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#7837 28/12/05 09:25 AM
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Ganz interessant ist die Mentalität hier bei uns:

"King Kong? Das mit dem Gorilla? Bist Du verrückt, sowas im Kino zu sehen? Der ist doch Uralt!"

"Ähm... nein, der wurde neu gemacht. Mit viel Aufwand. Hat tolle Kritiken gekriegt."

"Ach neeee, lass mal."


Erinnert mich fast ein wneig an die Deutschen bei Narnia. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#7838 28/12/05 11:00 AM
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Bloß daß "Narnia" trotzdem wesentlich erfolgreicher läuft (in Deutschland ohne das "wesentlich"). Mittlerweile hätte ich mir den übrigens fast angeschaut, aber dann kam doch noch was dazwischen. Dafür gibt´s am Freitag Woody Allens "Match Point", auf den ich mich schon tierisch freue. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#7839 28/12/05 02:07 PM
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Vor allem Frauen scheinen wenig an dem Film interessiert zu sein, darunter auch meine Schwester, die sich selbst unter Androhung von Prügeln <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> weigert, in "King Kong" zu gehen, weil sie ihn trotz meiner gegenteiligen Versicherungen für einen reinen Actionfilm hält ... *kopfschüttel*
(dabei liebt sie "Herr der Ringe" und der enthält ja wohl nicht wirklich weniger Action!)

Tja, da war ich bei meiner Schwester erfolgreicher - und zwar nicht mit den Prügeln, sondern mit meiner Empfehlung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#7840 28/12/05 05:43 PM
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... und wahrscheinlich gegen die NUUUUR geringe Bearbeitungsgebühr von 500€.

Bah! Bestechung! Wie erbärmlich, elgi!
Glatter, unlauterer Wettbewerb ist das ggü Ralf! Das wohl! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />

Last edited by Ragon_der_Magier; 28/12/05 07:11 PM.
#7841 29/12/05 08:29 PM
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Jeweils 2 Kritiken (ACHTUNG, teilweise *SPOILER* !!!):


Steven Spielbergs "Munich":


Telepolis: Spielbergs Mutprobe

Von konservativen jüdischen Kreisen als "naiv" und "geschichtsverfälschend"
attackiert, begeistert Steven Spielbergs Film "Munich" die Kritiker in den USA als
fachlich herausragender Thriller

Einen "couragierten Akt" nennt Roger Ebert, der prominenteste Filmkritiker der USA, Steven
Spielbergs Film Munich. Er erzählt die Geschichte des jungen Mossad-Agenten Avner (Eric
Bana), der nach dem Massaker am israelischen Olympia-Team von 1972 in München den
Auftrag erhält, die palästinensischen Hintermänner des Anschlags umzubringen. Im Laufe der
Racheaktion stellt Avner nicht nur die Moral der staatlichen Morde in Frage, sondern beginnt
zunehmend an ihrer Wirkung zu zweifeln, als er erkennt, dass sich die Spirale der Gewalt nur
noch schneller zu drehen beginnt.



SZ: Der neue Spielberg-Film - Terror light[/b]

"... Spielberg erkennt die Mission an, von der sein Film erzählt – als nach
dem Attentat bei den Olympischen Spielen 1972 in München der
israelische Geheimdienst Mossad Killerkommandos losschickte, um die
verantwortlichen palästinensischen Terroristen zu töten. Aber ein Mord
bleibt ein Mord, eine brutale, auch den Täter zerstörende Sache – und
„Munich“ zeigt, wie sein Held Avner, gespielt von Eric Bana, versucht, bei
seinem Tun „seine Seele intakt zu halten“. Den Terror mit Gegenterror
zu beantworten, sagt Spielberg, führt in einen ausweglosen Sumpf. Nur
Miteinanderreden kann eine Lösung bringen.

Als naiven Idealismus, der die politischen Realitäten verkennt,
brandmarken die Spielberg-Kritiker diese Haltung, an der Spitze Leon
Wieseltier sowie David Brooks in der New York Times. Die Realität aber
ist, so Brooks, „dass es eine Gewalt gibt, die konstruktiv ist, und eine,
die destruktiv ist“. Spielberg aber bringt die verschiedenen Formen der
Gewalt auf ein Niveau, wenn er Mossad-Leute zeigt, die an ihrem Job
irre werden. Wenn er in einem merkwürdigen nächtlichen Dialog einen
jungen Palästinenser Avner gegenüber von seiner Sehnsucht nach
Heimat sprechen lässt – ein uramerikanisches Thema. Eine „inkorrekte
moralische Gleichung“ findet Ehud Danoch, Generalkonsul in Los
Angeles, wie hier das Recht des Staates Israel auf Gegenwehr
verglichen wird mit dem anarchischen Terror der Palästinenser. Die
Schaffung dieses Staates habe Tony Kushner als einen Fehler
bezeichnet, erwähnt Leon Wieseltier in seinem Artikel – und macht so
den renommierten Dramatiker und Drehbuchautor von „Munich“ als den
eigentlichen Feind in der Debatte aus. ..."


Woody Allens [b]"Match Point":


SZ: Woody Allens "Match Point" - Vom Zwang entflammt[/b]

"... Chris Wilton (Jonathan Rhys Meyers) ist der Held des Films, ein junger
Tennisspieler, der sich als Nachhilfelehrer in der Highsociety von London
verdingt. Er hat eine effektive Technik bei den Netzspielen – Tennis und
auch Tischtennis –, aber er weiß nicht, wie das Spiel gespielt wird. Als er
bei einer Einladung aufs Land im Hobbyraum unvermutet der jungen
Nola (Scarlett Johansson) an einem Tischtennistisch gegenübersteht,
die ihn lässig – „Mein nächstes Opfer!“ – zu einer Partie Pingpong
auffordert – „Einsatz ein Tausender?“ –, packt er den Schläger und
knallt ihr ihren Aufschlag mit einem schlimmen Schmetterball zurück...."


Telepolis: [b]No purpose, no design[/b]

[b]Woody Allen kommt in "Match Point" zu ganz und gar bitteren Erkenntnissen

Es wollte schon allmählich langweilig werden. Das Licht ging aus, der Swing ertönte oder
wahlweise auch etwas Klassik. Der Vorspann leuchtete weiß auf schwarz und danach war man in
Manhattan, bei Anwälten mittleren Alters, Ärzten, Redakteuren oder Schriftstellern. Schöne
Frauen oder kleinere Sinnkrisen sorgten für Unruhe, und der bebrillte Regisseur selbst glänzte
mit Gefuchtel und One-Linern. Seit Jahrzehnten liefert Woody Allen pro Jahr einen Film, fast
ausschließlich feine Boulevard-Komödien mit intellektuellem Wortschatz. Jetzt ist er Siebzig,
dreht seine Filme plötzlich in England und blickt mit "Match Point" recht finster in die Welt.


Ragon, der Filmemagier
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#7842 30/12/05 04:42 PM
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MATCH POINT:
Tja, da hat der gute Woody Allen zeitlebens Filme in seiner geliebten Heimatstadt New York gedreht und plötzlich, kurz vor seinem 70. Geburtstag, geht er plötzlich nach London (des Wetters wegen!) und nicht nur der Ortswechsel markiert einen Wendepunkt in Allens Schaffen. Bereits während des wie gewohnt in altem Stummfilm-Stil gehaltenen Vorspanns sucht der Allen-Kenner vergebens nach bekannten Namen - der Stadtneurotiker wollte offenbar endlich mal wirklich ALLES anders machen und verzichtete daher auf alte Weggefährten, heuerte stattdessen fast ausschließlich Briten an. Einzige Ausnahme in der Schauspielerriege ist die Amerikanerin Scarlett Johansson, die aber auch nur als Ersatz nach der kurzfristigen Absage von Kate Winslet nachrückte - und den Meister so sehr begeisterte, daß er inzwischen gleich noch einen Film mit ihr in der Hauptrolle gedreht hat (wieder in London).

