischer Chronist in Deinen Bemühungen unermüdlich bleibst. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />

#7484 25/02/05 10:24 PM
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Constantine: Ralf hat mit seinem 'seltsam' recht... Richtig gut war er nicht, aber auch nicht richtig schlecht. Halt einfach nur seltsam.

#7485 28/02/05 07:14 AM
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Ich musste leider in "MEET THE FOCKERS" gehen.

Tja, wahrscheinlich liegt es daran, dass ich den ersten Teil nicht gesehen habe aber der Film hat mich nicht besonders beeindruckt. Die Gags waren zum grossteil ziemlich lächerlich. Die Handlung ebenfalls. Lediglich die Schauspieler haben da ein bisschen was gerettet.
Nun, vielleicht sollte man sich nichta uf mein Urteil verlassen, denn die meisten anderen fanden den Film toll. Von mir kriegt er eine aufgerundete 5.


Dann war ich och in "FINDING NEVERLAND"
(wie immer schaue ich sie in unserem englischen Kino)

Und dieser Film hat mich wirklich umgehauen! Ralf hat schon alles wichtge dazu gesagt. Wobei cih gestehen muss, dass mir Kate Winslet nicht wirklich im Gedächnis gebleiben ist. Offensichtlich hat sie ihre Sache gut gemacht aber herausgestochen ist sie nicht.
Dafür Herr Depp! Ich mag ihn wirklich und hier zeigt er einmal mehr, dass er wirklich was drauf hat! Auch sein Akzent klingt zu jeder Zeit wirklich echt und nicht aufgesetzt gekünstelt. Bravo! Herr Hoffman bringt seiner kleinen Rolle wirklich viel auch er wirklich gut!
Aber dann die Söhne - allen voran Peter - wirklich gut! Der Film ist meiner Meinung nach sogar ein bisschen besser als das Buch, von dem er stammt ("The man who was Peter Pan"), das ich gelesen habe. Kudos! Eine glatte 10 für mich!

#7486 28/02/05 10:32 AM
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Was "Meet the Fockers" betrifft: Du teilst deine Meinung immerhin mit den meisten Kritikern. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Aber ich werde ihn mir demnächst trotzdem noch anschauen, vielleicht helfen die relativ geringen Erwartungen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Und: Yep, in "Vergiß mein nicht" war Kate Winslet noch deutlich besser, in "Wenn Träume fliegen lernen" hat sie halt eigentlich nur eine größere Nebenrolle, die sie sehr gut, aber relativ unspektakulär spielt (für die sie aber immerhin für einen Golden Globe nominiert war).

#7487 04/03/05 02:15 PM
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The GRUDGE:
Es ist ziemlich selten, daß ein europäischer oder asiatischer Regisseur das Hollywood-Remake eines eigenen Films drehen darf. Takashi Shimizu aber durfte tatsächlich eine US-Version seines Horrorhits drehen. Netterweise wurde die Handlung aber nicht komplett amerikanisiert, sie spielt weiterhin in Japan. Nur, daß die meisten Hauptrollen nun von Amerikanern gespielt werden.
"Buffy" Sarah Michelle Gellar spielt die Studentin und Nachwuchs-Krankenpflegerin Karen, deren Leben eine unerfreuliche Wendung nimmt, als sie das Haus ihrer neuen Patientin Emma (Grace Zabriskie aus "Twin Peaks") betritt. Denn in diesem Haus gehen unheimliche Dinge vor sich, die jeden zu treffen scheinen, der es betreten hat ...
Zwar ist die Story nicht übermäßig originell, dennoch will ich hier nicht mehr verraten, um nicht die Spannung zu zerstören.
Interessanterweise ist der Film - der in den USA zwar ein Riesen-Überraschungshit war, aber keine sonderlich positiven Kritiken bekam - für das Genre ziemlich ungewöhnlich konstruiert. Normalerweise können mich Horrorfilme selten wirklich überraschen, dieser hier schafft es aber immer wieder, indem er die gängigen Muster weitgehend ignoriert.
Umso bedauerlicher ist es, daß "The Grudge" seinen eigenen Qualitäten nicht voll vertraut (was vielleicht auch daran liegt, daß die Story an sich schon ziemlich dünn ist), sondern auf das zurückgreift, was ich an Horrorfilmen am meisten hasse: billige Schockeffekte. Dabei handelt es sich v.a. um akustische Schockeffekte, die eben NICHT wirklich schocken, sondern einfach nur erschrecken - selbst wenn man genau weiß, was jetzt kommen wird, kann man einfach nicht anders, als zusammenzuzucken. Sowas ist etwas, das wirklich GUTE Horrorfilme gar nicht nötig haben.
Glücklicherweise greift "The Grudge" auch nur relativ selten darauf zurück.
Ein Pluspunkt des Films ist auch die - für das Genre - sehr gute Besetzung. Meist greifen Horrorfilme ja auf bekannte TV-Darsteller zurück, hier spielen neben Gellar (die ja mittlerweile auch eine etablierte Kinodarstellerin ist) u.a. Bill Pullman, Clea DuVall, Jason Behr und Ted Raimi mit (zugegeben, letzterer IST ein TV-Darsteller <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).

