THE HILLS HAVE EYES:
Vorab: Ich kenne das Original von Wes Craven nicht, bin also völlig unvoreingenommen an das Remake (bei dem Craven übrigens als Produzent beteiligt ist - aber das hat Elgi ja bereits erwähnt) herangegangen.
Die "Handlung" ist schnell erzählt: Amerikanische Familie samt Schwiegersohn und Baby fährt mit Auto und Wohnwagenanhänger in Urlaub. Mitten in Wüste von New Mexico geht Auto kaputt und böse Mutanten machen Aua-aua zu brave Familie. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Wie so häufig läßt sich auch dieser Film in zwei sehr unterschiedliche Hälften unterteilen. Die erste Hälfte fand ich erschreckend schwach. Ein Klischee jagt das nächste und überhaupt habe ich mich herzlich gelangweilt. Nach einer halben Stunde war ich kurz davor, das Kino zu verlassen.
Ich habe es nicht gemacht und das war gut so.
Denn die zweite Hälfte hat mir dann sehr gut gefallen!
Zwar sind auch hier noch Genre-Klischees vorhanden, gleichzeitig werden aber auch einige davon konterkariert (ich denke vor allem an die Sache mit den beiden Schäferhunden der Familie - die übrigens auf die schönen Namen "Beauty" und "Beast" hören ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />). Vor allem aber geht es dann ziemlich konsquent und kompromißlos zur Sache (lediglich die sexuelle Komponente der Gewalt wird - wie in fast allen amerikanischen Horrorfilmen - nur angedeutet, wenn auch vergleichsweise eindeutig). In dieser zweiten Hälfte verdient sich "The Hills have Eyes" seine ab18-Freigabe redlich und ich muß Elgi auch ein wenig widersprechen: Einige Szenen fand ich schon sehr heftig!

Die Besetzung ist für einen Horrorfilm mit Namen wie Ted Levine (Captain Stottlemeyer aus "Monk"), Kathleen Quinlan ("Breakdown") und Emilie de Ravin (Claire aus "Lost") ordentlich, allerdings haben sich im Lauf des Films zwei der mir unbekannten Darsteller zu meinen Lieblingen entwickelt: Der 19-jährige Dan Byrd als Sohn der Familie und Aaron Stanford, dessen Rolle als biederer Schwiegersohn eine Entwicklung durchmacht, die mich ein wenig an Bruce Campbells Ash in "Tanz der Teufel" erinnert hat (fehlte nur noch die Kettensäge <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />). Und ich habe Stanford diese Entwicklung auch abgenommen.
Die Splatterszenen in der zweiten Hälfte sind wie gesagt kompromißlos und brutal inszeniert, die Spannung bleibt hoch, was auch an der grandiosen Musik von "tomandandy" liegt.

Insgesamt ist "The Hills have Eyes" ein gelungener, geradlinig inszenierter Schocker für Horrorfans, die nach der tranigen ersten Hälfte noch nicht weggedöst sind.
Der ersten Hälfte gebe ich 4 Punkte, der zweiten 9, dazu gibt es einen kleinen Bonus für die (für einen Horrorfilm) recht originelle Einbindung der Hunde. Ergibt also 7 Punkte.

Elgi: Ich habe die Geschichte eigentlich so verstanden, daß der "Tankstellentyp" auch hier der Vater des "Obermutanten" ist (vor allem aufgrund der letzten Worte vor seinem Tod) und daß er ganz eindeutig (und trotz offensichtlicher Gewissensbisse) mit den Mutanten "zusammengearbeitet" hat, die ihm dafür die Wertsachen der Opfer überlassen haben.

P.S.: Oliver Kalkofe hat in seiner CINEMA-Kolumne seine Besprechung des Films hübsch betitelt:
"Mama, mein Hügel hat Augen!" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 19/04/06 11:50 AM.