MILLION DOLLAR BABY:
Die 31-jährige Maggie Fitzgerald (Hilary Swank) hält sich mit einem Kellner-Job finanziell über Wasser. Doch ihre einzige Freude ist das Boxen. Da sie zwar talentiert ist, aber nie einen Trainer hatte, versucht sie, den alten Trainer-Haudegen Frankie (Clint Eastwood) davon zu überzeugen, sie zu trainieren. Frankie will jedoch keine Frauen trainieren und läßt sich erst nach langem Ringen und gutem Zureden seines Freundes Scrap (Morgan Freeman) doch dazu überreden. Und Maggie hat tatsächlich Erfolg!
Tja, so leid es mir tut - mehr darf ich an dieser Stelle nicht erzählen, denn das wäre eigentlich unverzeihlich (Elgi wird da zustimmen können ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />). Leider, denn bislang klingt das natürlich einfach nach nur einem weiteren Boxfilm á la "Rocky". Doch spätestens in der 2. Hälfte ist der Film SO VIEL MEHR! Das müßt ihr mir jetzt einfach unbewiesen glauben ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Eastwood, der auch Regie führte (und dafür den OSCAR erhielt), zeigt jedoch bereits in der 1. Filmhälfte nicht nur das Boxen, sondern auch eine Sozialstudie, die wirklich teilweise an "Rocky" erinnert. Das Boxen wird als letzter Ausweg der Hoffnungslosen gezeigt, als letzte Möglichkeit, ihrem Leben einen Sinn zu geben. Eastwood zeigt dies sehr gefühlvoll auf.
Leider manipuliert er das Publikum aber auch auf ziemlich unfaire Weise, indem er ihm Charaktere präsentiert, die doch ziemlich klischeehaft und schwarz-weiß sind: Maggie ist schlicht und ergreifend ein wahrer Engel. Ich vermute, selbst Elgi würde sich in dieser Rolle unsterblich in Hilary Swank verlieben! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Die anderen Boxer in Frankies Gym entsprechen allesamt Stereotypen: Es gibt u.a. einen großmäuligen Idioten und einen liebenswürdigen, aber untalentierten Trottel. Und Maggies Familie besteht samt und sonders aus dummen Arschlöchern (sorry, aber anders kann man das nicht ausdrücken!). Das schürt natürlich Emotionen. Maggie liegt einem wirklich am Herzen und wenn sie wieder mal einem Großmaul ihren linken Haken präsentiert, jubelt man innerlich laut auf. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Überhaupt ist Hilary Swank wieder mal absolut großartig und hat völlig zurecht ihren 2. OSCAR gewonnen. Schon irgendwie kurios: Die Gute hat bislang eigentlich genau zwei wirklich gute Filme gedreht - und wurde für beide (zurecht) mit dem OSCAR belohnt ... Hier hat sie sich für die Rolle als Boxerin sogar sehr beeindruckende Muskeln antrainiert und sieht damit übrigens immer noch sehr sexy aus. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Eastwood spielt den alten Haudegen mit hartem Kern und weicher Schale routiniert wie immer. Er kann es einfach! Und für Morgan Freeman, der für die Rolle den OSCAR als bester Nebendarsteller erhielt, gilt genau das gleiche.
Tja, so leid es mir tut, aber viel mehr kann ich wirklich nicht zum Film schreiben, ohne zu viel zu verraten (übrigens hatte sich meine Vermutung über den "Turnaround" des Films, die ich trotz allen gewahrten Abstands zu jeglichen Berichten über den Film hatte, erfreulicherweise als nicht ganz richtig erwiesen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />).

Deshalb will ich auch schnell zum Fazit kommen: Emotional möchte ich "Million Dollar Baby" eigentlich 10 Punkte geben. Für Eastwoods Zuschauer-Manipulation gibt es aber doch einen Punkt Abzug. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Macht also immer noch sehr gute 9 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />