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So, ich tue das mal hier rein : http://www.fabulousfox.comLest euch mal die "then & now"-Seite an, mit dem historischen Überblick ! Da gibt es einiges zu lernen ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> (Jedenfalls, was die Frühzeit des Films angeht.)
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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AMERICAN DREAMZ: "American Dreamz" ist eine Gesangs-TV-Show á la "Deutschland sucht den Superstar" oder "American Idol", moderiert vom aalglatten Dieter-Bohlen-Verschnitt Martin Tweed (Hugh Grant). Für die neue Staffel hat man sich so einiges ausgedacht: Tweed will diesmal nicht einfach nur schrille oder verrückte Typen, nein. Seine Favoriten unter den neuen Kandidaten sind die attrative, äußerst erfolgsorientierte Blondine Sally Kendoo (erstaunlich gut: Ex-Teen-Pop-Star Mandy Moore), der Jude Sholem Glickstein (Adam Busch) und der irakisch-stämmige Omer Obeidi (Sam Golzari). Und als besonderes Highlight wurde für das große Staffelfinale der gerade wiedergewählte US-Präsident (Dennis Quaid) als Gastjuror gewonnen!
Dumm nur, daß Omer (ein echter Küblböck-Verschnitt) ein eingeschleuster Schläfer ist und nun den Auftrag erhält, sich selbst in die Luft zu sprengen, wenn ihm der Präsident in der Show die Hand gibt ...
"American Dreamz" ist der neue Film von Paul Weitz ("American Pie", "About a Boy") und war offensichtlich als boshafte Satire auf Casting-Shows UND Politik gedacht. Eigentlich klingt die Geschichte ja auch ziemlich gut. Daraus kann man wirklich was machen. Leider ist das jedoch nur ansatzweise gelungen.
In den ersten 70 Minuten plätschert die Handlung weitgehend einfach so vor sich hin. Ja, es gibt ein paar wirklich gute Gags, aber ansonsten ist das Tempo erstaunlich niedrig für einen Regisseur, der "American Pie" gedreht hat. Erst in den letzten 30 Minuten nimmt der Film richtig Fahrt auf und kann wirklich überzeugen. Vorher ist man mehr oder weniger dazu verdammt, dem richtig guten Schauspielensemble bei der Arbeit zuzuschauen. Das macht zwar auch Spaß, ist aber für einen guten Film einfach zu wenig. Hugh Grant scheint es sich inzwischen angewöhnt zu haben, das arrogante Arschloch zu spielen - und das macht er sehr gut und unterhaltsam! Dennis Quaid spielt eine ziemlich offensichtliche Bush-Kopie, die Schau stiehlt ihm allerdings sein Stabschef (Willem Dafoe), der ihm ständig sagt, was zu tun ist. Interessanterweise ist der Präsident hier ein eigentlich ziemlich liebenswerter, bemitleidenswerter Tropf, den von seinen Beratern bewußt unwissend gehalten wird, um besser steuerbar zu sein (u.a. werden ihm Nordkorea als Dr. Octopus und China als Magneto erklärt! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />). Außerdem wuseln noch bekannte Namen wie Marcia Gay Harden, Chris Klein, Shoreh Aghdashloo, Jennifer Coolidge, John Cho und Carmen Electra durch den Film.
Alles in allem ist "American Dreamz" eine arg brav und bieder geratene Satire, die zwar durchaus unterhaltsam ist, ihr Potential aber leider bei weitem nicht ausschöpft. 6,5 Punkte.
Last edited by Ralf; 20/06/06 12:12 PM.
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DAS SCHLOSS IM HIMMEL: Man erlebt doch immer wieder mal was Neues: Daß ein Film satte 20 Jahre nach seiner Entstehung erstmals in die deutschen Kinos kommt - nein, DAS habe ich bislang noch nicht erlebt (obwohl es vor ein paar Jahrzehnten gar nicht so ungewöhnlich war). Aber die stetig wachsende Popularität des japanischen Animations-Genies Hayao Miyazaki, dessen letzte Filme "Das wandelnde Schloß", "Chihiros Reise ins Zauberland" und "Prinzessin Mononoke" auch hierzulande für Aufsehen gesorgt haben, war offenbar Grund genug, jetzt mal ein älteres Werk von ihm vorzuholen und ins Kino zu bringen. Dankenswerterweise! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Der junge Pazu staunt nicht schlecht, als eines Tages ein leibhaftiges Mädchen vom Himmel fällt - geradewegs in seine Arme! Normalerweise hilft Pazu den Bergleuten in der Mine aus, doch nun wird er in ein echtes Abenteuer verstrickt. Denn das Mädchen namens Sheeta ist im Besitz eines alten Erbstückes, eines Steins mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Die bedeutendste davon ist, daß er in der Lage ist, den Weg zum sagenumwobenen Laputa zu weisen, einer Insel über den Wolken, die den Legenden nach unendliche Schätze beherbergen soll. Natürlich ist Sheeta nicht einfach so vom Himmel gefallen - vielmehr sind gleich mehrere Parteien hinter ihr und dem mysteriösen Stein her. Auf der einen Seite steht die Piratenbande der wenig zimperlichen Dora, auf der anderen Seite sind die Armee und die Regierung ... und es gibt auch noch eine dritte Partei mit ganz anderen Beweggründen, die zunächst im Verborgenen bleiben.
