Quote
dieses Argument kann man leicht entkräften: Wenn sie schon solch eine Aktion planen und durchführen (was ich noch bezweifeln möchte), dann hätten sie auch sicherlich dafür gesorgt, daß zufällig Leute mit Kameras da herum stehen und schon den ersten Einschlag sehr gut in Bild und Ton festhalten.


*seufz*

Also man mag ja zu den Verschwörungstheorien stehen wie man will - und ich kann mich immer noch nicht zu der Annahme einer direkten Beteiligung der US-Regierung durchringen, weil es für mich dazu eben genauso wie für die `offizielle Verschwörungstheorie´ mit Bin Laden als Täter, hieb- und stichfeste Beweise braucht, wo es momentan nur starke Indizien gibt, denen immer noch genügend Zweifel ggü. stehen - aber so einfach, wie Du das hier postulierst, elgi, lassen sich ggf. einzelne Argumente nicht wegwischen, bloß weil sie für/wider die eine oder die andere These sprechen.

In den von Dir diskutierten Umständen findet man genügend Substanz um Dein Gegenargument als nicht hinreichend festzustellen:
Bei allem Risiko (oder auch nicht, s.w.u.), daß die gegenwärtige Administration dabei eh schon eingegangen wäre, wäre es evtl. zu verdächtig gewesen und zu leicht rückverfolgbar, wenn die Macher hinter den Anschlägen auf sowas wie eine mehr oder minder direkte Manipulation gesetzt hätten.

Außerdem, wenn man sieht, wie zunächst alle nur von einem `Luftfahrtunglück´ ausgingen, dann scheint es allein schon die Symbolik zu gebieten, daß es zwei Flugzeuge sein mußten, daß beide Türme fallen - den Attentätern im Falle der "islamistischen Hypothese" unterstellt man das ja auch, diese quasi "Medienstrategie".
Zum Eindruck, daß "America was really under attack" in der geballten Wucht und mit dem politischen Potenzial und Gewinn wie es sich uns jetzt im Nachhinein darstellt, brauchte es mehr als ein Flugzeug (vielleicht sogar unabdingbar auch die anderen beiden, weniger "prominenten").


Daneben: Es gab´ ja eine Aufnahme auch des ersten Einschlags in den WTC-Türmen - aber halt lediglich von einem lokalen TV-Team auf Lokalreportage (ausgerechnet über das NYFD).
Für die Breitenwirkung, die es hatte, mußte man schon sichergehen, daß die "Medienprofis" genügend Material haben.
Da wär´ ein Flugzeug, respektive eine semiprofessionelle Aufnahme nicht ausreichend gewesen.

Daneben - im Interesse sowohl Al`Quaidas, als auch der Bush-Administration - wäre die Koordination eines Anschlags mittels gleich mehrerer Flugzeuge als `Machtdemonstration´, entweder für die Projektion der eigenen Macht für die einen oder der eines möglichst bedrohlichen Feindbildes für die anderen, schon unschätzbar größer.
Weil Entführungen von einzelnen Flugzeugen, daran ist die Welt schon zu sehr gewöhnt und auch daran, daß bei allen bis dato geltenden Sicherheitsstandard das dennoch "immer mal passieren" kann.
Aber eine Organisation, die mehrere Entführungen gleichzeitig koordinieren und auch noch so gezielt und mit solch enormer Wirkung `in Anschlag´ bringen kann...
Für die USA muß es schon ein `würdiger Gegner´ sein - wie es Al`Quaida sein will... oder die Bush-Administration will das sie erscheinen.


Aber um noch mal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen...
Das leicht subtilere Vorgehen die mediale Wirkung nicht direkt zu steuern, sondern einfach nur `sicherzustellen´ würde auch eher meine Verdachtsthese stützen, der ich momentan anhänge - und die durch ähnliches Vorgehen von US-Regierungen in der Vergangenheit untermauert wird:
Wo Beweise für eine direkte Beteiligung von Regierungsstellen fehlen, sind sie dafür, daß diese allerdings im Vorfeld der Anschläge genügend harte Hinweise und Indizien hatten, um sie verhindern zu können, doch deutlich und gravierend.

Demnach dürfte es so wie bei früheren Anlässen gelaufen sein - man hat es einfach (gut, nicht ganz so `einfach´) geschehen lassen, weil´s einem schlicht `in den Kram gepaßt´ hat.
`Konvergierende Interessen´ nennt man das, und ist evtl. weitaus wirkmächtiger und dabei risikoloser (für die `Interessenten´) als alles was die Fraktion der `Hardcore-Verschwörungstheoretiker´ zu bieten hat.

Was mich insgesamt zu MIBs Gegenargumenten zurückbringt:
A.) die `Think Tanks´ hinter der ggw. Administration - PNAC, American Enterprise Institute et al. - nennen selbst in ihren zahlreichen Dokumenten ein "... neues Pearl Harbor..." als beste Voraussetzung für ihre Agenda wie wir sie von ebenjener zur Zeit in großen Teilen umgesetzt sehen.

B.)
- angesprochenes Pearl Harbor
- der "Zwischenfall im Golf von Tongkin"
- die kriminelle Involvierung von US-Diensten bei den Vorgängen in Nicaragua in den 80ern
- dito beim Sturz des gewählten chilenischen Präsidenten in den 70ern (s.a. Amerika hat immer Recht - Allende und Kissinger, Colin Powell und die Geschichte)
- die Rolle der USA im kubanischen Unabhängigkeitskampf 1898 (hier viell. mit dem Schwerpunkt auf dem Stichwort "Wirtschaft")

Welche Konsequenzen oder welchen "Bumerang-Effekt" hatten denn die genannten Vorfälle für die Vereinigten Staaten von Amerika, bitte?!

Das kann also auch kaum als `Entlastungsmotiv´ gegen eine evtl.e US-Beteiligung im Hintergrund der WTC-Anschläge hinreichend sein.

Bei der "Kosten-Nutzen"-Rechnung wären (mind.) zwei Dinge zu untersuchen - einerseits, wie sich die amerikanische Wirtschaft sine 9/11 entwickelt hätte (schwer hypothetisch), zum anderen sprechen wir uns in, sagen wir 10 Jahren, nochmal, wenn man die mittel- bis langfristigen Auswirkungen auf die US-Economy tatsächlich kennen wird (soweit man da etwaige Zusammenhänge wird nachvollziehen können - auch nicht leicht).

Wenn man sich die seit dem elften September `Quasi-Carte Blanche´ in der Weltpolitik der USA betrachtet, würde ich den `effektiven Gewinn´ bei einer unterstellten Direktbeteiligung der Bush-Regierung doch als beträchtlich veranschlagen - zumind. in den Maßstäben der Protagonisten.


Alsooo, so einfach sind Verdächtigungen ggü. der Regierung der Vereinigten Staaten nicht abzuweisen, zumind. nicht an der Oberfläche und im Ansatz.
Da muß man schon richtig in medias res gehen mit seinen Argumentationslinien - sprich in die direkten Fakten um den 9/11, die leider weitestgehend im Dunkeln liegen.


Ragon, der hier leider auch nichts zaubern kann
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