Aber genug des Vorgeschwafels <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />, kommen wir zur Handlung:
Chris Wilton (Jonathan Rhys-Meyers) war ein talentierter Profi-Tennisspieler, doch da er mit dem ganzen Drumherum der Szene nicht zurechtkam, beendete er seine Karriere kurzerhand und heuerte stattdessen als Tennislehrer in London an. In dieser Tätigkeit begegnet er gleich zu Beginn des Films dem überheblichen, aber nicht unsympathischen Tom Hewett (perfekt besetzt mit Matthew Goode), der sich auch aufgrund einer gemeinsamen Vorliebe für die Oper mit ihm anfreundet und Chris in seine wohlhabende Familie und damit auch die Londoner Upper-Class einführt. Der gutaussehende, charmante und wortgewandte Chris kommt gut an und als sich auch noch Toms Schwester Chloe (stark: Emily Mortimer) in ihn verliebt, wird er vom Vater (Brian Cox) freudig in die Familie und in sein florierendes Unternehmen aufgenommen.
Weniger Glück hat da Toms Verlobte, die erfolglose amerikanische Schauspielerin Nola (wie immer großartig und mal wieder für den Golden Globe nominiert: Scarlett Johansson), der vor allem Toms Mutter (Penelope Wilton) sehr skeptisch gegenübersteht.
Ganz anders Chris, der vom ersten Moment an von Nola fasziniert ist und nach seiner Hochzeit mit Chloe eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Doch soll er wirklich für Nola seine Ehe aufgeben - und damit alle Annehmlichkeiten eines wohlhabenden Mannes?

In den ersten ein bis eineinhalb Stunden ist "Match Point" ein klassisches Beziehungsdrama, wie es Allen schon des öfteren inszeniert hat - meistens amüsant, manchmal auch ernsthaft. "Match Point" gehört eindeutig zur ernsthaften Sorte, auch wenn ich den Kritikern, die den Film als komplett humorfrei bezeichnen, keineswegs zustimmen kann. Man muß Allens mal mehr, mal minder subtile Andeutungen und seinen Sinn für absurde Situationen ebenso zu erkennen wissen wie seine Gabe, ziemlich lachhafte Situationen scheinbar bierernst zu zeigen (man achte nur auf Chris´ immer neue und erschreckend schwache Ausreden, wenn ihn die beiden Frauen in seinem Leben zur Rede stellen wollen!) - dann gibt es immer noch sehr viel, worüber man schmunzeln und gelegentlich sogar aufrichtig lachen kann.
In der letzten halben Stunde schwenkt Allen dann endgültig um und aus dem Beziehungsdrama wird ein ziemlich perfide ausgeklügelter Thriller, der mitunter gar nicht so wenig an den "Master of Suspense" Alfred Hitchcock erinnert.

Mit "Match Point" ist Allen sicherlich einer seiner ernsthaftesten und künstlerisch wertvollsten Filme gelungen - vor allem zeigt er hiermit auch, daß er immer noch "echtes" Kino machen kann und nicht nur typische Allen-Filme. Die exzellenten Darsteller tragen dabei ebenso zum Gelingen des Films bei wie Allens Drehbuch - dennoch kann ich die Lobeshymnen der Kritiker nur teilweise nachvollziehen. Denn was für Allen ein wirklich bemerkenswerter Film ist, bleibt generell betrachtet in meinen Augen einfach nur ein guter Mix aus Beziehungsdrama und Thriller mit erfreulich intelligenten Dialogen. Nicht mehr und nicht weniger. 8 Punkte.