Und wie es nun einmal so ist, wenn einem Jungen ein hübsches Mädchen in die Arme fällt, das sich in Gefahr befindet - natürlich hilft Pazu ihr bei der Flucht. Doch dann kommt alles ganz anders ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
"Das Schloß im Himmel" ist ein echter Miyazaki-Film, der auf mich wie eine Mischung aus "Chihiro" und "Das wandelnde Schloß" wirkte. Die Geschichte ist märchenhaft und zugleich gesellschaftskritisch. Auch vor 20 Jahren hat Miyazaki bereits sein allgegenwärtiges (und wichtiges) wichtiges Thema eingebaut: Die Natur und der Umgang des Menschen mit ihr (auch wenn es hier nicht ganz so offensichtlich im Zentrum steht wie z.B. bei "Prinzessin Mononoke"). Insgesamt hat mir "Das Schloß im Himmel" sehr gut gefallen, wenn auch nicht ganz so gut wie "Chihiro". Erst gegen Ende wird "Das Schloß im Himmel" ähnlich phantasievoll wie es "Chihiro" eigentlich durchgehend ist und im Lauf der gut zwei Stunden kommt es im Mittelteil auch zu ein paar kleineren Längen. Dennoch ist auch dieser Film ein absolutes Muß für Fans von Hayao Miyazaki und allen anderen, die Lust auf ein phantasievolles, intelligentes Märchen haben. 9 Punkte.
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Heute mal wieder zwei gutgelaunte Rezensionen:
LADY HENDERSON PRÄSENTIERT:
London, 1937. Der Ehemann von Lady Henderson (Dame Judi Dench) ist gestorben und hat seiner Frau großen Reichtum hinterlassen. Die merkt ziemlich bald, daß das Leben als Witwe ziemlich langweilig ist und entschließt sich, das heruntergekommene "Windmill Theatre" zu kaufen und zu renovieren. Sie engagiert den eigenwilligen Vivian van Damm (Bob Hoskins) als künstlerischen Leiter und erfreut sich an den Castings für eine musikalische Revue und den übrigen Vorbereitungen zu großen Wiedereröffnung. Die läuft hervorragend, doch schon bald kopieren die anderen Londoner Theater das Konzept und so müssen sich Lady Henderson und van Damm etwas Neues einfallen lassen. Lady Henderson kommt auf die Idee, die Damen im Stück nackt auftreten zu lassen - zu dieser Zeit im Pariser Moulin Rouge ganz normal, ist so etwas in England (wo jedes Theaterstück u.ä. dem zuständigen Minister zur Genehmigung vorgelegt werden muß) absolut unmöglich.
Außer, wenn man - wie Lady Henderson - diesen zuständigen Minister kennt, seit er ein Kind war und auch sonst über einige ganz und gar nicht damenhafte Tricks verfügt! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Doch wenig später beginnt der 2. Weltkrieg und London wird von den Nazis bombardiert ...
"Lady Henderson präsentiert" basiert auf wahren Ereignissen und den Erinnerungen der echten Lady Henderson und ihrer Tochter. Die Fakten und Namen stimmen (Windmill Theater, erste Nacktrevue in England), ein Großteil vom Rest dürfte eher frei erfunden sein. Regisseur Stephen Frears ("Gefährliche Liebschaften", "High Fidelity") hat aus dem Stoff einen unterhaltsamen Mix aus dialoggetriebener Komödie und melancholischem Drama gestrickt, der mir richtig gut gefallen hat. Vor allem die brillante Leinwandchemie der großartigen Schauspieler Judi Dench (die für die Rolle u.a. eine OSCAR- und eine Golben-Globe-Nominierung erhielt) und Bob Hoskins (Golden-Globe-Nominierung) macht den Film über weite Strecken zu einem echten Genuß. Dazu kommen sehr gelungene Gesangseinlagen, vor allem vom ersten Gewinner der britischen "Superstar"-Ausgabe, Will Young (irgendwie scheinen alle Casting-Show-Gewinner mehr Talent zu haben als die deutschen ...), und der bezaubernden Kelly Reilly. Auch das Thema "2. Weltkrieg" wurde einfühlsam in die Handlung integriert. Zunächst ist "Lady Henderson präsentiert" eine reine Komödie, wenn auch bereits mit vereinzelten leiseren, melancholischen Zwischentönen (immerhin ist Lady Henderson Witwe und hat auch bereits ihren Sohn verloren), nach Beginn des Krieges wird die Stimmung logischerweise immer bedrückter und Frears scheut auch nicht vor einem gewissen Maß an Pathos zurück (aber IMHO genau das richtige Maß).
