Ich war gestern in

SIN CITY

Auf den Film habe ich mich gefreut, zumahl ich vor langer Zeit auch die Graphic-Novel-Vorlage gelesen habe.
Ausserdem fand ich den Stil des Films recht mutig.

Der Film erzählt die Geschichte von drei recht finsteren Gesellen, die sehr lose miteinander Verknüpft sind. Dabei wurde versucht, den Stil der Vorlage sehr genau zu emulieren. Was auch gelungen ist. Wenn man die Vorlage kennt, hat man tatsächlich das Gefühl, man würde einfach eine sich bewegende Version des Graphic-Novels lesen. Dies ist wohl die genaueste Umsetzung aller Zeiten. Komplett mit den Ich-Erzählpassagen der Protagonisten, die (soweit ich mich erinnere) fast 1:1 das Graphic-Novel vorlesen. Auch viele Szenen sind wirklich 1:1 wie sie Frank Miller (der übrigens selbst Co-Regie führte und einmal als Priester zu sehen ist) gezeichnet hat.
Ob es dem Film gut getan hat?
Für einen Fan bestimmt. Aber in meiner Vorstellung hat es immer wieder Leute gegeben, die während des Films gegangen sind. Sowas gibt es bei uns nicht oft.

Man muss zugeben, dass der Film (wie die Vorlage) ziemlich brutal ist. Blut ist zwar weiss, solange es nicht wirklich relevant für eine Szene ist, und geht im meist komplett schwarz-weissen Bild zeimlich unter. Trotzdem ist es aber da und macht die typischen Hollywood-Blutgeräusche. Auch abgetrennte Gliedmasse und/oder Köpfe gehören zu Sin City.
Das einer der "Helden" ein sadistischer Killer ist, macht die Sache auch nicht weniger blutig.

Hier ist relativ schwierig, Punkte zu verteilen. Der Stil kriegt auf jeden Fall Extrapunkte. Mir hat er gefallen aber ob er trotz der All-Star-Cast in der breiten Masse erfolgreich wird, weiss ich nicht.
Von mir kriegt er 8 Punkte - miteingerechnet der Stilbonus und ein Malus für eine zu genaue Umsetzung (ein paar Änderungen hätten dem Film gut getan, denke ich).

Fazit: Wer die übetriebe Brutalität als Stilmittel sehen kann und nicht gleich das Popcorn wieder ausspuckt, dem empfehle ich, dem Film eine Chance zu geben.