Last edited by Ralf; 30/12/05 04:46 PM.
#7843 30/12/05 05:30 PM
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@ Ralf: Probiers doch mal damit: Sag deiner Schwester, dass Andy Serkis, der allseits beliebte Gollum, auch King Kong animiert (bzw. wie nennt sich das eigentlich <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />), na halt Leben einhaucht..., die Bewegungen verleiht. Oder sag ihr, das Legolas im Kostüm steckt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

#7844 30/12/05 07:42 PM
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Der letztere dürfte da glaub´ ich der Bringer sein, Ralf, Dem!
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

#7845 30/12/05 08:37 PM
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Dann darf man aber Ralf's Schwester nicht sagen, dass King Kong nicht mit Pfeil und Bogen unterwegs ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Ich sehe mir den Film nicht an, weil ich dann, wie beim Original, im Kino sitze und am Schluss heule. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/cry.gif" alt="" /> Der arme King Kong. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#7846 31/12/05 12:32 PM
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Passend zu Silvester gibt es meinen berühmt-berüchtigten Kino-Jahresrückblick mit den Top15, den Flop5 und den Most Guilty Pleasures.
Die Regeln haben sich nicht geändert: In die Wertung kommen alle Filme, die ICH persönlich in diesem Kalenderjahr gesehen habe - außerdem handelt es sich streng genommen nicht um eine Bestenliste, sondern um eine rein subjektive Liste meiner Lieblingsfilme aus dem Jahr 2005.
Beginnen wir also ganz traditionell mit den Top15 - wobei der Kampf um die Nummer 1 wie schon im vergangenen Jahr ("Lost in Translation" vs. "Vergiß mein nicht!") extrem eng war, nur daß diesmal zwei Filme darum kämpften, die uunterschiedlicher kaum sein könnten: "Hotel Ruanda" und "King Kong"!
Ein weitgehend unbeachtet gebliebener, extrem emotionaler Film über ein sehr wichtiges Thema, das eine Schande für die Weltpolitik darstellt - oder ein adrenalingeschwängertes, kaum weniger emotionales Action-Abenteuer, das seinesgleichen sucht? Wer gewonnen hat? Sehen wir mal ...

1. "Hotel Ruanda" - letztlich vor allem deshalb, weil er bereits zu Beginn des Jahres lief und sich mir dennoch sehr tief eingeprägt hat; ob Kong das auch schafft, muß sich erst zeigen ...
2. "King Kong" - ein grandioses Epos mit minimalen Schwächen
3. "Wenn Träume fliegen lernen" - traumhaft schönes romantisches Drama mit Johnny Depp und Kate Winslet
4. "Serenity" - für einen Fan der Serie "Firefly" ist die Kinoversion ein absoluter Traum ...
5. "Charlie und die Schokoladenfabrik" - mein zweitliebster Burton-Film nach "Big Fish"
6. "Sin City" - vermutlich die genaueste Comic-Umsetzung aller Zeiten; extrem brutal, aber ungeheuer intensiv und fesselnd
7. "A History of Violence" - David Cronenbergs Psycho-Studie der Gewalt überzeugt mit starker Besetzung und furiosem Showdown
8. "Die Tiefseetaucher" - skurrile, absurde Komödie mit einem Bill Murray in Hochform
9. "The Descent" - ein Horrorfilm schafft es bei mir immer in die Bestenliste, diesmal ist es dieser klaustrophobische, kompromißlose Schocker aus England
10. "Die Dolmetscherin" - Altmeister Sydney Pollack hat wieder einmal einen starken Politthriller mit Top-Besetzung (Nicole Kidman, Sean Penn) geschaffen
11. "Kiss Kiss Bang Bang" - herrliche Action-Komödie von "Lethal Weapon"-Autor Shane Black
12. "Garden State" - Zach Braffs ("Scrubs") Regiedebüt überzeugt mit viel Humor und Gefühl.
13. "Red Eye" - atemloser, äußerst unterhaltsamer Action-Thriller mit einer bezaubernden Rachel McAdams und einem dämonischen Cillian Murphy
14. "Mathilde - Eine große Liebe" - Das "Amélie"-Team hat erneut einen umwerfenden Film geschaffen, dessen viele liebevolle Details man vermutlich erst bei mehrmaligem Sehen vollends genießen kann
15. "Match Point" - Woody Allens düsteres Psycho-Drama zeigt, daß man den Altmeister noch lange nicht abschreiben darf!
UND
"L.A. Crash" - auch wenn ich vom versöhnlichen Ende dieses wichtigen Rassismus-Dramas etwas enttäuscht habe, darf der Film in dieser Liste einfach nicht fehlen