Fazit: "Lady Henderson präsentiert" ist einfach ein guter Film, der einmal mehr die Leistungsfähigkeit des britischen Kinos demonstriert - das auch immer wieder Filme hervorbringt, die den üblichen Hollywood-Schemata widersprechen. Immerhin ist es doch eher selten, daß ein Hollywood-Film entsteht, in dem zwei über 60-jährige die Hauptrollen spielen ... 8,5 Punkte.
SLITHER:
Wheelsy ist ein typisches Südstaaten-Kaff, in dem der Beginn der jährlichen Jagdsaison das absolute Highlight ist. Diesmal läuft das mit der Jagdsaison allerdings etwas anders, denn ein Meteorit ist in den Wäldern eingeschlagen und hat einen außerirdischen Parasiten auf die Erde gebracht. Der nistet sich kurzerhand im Gehirn des reichen Grant Grant (Michael Rooker) ein und sucht fortan nach drei Dingen: Futter, eine Gelegenheit zur Fortpflanzung ... und Futter! Als immer mehr Farmer die grausame Tötung ihres Viehs und ihrer Haustiere melden, nimmt sich Polizist Bill Pardy (Nathan Fillion aus "Firefly" und "Serenity") der Sache an, gemeinsam mit seiner Truppe, dem Bürgermeister Jack (Gregg Henry), einigen Freiwilligen und Grants Ehefrau Starla (Elizabeth Banks). Nun, es ist ein Horrorfilm (streng genommen eine Horrorkomödie), also kann man sich denken, daß diese Gruppe ziemlich schnell ziemlich stark dezimiert wird ...
Das Kino-Regiedebüt von James Gunn (dem Autor des erfolgreichen "Dawn of the Dead"-Remakes) ist eine typische Horrorkomödie in der Tradition von "Tremors - Im Land der Raketenwürmer": Komplett überdreht, mit durchgeknallten Charakteren, ohne jede Logik, aber dafür schön eklig. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Der deutsche Untertitel "Voll auf den Schleim gegangen" ist zwar wieder mal dämlich, trifft aber trotzdem ziemlich genau zu. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Leider ist die erste halbe Stunde des 90-Minüters ziemlich zäh geraten, aber anschließend kommt richtig Schwung in die Sache und der Film macht großen Spaß. Nathan Fillion empfiehlt sich einmal mehr als zukünftiger Hauptdarsteller in Blockbustern (seine Fans sehen ihn schon als Harrison Fords Nachfolger als "Indiana Jones" und ich kann das durchaus nachvollziehen) und der Rest des Casts macht seine Sache ordentlich. Viel mehr als Rennen und Schreien ist allerdings auch nicht nötig, wenn man ehrlich ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Alles in allem ist "Slither" eine gelungene Horrorkomödie mit vielen Lachern und ähnlich vielen, mit offensichtlichem Vergnügen gestalteten Ekel-Szenen. 7,5 Punkte.
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journeyman
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journeyman
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Ich finde sie ja auch ganz hübsch. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Aber ich möchte mich mal selbst zitieren (über X-Men 2):
Halle Berry als Storm ist keine gute Idee. Die arme Frau schaut immer so melancholisch-traurig drein, daß man befürchten muß, sie würde gleich anfangen zu weinen. Und das von einer Superheldin!
Und diesen Blick hat die Dame immer drauf. So ungefähr: <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/stupid.gif" alt="" />
vielleicht liegts ja auch daran, dass Sie Storm spielt... also ein Gesicht macht wie 3 Tage Regenwetter <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Also ich fand den Film actionmäßig genial... Story okay da kann man streiten... 6/10 Punkten Und etwas was micht total aufgeregt hat... Warum musste Mystique "normal" werden... man ey, eine der Augenweiden im Film... und dann sowas... Eo
Experience is the name everyone gives to their mistakes
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Hm, Eo... Jetzt wo du das sagst... Ich fordere die Antimutationsspritze für Eo!
