Ein Interview mit der ebenso bezaubernden wie fremdartigen [i]Zhang Ziyi[/i] :

"... SZ: Wie war Ihre Reaktion, als Sie den fertigen Film, diese Geschichte einer Frau, die sich ganz dem Beruf, der Kunst der Geisha opfert, zum ersten Mal sahen?


Zhang Ziyi: Am Ende musste ich weinen - aus vielerlei Gründen. Für die Zuschauer stellt es sich einfacher dar, vielleicht weint man über die Geschichte oder das Schicksal der Geisha. Aber bei mir, verstehen Sie, kommt ja die Arbeit an der Rolle hinzu, die endlosen Stunden, die ich damit verbracht habe, die Sayuri, die ich spiele, zu verstehen. Ich wollte fühlen wie sie, mit dem Herzen, mit dem ganzen Körper. Die unendliche Traurigkeit in ihr, die sie niemandem zeigen durfte - als Geisha. Auf der Leinwand sieht man sie weinen, aber meist hält sie die Tränen zurück, wie es in Japan ja üblich ist. Die physische Erinnerung an so viele Szenen, in denen ich mich zwingen musste, nicht lauthals zu weinen . . . Es war schlimm.


SZ: Welche Szenen waren das?


Zhang Ziyi: Naja, ich erinnere mich an die Szene, in der mir der General seine - wie er sagt - Kimono-Sammlung zeigen will. Die empfand ich als besonders grauenhaft für Sayuri. Ich hatte solches Mitleid mit ihr . . . Der Regisseur Rob Marshall wollte, dass Sayuri weint. Aber ich sagte: ¸¸Vielleicht ist Sayuri dermaßen verängstigt, dass sie nicht einmal mehr weinen kann. Sie zittert, sie bringt kein Wort, keine Träne mehr raus." Und so haben wir es dann versucht. Es war furchtbar, ich konnte, als ich die Szene begann, nicht mehr aus der Rolle schlüpfen. Ich bebte am ganzen Körper, auch zwischen den Takes hörte das nicht mehr auf. Meine beiden Assistentinnen, die mir nach jedem Take mit dem Kimono halfen, waren nur noch am Heulen und steckten uns alle damit an.

..."