So, das waren sie also, meine 15 (naja, 16) Lieblingsfilme des Jahres. Wobei - einer fehlt eigentlich, nämlich "Königreich der Himmel". Der würde auf jeden Fall reingehören, aber er war doch merklich unfertig und wird vermutlich erst mit dem bereits angekündigten, rund 45 Minuten längeren Director´s Cut (der in den USA sogar in einigen Kinos läuft) zu einem echten Meisterwerk werden.

Kommen wir also zu den Flop5 - auch hier gilt wie immer, daß es eine rein subjektive Liste ist, in der vor allem auch das Potential der Filme und die Erwartungen im Vorfeld eine wichtige Rolle spielen. Ich habe schlechtere Filme gesehen, die trotzdem nicht vorkommen, weil es bei ihnen zu erwarten war (z.B. "Doom"). Also, zur Liste:

1. "Die Insel" - pseudo-anspruchsvoller Action-Langweiler, bei dem es nur um die tolle Darsteller-Riege (Johansson, McGregor, Bean, Hounsou, Buscemi) schade ist
2. "Amityville Horror" - der langweiligste Horrorfilm des Jahres ...
3. "Flightplan" - Robert Schwentkes Hollywood-Debüt ist ein solider Thriller mit einer überzeugenden Jodie Foster ... bis zum haarsträubend unoriginellen Showdown!
4. "Lemony Snicket" - trotz Jim Carrey in Hochform ein weiterer Langweiler
5. "Blade: Trinity" - mit Abstand schwächster Film der Vampir-Reihe

Und schließlich die erst vor ein oder zwei Jahren eingeführte Kategorie "Best Guilty Pleasure" - also Filme, die einem tierisch gut gefallen haben, obwohl man sich absolut im Klaren darüber ist, daß es sich um keine Meisterwerke handelt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

1. "Kung Fu Hustle" - der erfolgreichste chinesische Film aller Zeiten ist ein rasantes und höchst amüsantes Comic-Martial-Arts-Feuerwerk, über das man nur stauen kann ...
2. "Vier Brüder" - nicht so kunstvoll wie "Kill Bill", aber dennoch ein geradlinig erzählter und actionreich inszenierter Rachefeldzug von Regisseur John Singleton
3. "Die Hochzeits-Crasher" - der Überraschungshit des Jahres in den USA ist bei uns zu Unrecht gefloppt - Vince Vaughn und Owen Wilson sorgen als windige Herzensbrecher, die ihre Meisterinnen finden, für herzliche Lachanfälle am laufenden Band!
4. "Creep" - trashiger, aber sehr spannender Horrorfilm mit einer Franka Potente, die sichtlich Lust an der ungewohnten Rolle hat
5. "Final Call" und "Transporter 2": Beides völlig anspruchslose, aber sehr unterhaltsame Action-Filme

So, das war´s dann auch schon wieder.
Ein kleines Fazit:
2005 war ein Jahr ohne viele wirklich große oder gar gute Blockbuster - aber dafür mit jeder Menge hervorragender "kleiner" Filme, die vom Großteil des Publikums leider übersehen wurden. Sowohl für die Top15 als auch für die Flop5 hatte ich mehr als genug Filme zur Auswahl ...
Auffällig: Diesmal hat es kein deutscher Film in meine Listen geschafft und auch nur ein französischer - der Rest sind ausschließlich englisch-sprachige Filme, darunter aber erstaunlich viele britische.