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
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veteran
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Heute erneut zwei Kritiken, allerdings eine davon relativ kurz. Aber erst zu der anderen:
BROTHERHOOD: Wieder einmal reizt der deutsche Untertitel zu spontanen Lach- (oder Heul-?)krämpfen, obwohl er inhaltlich durchaus treffend ist: "Wenn Brüder aufeinander schießen müssen" ...
Korea nach dem 2. Weltkrieg: Obwohl die Nachwirkungen des Krieges - an dem das von Japan besetzte Korea gar nicht direkt teilgenommen hat - noch immer deutlich spürbar sind (vor allem das Essen ist knapp), lebt der junge Jin-tae (Dong-Kun Jang) - dessen Traum es ist, einen Schuhladen zu eröffnen, in der Realität verdient er jedoch als Schuhputzer sein Geld - mit seiner hübschen Verlobten Young-shin (Eun-ju Lee) und dem Rest der Familie ziemlich idyllisch. Die Zeiten sind hart, aber die Familie hilft sich gegenseitig wo sie kann und ist tatsächlich: glücklich! Doch dann beginnt der Koreakrieg, bei näherer Betrachtung vermutlich einer der tragischsten Kriege der jüngeren Vergangenheit. Wenige Jahre vorher haben noch quasi alle Koreaner gemeinsam gegen die Japaner gekämpft und plötzlich müssen Nordkoreaner gegen Südkoreaner kämpfen. Und das ist nicht etwa so wie in Jugoslawien, wo sich verschiedene ethnische Gruppen schon seit Ewigkeiten in herzlicher Ablehnung gegenüberstanden. Nein, für den Koreakrieg gab es nur einen einzigen Grund: politische Ideologie! Besonders schlimm angesichts der Tatsache, daß die allermeisten Soldaten sowohl in Nord- als auch in Südkorea zumindest zu Beginn überhaupt keine Ahnung von diesen Ideologien hatten. Für sie war es der Kampf gegen ihre eigenen Brüder.
Im Wortsinn gilt das auch für unseren Protagonisten Jin-tae. Denn als der Koreakrieg ausbricht, werden er und sein gerade 18-jähriger Bruder Jin-seok (Bin Won) für die südkoreanische (also die "demokratische") Armee zwangsrekrutiert. Jin-tae versucht alles, um seinen kleinen Bruder wieder nach Hause zu bekommen und als sein Kommandant andeutet, er könne vielleicht etwas für ihn tun, falls Jin-tae sich durch besonderen Heldenmut gegen den Feind auszeichnet, will dieser die Chance nutzen. Fortan meldet er sich also für die halsbrecherischsten Selbstmord-Aktionen freiwillig, zum Unverständnis und Entsetzen seines Bruders. Dessen Entsetzen wird nur noch größer, als er erkennt, wie sein Bruder und großes Vorbild zunehmend Gefallen am Heldendasein und an den Orden, die er erhält, zu finden scheint.
Und wiederum ist Jin-tae nur ein Spiegelbild fast aller Soldaten. Wo zunächst nur widerwillig gegen die "Brüder" gekämpft wurde, schüren Gräueltaten auf beiden Seiten den gegenseitigen Haß. Jin-seok ist einer der wenigen, der sich noch seinen gesunden Menschenverstand bewahrt, während ihm sein Bruder immer fremder wird ...
"Brotherhood" war in Korea ein echter Blockbuster und auch der koreanische OSCAR-Beitrag, daher hat er es nun selbst nach Deutschland geschafft. Dabei ist der Film seltsam "uneben", speziell die Qualität betreffend. Vor allem die kleinen, persönlichen Szenen um die beiden Brüder und ihre Familie sind sehr bewegend in Szene gesetzt (wenn auch mitunter etwas sehr gefühlig, was in Asien normal ist, bei europäischen oder amerikanischen Filmen jedoch eher ungewohnt). Anders die Kampfszenen im Krieg: Handwerklich tadellos und ziemlich blutig umgesetzt (wenngleich sich der aktuelle Hollywood-Trend der wackligen Handkameras offensichtlich selbst bis nach Korea herumgesprochen hat *seufz*) und stark an US-Filme wie "Der Soldat James Ryan" erinnernd, bleibt man doch seltsam unberührt davon. Vermutlich liegt das auch daran, daß dem Publikum sämtliche Charaktere außerhalb der Brüder und ihrer Familie ziemlich fremd bleiben. Die größte Stärke von "Brotherhood" liegt jedoch in der Zurschaustellung der Sinnlosigkeit des Krieges - während man sich in der Mitte des Films schon noch fragen kann, ob das jetzt eher ein Kriegs- oder ein Anti-Kriegsfilm ist, wird diese Frage ziemlich schnell beantwortet: Mehr "Anti" geht kaum! Das beginnt schon damit, daß die Vorgesetzten die Soldaten mit hohlen Phrasen und wenig nützlichen Sprüchen nerven (mein Favorit: "Ihr werdet diesen Hügel nur lebend wieder verlassen - oder ihr werdet hier sterben!" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" />). Vor allem die völlig schwachsinnigen und regelrecht sadistischen Aktionen der Geheimdienste u.ä. gegenüber Zivilisten bleiben lange im Gedächtnis haften - gerade weil man weiß, daß so etwas tatsächlich passiert ist!
