Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#8057 01/08/06 04:57 PM
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Nora Zehetner aus "Everwood"!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> Und die spielt so gut!?
Schau mal einer an... [Linked Image]
Ziemlich deutscher Name, übrigens - dabei ist sie waschechte Texanerin.

Die Bewertung auf IMDB geht übrigens relativ d´accord mit der Deinigen, Ralf - 8,1 (wenn auch erst bei knapp dreieinhalbtausend Stimmen). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Werd´ ich mal `bookmarken´ bei mir im Gedächtnis, den Film... [Linked Image]


Ragon, der Magier

P.S.: Dem Schlacks Gordon-Levitt hätt´ ich so eine abgezockte Performance kaum zugetraut, mit seinem "Kindergesicht". <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
Das muß ich erst mal seh´n... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#8058 01/08/06 06:13 PM
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Ähm, naja, mit dem Adjektiv "anbetungswürdig" meinte ich bei Nora Zehetner primär, daß sie in dem Film verdammt gut aussieht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />, aber ja: Sie spielt ihre Rolle überzeugend. Nicht gerade OSCAR-verdächtig, aber durchaus vielversprechend für die Zukunft. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 01/08/06 06:14 PM.
#8059 02/08/06 05:08 PM
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Äh, ja, wie konnt´ ich auch nur... mein Fehler! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" />

( <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> )

Ragon

#8060 08/08/06 09:26 PM
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Fluch der Karibik 2: Hat mich zu Beginn nicht so begeistert, war aber auch nicht schlecht und wurde dann deutlich besser. Insgesammt 7 Punkte.

#8061 14/08/06 01:19 PM
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FLUCH DER KARIBIK 2:
Wieder einmal sind alle auf der Suche - diesmal jedoch nicht nach einem klassischen Schatz wie im 1. Teil, sondern nach anderen Dingen. Aber von vorne:
Will Turner (Orlando Bloom) und Elizbeth Swann (Keira Knightley) werden an dem Tag, an dem sie heiraten wollen, von Lord Cutler Beckett (Tom Hollander) festgenommen. Sie werden beschuldigt, dem berüchtigten Piraten Jack Sparrow (Johnny Depp) zur Flucht verholfen zu haben und auf so etwas steht die Todesstrafe - da kann selbst Elizabeth´ Vater, Governor Weatherby Swann (Jonathan Pryce) nichts ausrichten.
Doch Lord Beckett bietet Will einen Handel an: Bringt er ihm Jack Sparrows seltsamen Kompaß, werden er und seine Verlobte freigelassen. Notgedrungen nimmt Will an und macht sich auf die Suche nach Jack. Doch der hat eigene Probleme: Er sucht dringend nach einem Weg, seine Seele vor dem untoten Piraten Davey Jones (Bill Nighy) zu retten!

Erfreulicherweise sind so gut wie alle Charaktere des 1. Teils wieder mit dabei, einige sogar in überraschend großen Rollen. Damit ist dafür gesorgt, daß die Chemie der Darsteller stimmt und sich sogar noch ein wenig weiterentwickelt hat. Tatsächlich geht das sogar soweit, daß diese Charaktere und ihre immer wieder neuen Konstellationen untereinander das eigentliche Highlight des Films sind!
Das ist jedoch nicht nur positiv zu werten. Zwar sind die Interaktionen der liebgewonnenen Charaktere ein echtes Vergnügen, aber daß sie die größte Stärke sind, bedeutet auch, daß ein anderer nicht unwesentlicher Punkt weniger überzeugend ausgefallen ist: die Handlung!
Während Teil 1 mit einer zwar wenig originellen, aber in seiner Mischung aus Traditionalität und modernem Spektakel sehr zweckmäßígen Story überzeugen konnte, fällt das Fazit beim zweiten Teil weniger positiv aus. Anders formuliert: Die Handlung ist bestenfalls rudimentär enthalten, im Grunde genommen ist "Fluch der Karibik 2" eher ein ständiges Entlanghangeln zur nächsten entweder action- oder humorlastigen (im Idealfall sogar beides) Szene. Der rote Faden gerät dabei mitunter so dünn, daß er kaum noch wahrnehmbar ist ...
So gesehen ist es immerhin konsequent, daß der Film mit einem Cliffhanger endet, der für einen Kinofilm fast schon unverschämt ist. Mehr noch als selbst bei "Matrix Reloaded" endet der Film einfach mittendrin. Bereits abgedrehte Fortsetzung schön und gut - dennoch kann man so ein Filmende deutlich eleganter lösen!

