Ich glaube, du hast Bilbo mit Gandalf verwechselt, Pat ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

TRISTAN & ISOLDE:

Die britischen Inseln irgendwann im frühen Mittelalter. Die Römer haben sich aus dem heutigen Großbritannien zurückgelassen und ein Machtvakuum unter den vielen Stämmen hinterlassen. Die benachbarten Iren wollen das ausnutzen, um die Macht an sich zu reißen.
Bei einer Schlacht wird der junge Tristan (James Franco aus "Spider-Man"), Ziehsohn von Lord Marke (Rufus Sewell), von einer vergifteten Waffe getroffen und für tot gehalten. Er wird in einem Boot auf dem Meer ausgesetzt und wie der Zufall es will, landet er an der irischen Küste, wo ihn Isolde (Sophia Myles), Tochter des irischen Königs, findet und gesundpflegt.
Natürlich verlieben sich die beiden ineinander, doch schließlich müssen sie sich trennen und Tristan kehrt zurück in seine Heimat. Als kurze Zeit später Isolde Tristans Ziehvater Marke heiraten muß, nehmen die Ereignisse ihren unausweichlichen Lauf ...

Ehrlich gesagt konnte mich die alte Geschichte von Tristan und Isolde noch nie so richtig begeistern. Im Gegensatz zu "Romeo & Julia", der anderen weltberühmten tragische Liebesgeschichte, handeln Tristan und Isolde einfach selbstsüchtig, fahrlässig und dumm und bringen nicht nur sich selbst, sondern zwei ganze Völker in Gefahr. Daher waren sie für mich nie wirklich die Helden der Geschichte.
Und dieses Problem habe ich auch in dieser neuen Filmversion von Kevin Reynolds ("Robin Hood - König der Vagabunden"), produziert übrigens von Ridley und Tony Scott.
Reynolds ist zusätzlich das nicht geringe Risiko eingegangen, auf Stars komplett zu verzichten. Gerade bei den Hauptdarstellern hat sich das nur bedingt gelohnt: Zwar ist Sophia Myles als energische Isolde durchaus reizvoll, aber James Franco bleibt als Tristan erschreckend blaß. Wobei das nicht nur seine Schuld ist, denn die Figur des Tristan ist schlicht und ergreifend ein unglaublich langweiliger Typ!
Was wiederum die Frage aufwirft: Was findet Isolde an dem? Vor allem, wo sie doch soviel bessere Alternativen zur Auswahl hätte: Allen voran den edlen Lord Marke, der zudem von Rufus Sewell hervorragend gespielt wird. Selbst sein Neffe Melot (Henry Cavill), der immer in der 2. Reihe steht, oder der brutale Morholt (Graham Mullins) sind wesentlich interessantere Charaktere als Langweiler Tristan.
Diese Probleme haben die mittlere Stunde des zweistündigen Films für mich bisweilen zu einer ziemlichen Qual gemacht.
Dabei hatte alles so gut angefangen in der ersten halben Stunde - bis Tristan und Isolde sich erstmals getroffen haben ...
Immerhin: Die dezente Langeweile in der Filmmitte läßt sich angesichts der schönen Musik von Anne Dudley, der tollen Bilder vor allem der wilden irischen Landschaft von Kameramann Artur Reinhart sowie der überwiegend gelungenen schauspielerischen Leistungen einigermaßen verschmerzen.
Und irgendwann ist dieser Teil des Films dann ja auch wieder Ende und es gibt ein gelungenes, wenn auch nicht übermäßig spektakuläres Finale.

Insgesamt war "Tristan & Isolde" für mich schon eine gewisse Enttäuschung, zumal ich vorher viel Gutes über den Film gehört hatte. Allerdings liegt das sicherlich zu einem Gutteil an meiner Abneigung gegenüber den Titelfiguren.
Wer die Geschichte von "Tristan & Isolde" dagegen schon immer mochte, dürfte an dieser handwerklich sehr gelungenen Umsetzung wesentlich mehr Freude haben.
Von mir gibt es aber nur 6,5 Punkte und ein Sonderlob für Rufus Sewell, der es sich inzwischen (nach starken Auftritten in Filmen wie Kenneth Branaghs "Hamlet", "Dark City", "Ritter aus Leidenschaft" oder dem TV-Film "Helena von Troja") wirklich verdient hat, auch mal eine Hauptrolle in einem großen Film übernehmen zu dürfen!

P.S.: Was ich noch erwähnen wollte: "Silent Hill" ist doch nicht ab 18, sondern bereits ab 16 Jahren freigegeben. Wurde offenbar kurzfristig geändert.