Der Exorzismus von Emily Rose
Pfarrer Moore steht vor Gericht, weil die Studentin Emily Rose, an der er einen Exorzismus durchgeführt hat, gestorben ist. Die Haupthandlung dreht sich um die Gerichtsverhandlung, aber immer wieder gibt es Rückblenden zu dem, was davor geschehen ist.
Der Film basiert lose auf dem, was in den 70er Jahren in Klingenberg in Franken passiert ist, ist allerdings komplett nach Amerika verlegt, was sich für einen Gerichtsfilm wohl auch besser eignet.
Angenehm ist, daß der Film dem Zuschauer keine Meinung aufdrückt, sondern ihn selbst entscheiden läßt, und daß er die religiöse Thematik nicht nur als Kulisse verwendet wie die meisten anderen Filme, sondern auf sie eingeht.
Ansonsten fand ich den Film eher schwach, ich weiß nicht, an wen er sich eigentlich richtet. Als Horrorfilm nehmen die Rückblenden einen zu kurzen Teil ein und sind auch eher zu lau (gut, sonst wäre ich gar nicht erst rein), was dazu gehört, da eben nie klar wird, ob es sich um übernatürliche Ereignisse handelt oder nicht. Als Gerichtsfilm gehört er zum schwächsten was das Genre zu bieten hat und kommt nie über Genrestandards hinaus.
Das durchschnittliche Publikum wird bei den teils recht langen Erklärungen von Pfarrer Moore eher mit den Augen rollen, das gläubige Publikum wundert sich über einige recht seltsame Vorstellungen (3 Uhr ist Geisterstunde?!).
Und so landet der Film letztlich zwischen allen Stühlen.


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"