Fazit: "The Grudge" ist ein gelungener Horrorfilm, der zwar inhaltlich alles andere als spektakulär oder originell ist, dies jedoch durch erfrischende formale Eigenheiten und einen recht hochkarätigen Cast ausgleichen kann. Der Film wird sicherlich niemals zum Genre-Klassiker werden und kann auch anderen Japan-Horrorfilmen á la "Ring" nicht das Wasser reichen, aber für gepflegte Grusel-Unterhaltung reicht es locker aus. 7,5 Punkte.

#7488 08/03/05 12:26 PM
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Kleines Update zur internationalen Verwertung von "Der Untergang": Nach guten bis hervorragenden Einspielergebnissen in Frankreich, den Benelux-Ländern und Osteuropa hat der Film nun sogar Platz 1 in Norwegen erklommen! Damit ist "Der Untergang" weiterhin auf dem Weg zu einem der international erfolgreichsten deutschen Filme aller Zeiten.

Auch interessant: In den USA laufen momentan gleichzeitig drei deutsche Filme (wenn auch nur in jeweils einer guten Handvoll Kinos) - neben "Der Untergang" auch der letztjährige Berlinale-Gewinner "Gegen die Wand" und "Schultze gets the Blues" (letzterer allerdings wenig erfolgreich). Das dürfte es auch noch nicht oft gegeben haben ...

#7489 09/03/05 01:26 AM
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Heute war ich endlich in Kontroll... und will mit diesem Zitat von Harga in meinen Beitrag einsteigen:

Quote
eher zweitrangig geht es um einen serienkiller, der seine opfer vor einfahrende u-banh-züge stößt

---- Anfangs des Spoilers ----
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Da muß ich doch entschiedenst widersprechen - im Grunde genommen geht es in erster Linie um diesen Serienkiller. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> Die vordergründigste aber auch eine durchaus stimmige Interpretation wäre nämlich, daß dieser Killer nichts anderes ist, als das Dunkle, Böse, Schlechte in Bulcsú, der Hauptfigur! Es gibt einige Punkte, die für diese Theorie sprechen.
- Die Szene, wo der Killer den wilden Schwarzfahrer vor die Bahn wirft... und dann an Bulcsú vorbeigeht, ohne daß dieser irgendwie reagieren kann. Man sieht ihn und den Killer von der Seite, nach der kurzen Berührung schwenkt die Kamera dann herum und man sieht Bulcsú von vorne - aber der Killer ist nicht mehr da.
- Die (sehr nett gemachte) Traumsequenz, in der Bulcsú am Ende den Killer in einem kleinen Erdloch nach einem immer enger werdenden Tunnel entdeckt.
- Die Tatsache, daß Bulcsú nicht nach oben gehen kann, bis er den Killer beim finalen Schienenlauf besiegt - und damit den inneren Zweikampf in sich selbst gewinnt.
Demzufolge neige ich momentan dazu, das alles so zu interpretieren... das Unmenschliche, Unterirdisch-Dunkle in Bulcsú manifestiert sich in dem Killer - und sorgt zugleich dafür, daß er nicht die richtige Welt zurück kann. Nur der Sieg am Ende bringt ihn dazu, den Weg nach oben einzuschlagen.</span>
---- Ende des Spoilers ----


