Disny Projekt "Narnia" - Gottes Film in Teufels Kreis[/b]

[b]Disney setzt bei der Vermarktung seines neuen Films "Die Chroniken
von Narnia" auf eine ungewöhnliche Marketingstrategie: Sowohl
christliche Fans als auch Anhänger von Fantasy-Filmen sollen in die
Kinos gelockt werden.
Von Fritz Göttler

"... Sieben Bände hat C.S. Lewis zwischen 1948 und 1952 fabriziert, und
sieben filmisch fette Jahre erhofft man sich dementsprechend bei
Disney. Narnia ist etwas, von dem man bei Disney seit langem träumte –
ein eigenes Mega-Franchise-Projekt, das nicht nur Millionen Zuschauer
anlocken soll, sondern über das auch viele Artikel vermarktet werden,
von McDonald’s bis Kodak. Viele Jahre haben die Lewis-Erben Disney die
kalte Schulter gezeigt – weil man sich von Hollywood die christliche
Botschaft nicht versauen lassen wollte, und weil – bittere Ironie –
ausgerechnet der um Sauberkeit bemühte Disneykonzern in seinen
Disneylands sich zu liberal zeigte, zum Beispiel in der Behandlung
gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Nun aber herrscht Friede, auch
durch den Mitproduzenten, den strikt konservativen Philip Anschutz mit
seiner Firma Walden Media. Der Film ist abgedreht unter der Regie des
„Shrek“-Regisseurs Andrew Adamson, unter Aufsicht von
Lewis-Stiefsohn Douglas Gresham, für etwa 150 Millionen Dollar – und
alles ist nur noch eine Frage der Vermarktung.
...

Bei aller Freude über solche Kooperation darf man natürlich die
weltlichen Kids nicht vergessen, die ihre Helden eher megacool mögen
und im Kino die weltliche Lust am Abenteuer suchen, am Erobern
fremder Welten, am Schlachtgetümmel. Es ist ein Teufelskreis, in dem
die Disney-Leute stecken, aber es ist derjenige, den das Kino seit
seinen Anfängen kennt – das Kino als sakraler Raum, in dessen Dunkel
sich das Individuum in einem Gemeinschaftserlebnis eigener Art verliert.
Die (Wol-)Lust am Text, die hier befriedigt wird, darüber besteht kein
Zweifel, ist heidnisch – schon deshalb hat die Kirche das Kino immer
wieder radikal verpönt. Einem der vier Kinder bleibt denn auch am Ende
das Paradies der Kindheit verschlossen: Susan, die als Teenager den
Verlockungen der Welt verfällt – Nylons, Lippenstift, Partys. "