Der Malt nach dem Massaker

... Hundert Tage dauerte
der Völkermord, und mindestens 800000 Menschen verloren auf
grausamste Weise ihr Leben.

Ein Film, der es schafft, dieses Verbrechen in Erinnerung zu rufen oder
erstmals ins Bewusstsein zu bringen, und darüber hinaus noch eine
Ahnung des Leids vermittelt, das Zahlen allein nicht fassen können –
schon das ist ein wichtiger Film.

Eine westliche Produktion, der es darüber hinaus gelingt, auf die
unvermeidliche weiße Identifikationsfigur zu verzichten, den
Gutmenschen mit dem entsetzten Blick, ist außerdem ein fortschrittlicher
Film.

Ein Regisseur schließlich, der die kriminelle Gleichgültigkeit der Welt
endlich spürbar macht, und zwar wie einen Stich ins eigene Herz, und
der trotzdem nicht so tun muss, als habe er eine Lösung für alle
Probleme Afrikas – das ist der nordirische Filmemacher Terry George,
dem mit „Hotel Ruanda“ ein großer Wurf gelungen ist. Und von seinen
Zuschauern erwartet er mehr als nur Ergriffenheit.
...