Auch hier ein (extremes) Beispiel: Vor dem Krieg hat die Kommunistische Partei auch im Süden Koreas ahnungslose Menschen dazu bewegt, Mitglied zu werden und an Versammlungen teilzunehmen, indem sie dafür kostenloses Getreide erhielten. Nachdem der Krieg zwischen Norden und Süden ausgebrochen ist, werden im Süden frühere Teilnehmer an diesen Versammlungen als vermeintliche Kommunisten eingesammelt und kurzerhand ohne Prozeß an die Wand gestellt und erschossen.
Sehr demokratisch ...
Fazit: "Brotherhood" ist ein mitunter sehr bewegender und dabei erfreulich objektiver koreanischer Anti-Kriegsfilm, der an gelegentlichen Qualitätsschwankungen leiden. Zudem ist das Ende für meinen Geschmack etwas arg übertrieben dargestellt und die Musik ist insgesamt ziemlich pathetisch ausgefallen. 8 Punkte.
Lobenswert: Während es immer wieder vorkommt, daß asiatische Filme nur stark geschnitten in die europäischen Kinos kommen (z.B. der übermorgen startende "Revenge of the Warrior" mit Tony Jaa), bekommen wir von "Brotherhood" sogar den um 8 Minuten längeren Director´s Cut zu sehen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
HARD CANDY: Es gibt Filme, über die sollte man einfach nichts verraten. Leider hatte ich vorher schon den Trailer gesehen und konnte daher nicht völlig unvorbelastet ins Kino gehen. Jedenfalls, wer sich überraschen lassen will, dem sei nur so viel gesagt: "Hard Candy" ist ein emotional sehr harter Psycho-Thriller (FSK18, obwohl es nur minimale Gewaltszenen gibt), im Grunde genommen eher ein Psycho-Duell zwischen zwei Personen (gespielt von Patrick Wilson und Ellen Page). Leider wird die Handlung und vor allem das Verhalten von Wilsons Charakter mit zunehmender Dauer immer unglaubwürdiger (finde ich zumindest) und daß beide Hauptfiguren nicht gerade sympathisch sind, macht das ganze nicht besser. Außerdem ist der Film sehr manipulativ. Durchaus gerissen gemacht, aber ich mag es einfach nicht, als Zuschauer in solch hohem Maße manipuliert zu werden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Wer doch ein bißchen mehr darüber wissen möchte, worum es geht, dem soll ein Wort genügen: <span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Pädophilie!</span>
Nach ordentlichem Beginn war ich insgesamt enttäuscht von "Hard Candy", der aber allgemein ziemlich gute Kritiken erhalten hat - vielleicht liegt es also an mir. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Meiner Meinung nach ist das beste am Film seine Grundidee. Was er daraus macht, konnte mich dagegen (trotz eines Kurzauftritts von Golden-Globe-Gewinnerin Sandra Oh) leider nicht wirklich überzeugen. 5,5 Punkte.
Last edited by Ralf; 05/07/06 10:29 AM.
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old hand
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old hand
Joined: Mar 2003
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Tja, Kritiker mögen es zwar für einen schlecht recycelten ersten Teil halten, aber trotzdem hat Fluch der Karibik 2 einen Rekordstart mit 132 Mio $ in 3 Tagen hingelegt und damit Spider Man mit seinen läppischen 115 Mio auf Platz 2 verwiesen. Zur hiesigen Werbung gibt es dann auch einen dt. Trailer http://www.disney.de/DisneyKinofilme/pirates/Mal eine Frage, die ich seit Teil 1 habe. Gibt es irgendwelche Andeutungen, dass bei Buch und/oder Regie Fans von Monkey Island dabei sind?
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old hand
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OP
old hand
Joined: Mar 2003
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Ich weiß nicht, aber Monkey Island basiert ebenso wie Fluch der Karibik auf dem Pirates of the Carribean Ride im Disneyland.
