11:14:

Eigentlich war ich mir sicher, daß dieser makabere, episodisch aufgebaute Mystery-Thriller genau meinem Geschmack entsprechen würde.
Tat er leider nur teilweise.
Natürlich haben Episodenfilme immer damit zu kämpfen, daß Charakterentwicklung u.ä. aufgrund der Kürze der Zeit recht schwierig ist. Aber wenn wie bei "11:14" gleich fünf Episoden in gerade mal 80 Minuten Laufzeit eingepfercht sind, ist das fast komplett unmöglich.
Umso schlimmer, wenn es mehrere Tote in der Handlung gibt - denn deren Schicksal berührt einen kaum. Zu fremd und distanziert, teilweise auch einfach zu unsympathisch sind diese Charaktere. Da kann auch die gute Besetzung (Hilary Swank, Henry Thomas, Colin Hanks, Rachael Leigh Cook) nur bedingt helfen.
Dazu kommt, daß mir sowieso nur zwei bis drei der fünf Episoden für sich genommen gefallen haben.

Lobend hervorheben muß man, wie gut die ganze Geschichte konstruiert ist, denn es gibt ja nicht nur die unterschiedlichen Episoden, die spielen auch noch parallel! Somit gibt es immer wieder gelungene "Aha"-Effekte und den Einfallsreichtum des Regisseurs und Drehbuchautors Greg Marcks kann man nur loben - abgesehen davon, daß die Geschichte eben doch eher wie eine Kopfgeburt wirkt, es ihr dafür aber ein wenig an Herz mangelt.

Insgesamt ein netter Independent-Film mit vielen originellen und skurrilen Einfällen, aber ohne emotionale Tiefe.
7 Punkte.