Insgesamt gab es in diesem Jahr einen Zuschauerrückgang von 15 bis 20% in Deutschland und auch weltweit sah es kaum besser aus - doch für 2006 versprechen vor allem Fortsetzungs-Highlights wie "Fluch der Karibik 2", "Mission: Impossible 3", "Sin City 2", "X-Men 3", der neue Bond-Film "Casino Royale" oder "Superman Returns", aber auch neue Werke wie die Bestseller-Verfilmung "Sakrileg" und Remakes wie Petersens "Poseidon" deutliche Besserung.
Also auf einen guten Kino-Jahrgang 2006! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#7847 31/12/05 01:46 PM
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Da ich nicht so oft ins Kino gehen konnte, beschränkt sich meine Top-Liste auf vier:

- King Kong
- A History of Violence
- Hotel Ruanda
- Kontroll (ach ja, das ist lange her!)

Guilty Pleasures wären:
- War of the Worlds
- Batman Begins
- Sin City (nein, kein Meisterwerk in meinen Augen)

Flop-Liste:
- H&M Werbung
- H&M Werbung
- H&M Werbung
- H&M Werbung
- H&M Werbung
- H&M Werbung
- H&M Werbung
- H&M Werbung
- H&M Werbung
- und Alien vs. Predator (auch wenn das letztes Jahr war)


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#7848 31/12/05 03:18 PM
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"Kontroll" fehlt bei mir übrigens deshalb, weil ich den ja schon letztes Jahr im Rahmen des Fantasy Filmfests gesehen habe.
Und "Krieg der Welten" ist der einzige bedeutende Film, den ich während meiner zweimonatigen Auszeit mit doppeltem Muskelfaserriß verpaßt habe - weiß gar nicht, seit wann das mein erster verpaßter Spielberg-Film ist - vielleicht war "Hook" der letzte?

Btw: Wann hast du denn "Hotel Ruanda" gesehen? Ich kann mich gar nicht an eine Rezension von dir erinnern ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#7849 31/12/05 03:36 PM
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@Bigclaw: Davor hatte ich auch ein bisschen Angst, aber Peter Jackson hat das besser hingekriegt^^. Deshalb steht bei mir im Moment King Kong ganz oben!
Danach stehen folgende Filme auf meiner Gernseh-Liste:
Die Dolmetscherin
Mr. und Mrs. Smith
Anitkörper (ja, ich weiß, ich hab den Film zerrissen, aber nochmal drüber nachgedacht..)
The Hitch
Der verbotene Schlüssel

Leider habe ich Descent und auch Hotel Ruanda noch nicht gesehen, stehen aber definitiv an.

Nur ein Film hat mir das Grübeln des Jahres beschert: Die Tiefseetaucher! Was ist das eigentlich für ein Film? Hab ihn mir jetzt schon das dritte Mal angesehen, aber sorry, das geht gar nicht. Ich verstehe ihn nicht. Der ist einfach nur schräg oder? Ich habe immer auf die Gags gewartet, aber nix. Nun ja, Geschmackssache, hatte vielleicht mit dem Murmeltier gerechnet. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" />

#7850 31/12/05 06:36 PM
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Ja, "Die Tiefseetaucher" ist definitiv Geschmackssache, wahrscheinlich sogar noch mehr als Wes Andersons vorherige Werke "Rushmore" und "Die Royal Tenenbaums" (läuft glaube ich diese Woche bei VOX). Gags im eigentlichen Sinne gibt es kaum, nur unglaublich absurde und dämliche Situationen. Das muß man wirklich mögen, um den Film genießen zu können ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

P.S.: Das Murmeltier liebe ich aber noch deutlich mehr! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#7851 31/12/05 07:33 PM
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... So, das waren sie also, meine 15 (naja, 16) Lieblingsfilme des Jahres. ...