Ganz allgemein fand ich den Film hervorragend! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Die Schauspieler sind alle klasse trotz oder gerade wegen der Tatsache, daß man sie nicht gerade kennt. Die schon genannten lustigen Szenen sind in der Tat WIRKLICH lustig (die Szene mit dem Übergeben ist köstlich <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />). Die Kameraarbeit ist außerordentlich gut gelungen... besonders die Irrgänge von Bulcsú des Nächtens und vor allem der finale Schienenlauf, wo mir die Lungen anfingen zu brennen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />. Dazu kommen noch die betörenden Lichteffekte, die zum großen Teil auf der Beleuchtung der Budapester U-Bahn-Welt basieren. Und schließlich die Musik, die eigentlich in jeder Situation perfekt paßt! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Über die Geschichte muß ich nicht viel sagen, die haben Ralf und Harga schon dargelegt... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Gesamtnote 9.

P.S: Ich kann Ralfs Bezugnahme zu Lost in Translation nur beipflichten... Bulcsús Einsamkeit und Verlorenheit in einer bizarren Welt geht in die Richtung und ist wie bei Lost in Translation sehr intensiv... zumindest für melancholische Personen, die wenigstens ansatzweise ähnliche Gefühle hegen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#7490 09/03/05 07:22 PM
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Sacht ma´ - täusch´ ich mich oder hat unser `forumseigenes Kino-Frühwarnsystem´ hier versagt?

Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß er diesen Film mit Jennifer Garner, die ihre Rolle aus dem Comic-Flop "Daredevil" (mit Ben Affleck) hier im wahrsten Sinne des Wortes `wiederbelebt´ <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> , hier oder im "Hollywood"-Topic ausführlicher erwähnt hätte!?

Kaum zu glauben, wo er doch die Serie "Alias", deren Hauptdarstellerin sie ist, so schätzt... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Und auch so - kaum vorstellbar, daß Ralf Ranicki irgendwas auch nur ansatzweise in Richtung Film und Kino entgehen könnte! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />


Also, Maestro - wie wär´s mit ein paar erhellenden Infos.
Was kann man davon erwarten - ein "Daredevil 2" oder doch was qualitativ höherstehendes?


Sergevas,
Ragon

#7491 09/03/05 07:37 PM
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Nanü !

Im Kino: "Creep" - [b]Unsere Frau fürs Rote[/b]

"Eine Nacht allein im Schacht und George Clooney ist so fern: Franka
Potente geht in „Creep“ durch die Hölle."

Soll das jetzt heißen, Franka Potente hätte mal wieder in `nem guten Film mitgewirkt?


Ragon

#7492 10/03/05 10:31 AM
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Kommt drauf an. Es ist ein Horrorfilm, und die bekommen bekanntlich (fast) nie gute Kritiken. Angesichts dieser Tatsache sind die von "Creep" sogar ziemlich positiv. Wahrscheinlich werde ich mir den Film nächste Woche anschauen.

Daß ich jedoch "Elektra" - das Spin-Off zu "Daredevil" - gnädig totgeschwieg, hat einen guten Grund: Der Film ist offenbar saumies, was selbst Jennifer Garner offen zugibt (sie mußte den Film drehen, weil das in ihrem "Daredevil"-Vertrag stand ...)!

#7493 11/03/05 08:03 AM
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Ich war schon ab Daredevil wegen der ganzen Ungereimtheiten enttäuscht, aber das haben wir ja schon durch...

#7494 14/03/05 11:51 AM
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Wirklich merkwürdig, dass Constantine hier so schlecht abschneidet und das, wo andere wirklich schlechte Filme gelobt wurden. Ich war begeistert von Constantine, nicht nur ein wunderbarer Kenau Reeves, auch die Story konnte m.E. überzeugen. Aber wahrscheinlich ist es doch Geschmackssache (hey, da waren Engel dabei!!) und verdammt abhängig von der Erwartungshaltung mit der man in den Film geht. Da die Trailer so gut wie nichts zum Inhalt aussagten, bin ich eher "widerwillig" gegangen und kam begeistert raus.

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