Zurück zum Ernst des Lebens ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> (nein, es geht nicht um Oscar Wildes "Ernst sein ist alles"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />)

DIE DOLMETSCHERIN:
Silvia Broome (Nicole Kidman) arbeitet als Dolmetscherin bei der UNO. Eines Tages muß das Gebäude aus Vorsichtsgründen evakuiert worden, weshalb Silvia erst spät am Abend ihre Sachen aus der Dolmetscherkammer holen kann. Dabei wird sie auf ein Gespräch aufmerksam, in dem sich zwei Afrikaner über ein Attentat unterhalten. Dummerweise konnte sie die Männer nicht sehen, wurde aber selbst von ihnen bemerkt! Folge: Silvia ist in ernster Gefahr.
Sie meldet, was sie gehört hat und fortan kümmert sich der Secret Service-Agent Tobin Keller (Sean Penn) um sie. Allerdings ist er nicht sicher, ob Silvia die ganze Wahrheit sagt, da sie selbst stärker in die Geschicke des bürgerkriegsgebeutelten (fiktiven) afrikanischen Staates Matobo verwickelt ist, als es zunächst scheint.
Falls das jetzt etwas kompliziert klingt: Ist es auch! Deshalb versuche ich gar nicht erst, noch näher auf die Handlung einzugehen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Fakt ist: "Die Dolmetscherin" ist endlich mal wieder ein klassischer Politthriller. Das Erzähltempo ist ziemlich langsam, der Film ist sehr dialoglastig, wer also einen Actionfilm sehen will, dem würde ich nicht unbedingt zu der "Dolmetscherin" raten. Allen anderen dagegen schon. Die Klasse von Regie-Altmeister Sydney Pollack zeigt sich immer wieder, vor allem gegen Mitte des Films, als sich in einer atemberaubenden Sequenz mehrere Handlungsstränge in einem Linienbus treffen und zuspitzen. Alleine in dieser Sequenz merkt man, daß Pollack immer noch ein wahrer Meister seines Fachs ist! Natürlich ist die Spannung nach diesem vorgezogenen Klimax erstmal etwas raus und muß für das Finale neu aufgebaut werden - das hätte man vielleicht besser lösen können. Davon und von einigen Vorhersehbarkeiten einmal abgesehen ist "Die Dolmetscherin" aber perfektes, anspruchsvolles Unterhaltungskino mit zwei großartigen Hauptdarstellern und einer zwar fiktiven, aber dennoch sehr realitätsnahen Story. 9 Punkte.