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Joined: Mar 2003
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Zu den durchwachsenen Kritiken sollte man aber auch sagen, daß zahlreiche Kritiker schon den 1. Teil nicht sonderlich mochten. Daß sie mehr davon (noch dazu mit Cliffhanger am Ende) noch weniger mögen, ist da nicht allzu überraschend.
Solche Spaß-Sommer-Blockbuster treffen einfach nicht den Nerv dieser Damen und Herren ...
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Joined: Mar 2003
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Ultraviolet: Boah war der schlecht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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Ich hatte ja vorgewarnt ...
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Joined: Mar 2003
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Deswegen war ich auch nicht allzusehr enttäuscht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Ich mußte den einfach gesehen haben... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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Boah... einmal ein Kommentar zu einem Film, den Ralf noch nicht gesehen hat! Das gehört doch ins Guiness Buch der Rekorde!
AB DURCH DIE HECKE Ein Film, den ich nur empfehlen kann. Inhalt: niedliche Waldbewohner versuchen im Vorstadt-Dschungel zu überleben. Ansonsten will ich natürlich nicht zu viel verraten, außerdem habe ich doch keine Zeit.
Alles in allem, ein hübsch animierter Film, nette Dialoge und B. Hoecker als Stimme der Schildkröte ist wirklich gut. Und am Ende des Films: sitzenbleiben! Die grafischen Aspekte erläutert dann der Warlock, ich gebe dem Film eine 8 auf der 10-Punkte-Skala, weil es einfach nette Unterhaltung ist und für 10 oder 9 Punkte schon was bahnbrechendes geschehen muss.
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Joined: Mar 2003
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Die grafischen Aspekte erläutert dann der Warlock... Ja? Öhm, die Viecher sind wirklich gut animiert. Technisch wirklich ordentlich gemacht und sehr amüsant. <span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'> Geradezu göttlich: das Eichhörnchen auf Koffein! </span> Keine großen Überraschungen, aber eine solide 8. Und wie schon erwähnt, Abspann bis zum Ende schauen!
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
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POSEIDON: Silvesterabend auf dem Luxus-Kreuzfahrtschiff "Poseidon": Man feiert feucht-fröhlich und vergnügt in das neue Jahr hinein, als pünktlich wenige Sekunden nach Mitternacht quasi aus dem Nichts eine gewaltige Riesenwelle das Schiff trifft und zum Kentern bringt. Diejenigen, die sich im großen Saal befunden haben, sind fast alle noch am Leben, da der Saal vorerst wasserdicht ist und noch genügend Luft zum Atmen verbleibt. Der Kapitän befiehlt daher, einfach zu warten, bis Rettung kommt, doch der frühere Bürgermeister von New York (Kurt Russell) auf der Suche nach seiner Tochter (Emmy Rossum) und ein ehemaliger Marinesoldat (Josh Lucas), der nicht glaubt, daß Abwarten wirklich die beste Alternative ist, machen sich mit ein paar weiteren Personen auf, einen Weg aus dem gekenterten und von Explosionen gebeutelten Schiff zu finden ...
Eigentlich schien es eine gute Idee zu sein, mit den heutigen technischen Möglichkeiten ein Remake des Katastrophenfilm-Klassikers "Die Höllenfahrt der Poseidon" aus dem Jahr 1972 zu drehen, zumal Regisseur Wolfgang Petersen sich mit dem nassen Element ja gut auskennt (siehe "Das Boot" und "Der Sturm"). Im Nachhinein war es leider doch keine so gute Idee. In den USA ist der Film gnadenlos gefloppt, in Deutschland ebenfalls, lediglich in Asien kommt er überraschend gut an. Und es hat seinen Grund, daß "Poseidon" kein wirklicher kommerzieller Erfolg wurde. Um genau zu sein, gibt es zwei konkrete Gründe dafür: Das grottenschlechte Drehbuch, das wirklich keine Klischeefalle ausläßt und Petersens dramatische Fehlentscheidung nach den Dreharbeiten, fast alle Szenen, die der Charakterzeichnung dienen sollten, rauszuschneiden. Erneut klingt die Idee, die hinter dieser Fehlentscheidung steckt, gar nicht so übel: Petersen wollte die Taten der Charaktere für sich sprechen lassen. Dumm nur: Das funktioniert nicht! Dafür sind die Charaktere einfach nicht interessant genug und auch nicht gut genug gespielt. Und die wenigen ruhigeren Szenen (v.a. ganz zu Beginn des Films) lassen die Charaktere nicht mal sonderlich sympathisch rüberkommen. Ein Kardinalfehler für einen Katastrophenfilm, bei dem das Publikum ja eigentlich mit den Personen, die um ihr Leben kämpfen, mitzittern soll ...
