Pat: Yep, der Film basiert auf einem Kinderbuch des bekannten Autors Roald Dahl. Und yep, Charlie wird von Freddie Highmore gespielt, dank Johnny Depps Empfehlung, der ja mit ihm in "Wenn Träume fliegen lernen" gearbeitet hat.

L.A. CRASH:
Das (Kino-)Regiedebüt von Paul Haggis (der dieses Jahr als Drehbuchautor von Eastwoods "Million Dollar Baby" für einen OSCAR nominiert war) dreht sich nur um ein einziges Thema: Rassismus. Dieses Thema wird in episodenform von allen Seiten beleuchtet, wodurch Haggis unterstreicht, daß Rassismus allgegenwärtig ist. Weiße haben Vorurteile gegenüber Schwarzen und umgekehrt. Latinos haben Vorurteile gegen Asiaten und so weiter und so fort. Wie üblich bei Episodenfilmen á la "Short Cuts" haben die einzelnen Erzählstränge scheinbar nichts miteinander zu tun, werden im Laufe der knapp zwei Stunden aber kunstvoll miteinander verflochten.
Trotz der Thematik ist der Film aber nicht nur ernst und deprimierend. Vor allem zu Beginn gibt es doch zahlreiche Lacher. Allerdings größtenteils ungläubige Lacher der Marke "Das hat der jetzt doch nicht wirklich gesagt? Oder etwa doch?" Die von den Charakteren vorgebrachten Vorurteile sind schlicht und ergreifend dermaßen hanebüchen und absurd, daß man einfach darüber lachen muß - die Alternative wäre weinen, vor allem, wenn man sich darüber klar wird, wie viele Menschen den Schwachsinn tatsächlich glauben ...
Die Zusammenführung der Handlungsstränge ist virtuos gestaltet, teilweise sogar bewegend, und auch die Musik überzeugt.
Die Besetzung der Rollen ist sogar nicht weniger als hervorragend. Allgemein wird vor allem Matt Dillon in seiner Rolle als rassistischer Cop als ernsthafter OSCAR-Kandidat gehandelt (zurecht), zudem Terrence Howard und Thandie Newton. Aber auch der Rest braucht sich nicht zu verstecken: Don Cheadle ist sowieso immer großartig, Sandra Bullock sieht selbst mit inzwischen 40 Jahren und in der Rolle eines Arschlochs umwerfend gut aus <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />, dazu kommen Jennifer Esposito, Ryan Phillippe, Brendan Fraser, Ludacris, William Fichtner, Larenz Tate, Daniel Dae Kim, Tony Danza und viele andere.
"L.A. Crash" ist ein sehr guter und ein sehr wichtiger Film, eigentlich also ein typischer 10er, oder?
Leider nicht ganz, denn ein paar Kritikpunkte gibt es: So ist der Film ein kleines bißchen zu konstruiert; ein kleines bißchen zu berechenbar; und für meinen Geschmack auch ein kleines bißchen zu inkonsequent und versöhnlich.
Gerade über den letzten Punkt kann man sicher trefflich debattieren. Ich habe den Eindruck, daß Paul Haggis ein unverbesserlicher Optimist ist.
Er zeigt zwar die Mißstände der Gesellschaft (weißgott nicht nur der amerikanischen) schonungslos auf, aber irgendwie habe ich den Eindruck, daß er wirklich davon überzeugt ist, daß die Menschen sich bessern können.
Diese Einstellung kann man bewundern. Man kann sie auch naiv finden. Das liegt wohl im Auge des Betrachters.
9 Punkte.