TIM BURTON´S CORPSE BRIDE - HOCHZEIT MIT EINER LEICHE:

Zwölf Jahre nach "Night before Christmas" (bei dem er allerdings offiziell nur als Produzent fungierte) hat Kinomagier Tim Burton mit "Corpse Bride" wieder ein Puppen-Grusical geschaffen (gemeinsam mit Co-Regisseur Mike Johnson), das im Grunde genommen immer noch mit der gleichen Stop-Motion-Technik funktioniert wie bereits vor über 70 Jahren "King Kong und die weiße Frau".
Erzählt wird die Geschichte des schusseligen Fischhändler-Sohnes Victor (im Original gesprochen und als Puppe erkennbar modelliert nach Johnny Depp), der die verarmte Adelstochter Victoria (Emily Watson) heiraten soll, bei der Probe am Tag vor der großen Hochzeit jedoch alles verpatzt. Kurzerhand wird er zum Üben des Ehegelübdes geschickt, was er in einem nahen Wald absolviert. Endlich gelingt es ihm, doch wie sich herausstellt, hat er dabei den Ehering nicht etwa auf einen Ast gesteckt, wie er meinte - sondern auf den Finger von Emily (Helena Bonham Carter), mit der er nun verheiratet ist! Nun ist Emily zwar durchaus sehr liebreizend und sexy, dummerweise aber auch sehr tot und so versucht Victor zunächst verzweifelt, von seiner neuen Braut fortzukommen ...

Man merkt schon an der Story: Wieder einmal ein typischer Burton-Film! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Aufmerksame Beobachter werden sich während der leider nur rund 75 Minuten an unzähligen liebevoll gestalteten und skurrilen Details erfreuen, dazu gibt es immer wieder gelungene Gesangseinlagen nach der bewährten Musik von Danny Elfman - zwar leider wieder mal in Deutsch synchronisiert, das aber immerhin erfreulich gut. Typisch Burton ist auch, daß er die Welt der Lebenden grau in grau darstellt, während das Reich der Toten quietschbunt ist wie "Charlie und die Schokoladenfabrik". <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Unter den "Darstellern" befinden sich übrigens weitere Stars aus Tim Burtons großer Filmfamilie wie Christopher Lee (ich bin mir ganz nicht sicher, ob er seine recht kleine Rolle nicht sogar mal wieder selbst sychronisiert hat), Albert Finney, Tracy Ullman oder Richard E. Grant.
Fazit: "Corpse Bride" ist ein herrlich durchgedrehtes, aber am Ende auch hemmungslos romantisches Grusel-Musical-Märchen, das hervorragend in die Vorweihnachtszeit paßt und den aufgeschlossenen Zuschauer bestimmt mit einem seligen Lächeln den Kinosaal verlassen läßt (möglicherweise gleich auf dem Weg zum nächsten CD-Laden, um den tollen Soundtrack zu holen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).
Das ist mir verträumte 9 Punkte wert! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 07/11/05 01:23 PM.