"Der Ralf der hat geschuuummelt! Der Ralf der hat geschuuuummelt!... La la la la laaa la!..." <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

[ Albern? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Ich weiß! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> Aber das Schlimmste kommt noch:
Ich bin noch gar nicht betüdelt !!!
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" /> ]


So oft hast Du "H&M Werbung" gesehen, elgi? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />
Boah! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" />

Da kann ich Dir ja Deine Wertung fast gar nicht abnehmen, sondern muß vielmehr vom Gegenteil ausgehen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> :
Dein `Lieblingsfilm aller Zeiten´, hm?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />


Also meine Lieblingsfilme von Murray sind auch ganz klar, das "Murmeltier" (wunderbare Andie McDowell auch! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> ), "Lost in Translation" und die Adaption von der Dickens-Weihnachtsgeschichte mit Karen Allen, die auch dieses Mal wieder im Fernsehn lief (SAT.1, glaub´ ich?!].
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Ragon, der Magier

#7852 01/01/06 10:58 AM
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Du meinst "Scrooged" ("Die Geister, die ich rief"). Ja, ist auch einer meiner Lieblings-Weihnachtsfilme. Neben "Ist das Leben nicht schön?", "Wir sind keine Engel" und "Tatsächlich ... Liebe". Hm, waren es nicht fünf? Einen muß ich vergessen haben ...

#7853 02/01/06 06:22 PM
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Btw: Wann hast du denn "Hotel Ruanda" gesehen? Ich kann mich gar nicht an eine Rezension von dir erinnern ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Den habe ich auf DVD gesehen und dann innerlich auf Kino extrapoliert. Deswegen keine Review. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


:::: EDIT :::::

Das hatte ich ja ganz übersehen.

Quote
So oft hast Du "H&M Werbung" gesehen, elgi? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />
Boah! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" />

Da kann ich Dir ja Deine Wertung fast gar nicht abnehmen, sondern muß vielmehr vom Gegenteil ausgehen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> :
Dein `Lieblingsfilm aller Zeiten´, hm?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />

Nein, Ragon, genauso oft habe ich in den 6 ewigen Minuten gekotzt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Und nein, Ragon, es ist nicht mein Lieblingsfilm aller Zeiten... alleine die Vorstellung läßt mich in Übelkeit schwanken. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/cry.gif" alt="" /> Wie gut, daß ich mich an meinem Weinglas festhalten kann... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />

Last edited by elgi; 02/01/06 11:47 PM.

Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#7854 03/01/06 02:32 AM
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Ziemlich fragiles Ding, an das Du Dich da klammerst.
Keine Angst, daß es zerbersten könnte unter dem ganzen seelischen Druck, den Du ihm da aufbürdest?
Denk nur an das kostbare Naß und wie es sich vor Deinen Augen über den Tisch verflüchtigt... (oder schlimmer noch: den Teppich versaut!) <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" />
*traumatische Visionen vor elgi heraufbeschwör*