Gerade der Vergleich mit dem immer noch beliebten, wenn auch aus heutiger Sicht etwas trashigen Original zeigt die Schwächen von Petersens Version auf: Noch heute erinnern sich viele an die liebevoll gezeichneten, realistischen Charaktere, die von großen Schauspielern wie Gene Hackman, Ernest Borgnine, dem letzte Woche verstorbenen Red Buttons, Roddy McDowall und vor allem der ebenfalls erst vor ein paar Monaten verstorbenen Shelley Winters glaubwürdig zum Leben erweckt wurden. Ja, selbst Leslie Nielsens kleine Rolle als Schiffskapitän hatte mehr Substanz und Gefühl als sämtliche Rollen der Neuverfilmung!
Gut, die Besetzung von "Poseidon" ist eigentlich gar nicht schlecht: Kurt Russell, Josh Lucas, Richard Dreyfuss, Emmy Rossum, Mia Maestro, Kevin Dillon, Freddy Rodriguez, Andre Braugher (dazu Black Eyed Peas-Sängering Stacey "Fergie" Ferguson als Bordsängerin) - das sind alles keine Nichtskönner. Aber sie sind leider auch nicht gut genug, um solch flache Charaktere, wie sie ihnen das Drehbuch aufzwingt, mit echtem Leben zu erfüllen.
Soweit klingt das von mir Geschriebene also nach einem waschechten Verriß. Der Witz ist: Aller Kritik zum Trotz hat mir der Film letztlich doch Spaß gemacht! Die Spezialeffekte von George Lucas´ ILM sind über weite Strecken durchaus beeindruckend und der Untergang der Poseidon sieht richtig gut aus. Und da auch Wolfgang Petersen alles andere als ein schlechter Regisseur ist, gelingt es ihm und seinen Darstellern selbst in den klischeebeladensten Szenen noch, sie aufregend und spannend darzubieten - Respekt, das muß man auch erst mal schaffen! Aufgrund der Kürze des Films (gut 90 Minuten) kommt trotz affiger Dialoge und den restlichen Schwächen auch nie wirkliche Langeweile auf und die Musik von Klaus Badelt ist eine gute Untermalung des Films.
Wenn man "Poseidon" also als das nimmt, was er ist - sinnfreie Sommer-Action-Unterhaltung nämlich -, dann bekommt man durchaus Zufriedenstellendes geboten. Wer mehr sucht, hat in einem Katastrophenfilm eigentlich sowieso nichts verloren - sollte aber zumindest lieber auf den wesentlich besseren "Die Höllenfahrt der Poseidon" zurückgreifen. Oder gleich auf James Camerons "Titanic" ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> 6,5 Punkte.
Last edited by Ralf; 17/07/06 03:08 PM.
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Joined: Apr 2003
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Kaum zu glauben: Auch ich bin endlich mal wieder ins Kino gekommen! Um genau zu sein, handelt es sich um unser grosses Open-Air-Kino, dessen Saison wieder angefangen hat. Also hab ich mir meine Frau und ein paar Freunde geschnappt und waren in
AS IT IS IN HEAVEN
Der berühmte schwedische Dirigent Daniel *hust*irgendwas*hust* hat einen Zusammenbruch mit Herzinfarkt und will fortan in der Heimat seiner Kindheit ein ruhiges Leben verbringen. Dort kennt ihn niemand mehr, da er als kleiner Junge weggezogen ist (er wurde immer verhauen) und er sowieso schon lange einen Künstlernamen hat.
Das schwedische Kaff nimmt ihn recht freundlich auf und man bittet ihn, doch den örtlichen Kirchenchor unter die Fuchtel zu nehmen. Daniel stimmt zu. Das führt zu Eifersucht, Intrigen und jede Menge Prügel.
Die Prämisse des Filmes hat also schon einmal jede Menge Platz für Kitsch und Klischees, die man wohl in Hollywood gnadenlos verwursten würde. Und wisst ihr was? In Schweden auch!
Von Beginn an reitet der Film vorhersehbar auf jedem nur erdenkbaren Klischee: Der böse Pfarrer, die geschlagene Ehefrau, die eifersüchtige ehemalige Chorleiterin, der gutmütige aber gehänselte Dicke, der übereifrige Geschäftsmann, die von der Liebe enttäuschte Schönheit - ja sogar eine jungebliebene Alte und ein Behinderter sind mit von der Partie!
