Achtung: Ich werde nicht mehr �ber die Handlung verraten als es bereits der Trailer tut, trotzdem soll eine mittlere SPOILER-Warnung nicht fehlen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

A HISTORY OF VIOLENCE:
In einer amerikanischen Kleinstadt: Der bodenst�ndige Familienvater Tom Stall (Viggo "Aragorn" Mortensen) lebt ein zufriedenes Leben, als pl�tzlich zwei brutale Gangster das kleine Restaurant �berfallen, das er besitzt. Die Gangster wollen nicht nur Geld, sie machen vielmehr ihre Absicht klar, alle Anwesenden t�ten zu wollen - Tom reagiert erstaunlich cool und t�tet beide Gangster in Windeseile. Keiner wird verletzt, nur er selbst tr�gt eine Fu�wunde davon. Tom ist der Held der Stadt, doch nicht nur Reporter interessieren sich fortan f�r ihn, sondern auch einige Mafiosi (angef�hrt von Ed Harris), die in ihm einen fr�heren "Kollegen" zu erkennen glauben.
Tom leugnet alles, doch seine Frau (Maria Bello) beginnt langsam, sich Fragen zu stellen �ber ihren geliebten Mann, der so selten �ber seine Vergangenheit spricht ...

Wenn man sich Kritiken zu "A History of Violence" durchliest, so steht da fast immer etwas davon, da� Regisseur David Cronenberg eine psychologisch anspruchsvolle Studie der Entstehung von Gewalt in unserer heutigen Gesellschaft geschaffen hat (oder etwas in der Art).
Nunja. Obwohl diese Umschreibung ansatzweise durchaus zutrifft und man einem unkonventionellen Regisseur wie Cronenberg mit Sicherheit solche Hintergedanken zutrauen darf, ist das IMHO nicht wirklich das, was den Film ausmacht.
F�r mich ist er prim�r schlicht und ergreifend ein rasanter, harter (FSK 18!) Action-Thriller, der bis zum Schlu� einige �berraschungen auf Lager hat!
Viggo Mortensen zeigt erneut eine hervorragende Leistung und darf sich sogar kleine Hoffnungen auf seine erste OSCAR-Nominierung machen, Ex-"emergency room"-Aktrice Maria Bello hat nach "Payback" und "The Cooler" erneut eine gute Rolle abgestaubt und die Routiniers Ed Harris und William Hurt spielen ihre recht kleinen Rollen gewohnt souver�n.
Cronenbergs subtile Regie hebt den Film zudem deutlich �ber das gewohnte Niveau des Thriller-Genres hinaus, das liegt sowohl an der straff erz�hlten, raffinierten Handlung als auch an der ungesch�nten, realistischen (und damit alles andere als verherrlichenden) Darstellung der Gewaltszenen.

Dennoch habe ich wie �blich auch etwas zu bem�ngeln ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
So halte ich den nur halbherzig verfolgten Nebenhandlungsstrang um Toms 16-j�hrigen Sohn, der in der Schule von zwei harten Typen tyrannisiert wird, f�r eher �berfl�ssig und seine Botschaft f�r etwas oberfl�chlich.
Au�erdem war mir das Finale des mit 96 Minuten erstaunlich kurzen Films (angesichts der vollgepackten Handlung) ein klein wenig zu �berhastet.
Davon abgesehen jedoch ist "A History of Violence" ein von den Kritikern zurecht hochgelobter und anspruchsvoller Thriller und zudem Cronenbergs bislang wohl zug�nglichster Film. 8,5 Punkte.

Ob "A History of Violence" jedoch tats�chlich OSCAR-Material darstellt - wie es vielerorts gemutma�t wird - wage ich eigentlich zu bezweifeln. Mortensen und das Drehbuch k�nnten eine Chance haben, aber es wird auf jeden Fall eng werden.