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Ragon, der Magier

#7855 05/01/06 03:26 PM
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JARHEAD - WILLKOMMEN IM DRECK:
Interessant. Eigentlich gibt es nur drei Hollywood-Filme über den Irak-Krieg Anfang der 90er Jahre. Zwei davon ("Three Kings" und eben "Jarhead") sind Satiren ... (der dritte ist übrigens "Mut zur Wahrheit")
"Jarhead" ist die Verfilmung des gleichnamigen Buches des ehemaligen Marines Anthony Swofford, der mit seinen Erinnerungen aus der "Operation Desert Storm" die amerikanischen Bestsellerlisten stürmte. Der britische Erfolgsregisseur Sam Mendes ("American Beauty", "Road to Perdition") hat dieses Buch also adaptiert damit eine nur oberflächlich betrachtet amüsante Satire abgeliefert, die bei europäischen Kritikern übrigens deutlich besser abschneidet als bei amerikanischen (welch Wunder ...).
Der Film beginnt - wie so viele des Genres - mit einem Ausbildungslager der Marines, in dem die neuen Rekruten unbarmherzig um Anthony "Swoff" Swofford (Jake Gyllenhaal) und Troy (Peter Sarsgaard) gedrillt werden.
Dieser Auftakt erinnert stark an Kubricks "Full Metal Jacket", ist jedoch deutlich unterhaltsamer inszeniert. Dennoch wird auch hier deutlich, daß es sehr wohl im Interesse der Armee liegt, aus ihren Soldaten gefühllose Killermaschinen zu machen, die einfach nur Befehle befolgen, ohne Fragen zu stellen und keine Skrupel vor Gewaltanwendung haben (Guantanamo? Abu Ghraib?).
Nachdem die Einheit gleich nach Saddam Husseins Einmarsch im Kuwait in die Golfregion verlegt wird, verschwindet der Humor zwar nicht komplett, es geht jedoch nun deutlich ernsthafter zu. Ähnlich wie "Der schmale Grat" scheut "Jarhead" dabei nicht davor zurück, in aller Ausführlichkeit die Langeweile zu zeigen, die die Soldaten beim Warten auf den Einsatz plagt.
Doch während die Männer in "Der schmale Grat" ihre Anspannung wenigstens in den immer wieder aufflammenden Gefechten mit dem Feind abbauen können, haben die Marines in "Jarhead" nicht diese Chance. Es tut sich absolut nichts, sie patrouillieren in der leeren Wüste, sie machen Schießübungen, vergnügen sich Abends bei lauten Partys und spielen Football. Zunächst alles noch ganz unterhaltsam, doch mit der Zeit werden die Männer immer dünnhäutiger und verlieren zunehmend die Nerven, als einfach nichts passieren will ...

Nein, "Jarhead" ist alles andere als ein klassischer Kriegsfilm. Es gibt keine spektakulären Kampfszenen, stattdessen liefert Mendes ein authentisches Portrait der modernen Kriegsführung ab, in der die Fußsoldaten immer unbedeutender werden und doch physisch und vor allem psychisch bis an die Grenzen ihrer Kräfte gefordert werden. Die Besetzung der Marines mit weitgehend unbekannten Schauspielern ist gelungen, in Nebenrollen tauchen dann auch bekanntere Namen wie Jamie Foxx, Chris Cooper oder Dennis Haysbert ("24") auf.
Der Humor wird mit der Zeit immer sarkastischer und die derben Späße der Marines erinnern zeitweise an Robert Altmans "M.A.S.H.". Vieles ist dabei nicht gerade übermäßig originell, aber vor allem in der ernsteren zweiten Filmhälfte gelingt es Mendes immer wieder, sehr intensive Momente (z.B. mit den brennenden Ölquellen im Hintergrund) zu schaffen.
Interessant fand ich auch die ständig wachsende "Wall of shame", an der die Soldaten die Fotos ihrer Frauen oder Freundinnen aufhängen, die sie verlassen haben, während sie im Krieg sind ...
Fazit: "Jarhead" ist eine gelungene Satire, die die amerikanische Armee nicht gerade in allzu positivem Lichte erstrahlen läßt - aber viele Marines haben die Realitätsnähe des Filmes bestätigt, also darf man Sam Mendes wohl kaum anti-amerikanische Tendenzen vorwerfen (wie einige amerikanische Kritiker ...).
8 Punkte.

#7856 05/01/06 05:08 PM
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Fazit: "Jarhead" ist eine gelungene Satire, die die amerikanische Armee nicht gerade in allzu positivem Lichte erstrahlen läßt - aber viele Marines haben die Realitätsnähe des Filmes bestätigt, also darf man Sam Mendes wohl kaum anti-amerikanische Tendenzen vorwerfen (wie einige amerikanische Kritiker ...).


Die Wahrheit kann Anti-Amerikanisch sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

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