Ich habe nichts gegen Klischees. Im Gegenteil, gut platzierte Klischees können dem Zuschauer helfen, sich schneller zurecht zu finden. Hollywood lebs praktisch davon, Klischees zu verwerten. Und wieso auch nicht? Es ist wie beim Essen: Wenn ein Schnitzel gut gemacht ist, ist es immer lecker. Aber hier wurde 2,5 Stunden lang tasächlich nur vorgekaut, was man eigentlich von vornherein weiss - und dies in einer drögen, lahmen, fast einschläfernden Art. Ewig dauernde Nahaufnahmen von wässrigen Augen, ellenlange Szenen, die weder die Handlung vorwärts bringen, noch etwas neues für den Charakter liefern und Dialoge, die langweilig und hözern sind - nein, liebe Schweden, dann doch lieber wieder einen typischen Hollywood streifen.
Zum Glück ist nicht alles schlecht im Norden. Der Hauptdarsteller ist von Anfang an sympathisch. Auch einige der Nebendarsteller sind recht gut. Und - das wichtigste für einen Film über das Singen - allesamt singen die Darsteller wirklich gut. Obwohl mich einige der Nebenhandlungen sehr genervt haben, muss ich schlussendlich den Machern gratulieren, dass sie es durchgezogen haben und den wichtigen Nebenhandlungen genügend (um nicht zu sagen "zu viel") Zeit gelassen haben. Und obwohl der (von beginn anvorhersehbare) Schluss nur so von Kitsch trieft, ist er doch sehr gut gelungen und blendet im richtigen Augenblick aus.
Alles in Allem hat der Film dann schlussendlich doch noch einiges bei mir gerettet, obwohl ich manchmal wirklich aufpassen musste, nicht dabei einzuschlafen. Die Frauen in unserer Gruppe waren ausnahmslos begeistert und ich denke, wenn ich den Film mit anderen Augen sehen könnte, wäre ich das auch. Als Handwerk betrachtet kriegt der Film von mir noch (aufgerundete) 6 Punkte und das Prädikat "nett".
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Joined: Mar 2003
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Der Film (deutscher Titel: "Wie im Himmel") war übrigens in Deutschland ein echter Hit - auch wenn das kaum einer mitbekommen hat! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Das Teil bewegte sich nämlich MONATELANG bei ziemlich konstanter Zuschauerzahl immer so zwischen Platz 8 und 20 herum (je nach Konkurrenz) und hat vor ein paar Wochen sogar die Marke von einer Million Zuschauern überschritten. Wirklich erstaunlich, wie sich manche Filme entwickeln. Vor dem Start hätte man "Wie im Himmel" bestenfalls 100.000 bis 200.000 Zuschauer zugetraut ...
Übrigens fand ich den Trailer sogar recht interessant, wenn auch recht klischeehaft. Deshalb habe ich letztlich doch auf einen Besuch verzichtet.
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Joined: Apr 2003
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Bei uns lief er auf Schwedisch mit deutschen Untertiteln. Meine Kritik schireb ich ja gestern noch kurz vor dem Schlafengehen und habe auch einige negativen Punkte weggelassen, wie die ständige pseudo-mitten-drin-statt-nur-dabei-Wackelkamera, Szenenschnitte die (mir zumindest) keinen Sinn ergaben, die Plotlöcher und die Tatsache, dass einige Handlungsstränge nur deshlab passieren, weil der Hauptcharakter nur dumm rumsteht.
Und trotzdem: die Tatsache, wie er den Chor zu Höchstleistungen ansporrnt, die Engstirnigkeit aus den Dörflern vertreibt und, wie erwähnt, der Chor singt, hat mich doch emotional berührt. Wenn das Ganze nur nicht so eine wirklich voll und ganz vorhersehbare Klischeereiterei gewesen wäre (ich meine, ich konnte sogar zum Teil beim ersten Auftritt einer Person genau vorhersagen, was mit ihr passieren wird), hätte der Film ein echter Hit werden können.
Ich überlege mir, ob vielleicht die Untertitel Schuld sind. Ich meine, im Normalfall sind die Filme, die ich schaue, Englisch, Deutsch oder Japanisch. Und das kann ich alles und brauche keine (oder im Falle von Japanisch: kaum) Untertitel. Die Dialogzeilen lesen zu müssen - und diese dann gelesen zu haben, noch bevor die Schweden in ihrer beeindruckenden Langsamkeit diese heruntergelabert haben, hat bei mir wahrscheinlich die Empathie zerstört.
Ich denke, trotz meiner mässigen Kritik ist der Film sehenswert und so, Ralf, empfehle ich ihn Dir dringend anzusehen. Müsste ja mittlerweile auf DVD geben.
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