Altes L�stermaul! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

THE CALL:
Ein Horrorfilm, in dem Jugendliche in gewisser Weise aufgrund ihres Handybesitzes dahingemeuchelt werden? Da� ein armer, gebeutelter Handygegner wie ich so etwas noch erleben darf ... *schnief* <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
�hem, aber ernsthaft. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
In den letzten Jahren kamen ja immer mehr amerikanische Remakes japanischer Horror- bzw. Gruselfilme in die Kinos ("Ring", "Dark Water", "The Grudge"), nun erreicht endlich auch mal ein japanischer Horrorfilm direkt die deutschen Leinw�nde - wenn auch leider keiner der absoluten Spitzenklasse.
Kultregisseur Takashi Miike ist ein echter Workaholic. Seit 1991 hat der 45-j�hrige bereits sage und schreibe 65 (!) Filme aus allen m�glichen Genres gedreht - darunter Meisterwerke wie "Ichi, der Killer" oder "Audition" (morgen abend als Free-TV-Premiere bei arte <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />), aber auch viel Schrott. "The Call", Miikes erster klassischer Horrorfilm, liegt irgendwo dazwischen.
Worum genau geht es?
In Tokio sterben zahlreiche Menschen, nachdem sie zuvor einen Anruf auf ihr Handy erhalten haben. Einen Anruf von sich selbst - aus der Zukunft! Von der Polizei werden die seltsamen Todesf�lle als Selbstmorde abgetan, doch nachdem es zwei ihrer Freunde erwischt hat, versucht die junge Yumi (Kou Shibasaki) mit Hilfe von Herrn Yamashita (Shin�ichi Tsutsumi), der seine Schwester auf die gleiche Weise verloren hat, das mysteri�se Geschehen aufzukl�ren ...
"The Call" beginnt wie ein typischer Teenie-Slasher � la "Scream" - und langweilt. Der Handlung fehlt die Stringenz (und jeglicher Humor), alles ist schon mal dagewesen und vor allem die Gef�hlsausbr�che der weiblichen Darsteller wirken trotz alles andere als �berzeugend. Lediglich die durchaus gelungenen satirischen Seitenhiebe auf die Konsum- und Fernsehgesellschaft sorgen f�r etwas Erheiterung.
Gl�cklicherweise wird der Film (bis auf die durchwachsenen Darstellerleistungen) in der zweiten H�lfte deutlich besser, in der sich Miike deutlich an "Ring" oder "The Grudge" orientiert. Die Atmosph�re wird d�ster-unheimlich, die visuellen Effekte sind sch�n schaurig und vor allem das Spiel mit der zur�ckhaltenden Musik und speziell den Toneffekten beherrscht Miike meisterhaft. Sp�testens beim vorgezogenen Showdown in einem stark an "Silent Hill" erinnernden, stillgelegten Krankenhaus kann man sich dem Sog des Films nicht mehr entziehen - auch, wenn man als Genre-Fan alles so �hnlich schon mal gesehen hat und hemmungslos genre�bliche Klischees bedient werden.
Dummerweise will Miike dann mit einer �berraschenden Wendung ganz am Schlu� noch einen draufsetzen - was den Zuschauer allerdings �berwiegend konsterniert und ratlos zur�ckl��t. Ich habe im Internet ein paar recht nachvollziehbare Interpretationen gefunden, trotzdem neige ich eher denen zu, die meinen, man sollte die letzten f�nf Minuten schlicht und ergreifend ignorieren ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Fazit: "The Call" beginnt sehr gem�chlich und wenig �berzeugend, gewinnt jedoch dann zunehmend an Fahrt und erfreut sein Publikum mit einem starken Finale (abgesehen von den erw�hnten letzten Minuten) - das, was die Handlung und die Schauspieler vermissen lassen, machen daf�r die phasenweise grandiose Soundkulisse und die visuellen Effekte wett. Was bleibt? 7 Punkte.

Last edited by Ralf; 08/11/05 02:11 PM.