Aber naja. Davon abgesehen bietet "Fluch der Karibik 2" fast alles, was bereits den ersten Teil so erfolgreich gemacht hat: Unterhaltsame Charaktere, gut aufgelegte Schauspieler (allen voran natürlich wieder Johnny Depp, auch wenn er leider nicht so viele denkwürdige Auftritte und One-Liner wie im ersten Teil hat - dagegen konnte mich Keira Knightley diesmal leider irgendwie nicht so ganz überzeugen), gewitzte Dialoge, spektakuläre Spezialeffekte, gute Musik von Hans Zimmer (auch wenn einige Stücke doch arg an seinen "Gladiator"-Soundtrack erinnern), gelungene Slapstick-Einlagen und jede Menge rasanter Action. Mit einer akzeptablen Story und einem echten Ende würde es sich um einen richtig guten Film handeln. So ist es "nur" ein über weite Strecken sehr unterhaltsamer Sommer-Blockbuster ohne jeden Anspruch.
7,5 Punkte.

Bleibt zu hoffen, daß der 3. Teil, der im Mai 2007 starten soll, sich wieder mehr auf die Qualitäten des ersten Films besinnt.
Übrigens: Nach dem langen Abspann gibt es noch eine kurze Szene.

#8062 14/08/06 05:11 PM
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... gut aufgelegte Schauspieler (allen voran natürlich wieder Johnny Depp, auch wenn er leider nicht so viele denkwürdige Auftritte und One-Liner wie im ersten Teil hat - dagegen konnte mich Keira Knightley diesmal leider irgendwie nicht so ganz überzeugen)
...


Nun ja, schön und gut, das mag ja sein - aber die für einige sicher viel zentralere Frage (aus teils beträchtlich auseinandergehenden Motiven <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" /> ) lautet doch eher:
"Wie macht sich eigentlich Orlando Bloom!?" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

[Linked Image] [Linked Image] [Linked Image]


Ragon, der Piratenmagier
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#8063 14/08/06 05:18 PM
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Tja, bekanntlich stehe ich dem guten Orlando Bloom ja ziemlich positiv gegenüber und meiner Meinung nach ist der Will Turner die Rolle, die einfach am besten zu ihm paßt. Allerdings hatte auch er im ersten Teil mehr gute Szenen - wie eigentlich alle Hauptfiguren, da eben diesmal die Nebenrollen deutlich aufgewertet wurden und daher mehr Raum einnehmen.

#8064 14/08/06 05:32 PM
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In alt.games.lucas-arts.monkey-island meint jemand, Woilliam sei Guybrush, Elizabeth sei Elaine, das sei offensichtlich, da beide Namen mit einem "e" anfingen, und die Voodoo Lady sei in Teil 2 auch da, Lemonhead auch, und der Kapitän des "Fliegenden Holländers" sehe sehr nach LecHuck aus.

Ich war ehrlich gesagt sehr enttäuscht, als ich erfuhr, daß beide Sachen (Spiel & Film) nichts "originales" sind, sondern beide auf einer Wald-Disney-Attraktion basieren.

Das war für mich unggefähr so, als würde der neue deutsche Blockbuster (als ob es so etwas gäbe <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> ) auf einer Phantasialand-Attraktion basieren ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


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#8065 15/08/06 12:12 AM
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Wieso enttäuscht, Alrik? Da gibt es blödere Vorlagen.

Und wenn man es genau sieht, basiert ja die Disneyland-Attraktion ja auf ein paar karibischen Legenden. Davy Jones zum Beispiel ist eigentlich ein recht legendärer Kapitän.

Auch muss man einfach sagen, dass die meisten karibischen Legenden in etwa nach dem gleichen Schema gestrickt sind und es deshalb auch kein Wunder wäre, dass sich Monkey Island und PotC so ähnlich sind, selbst wenn nicht beide irgendwo den Anfang in einer Disney-Attraktion gefunden hätten.

Will und Guybrush haben meiner Meinung nach nicht wirklich viel gemeinsam. Auch LeChuck und Davy Jones haben zwar beide mit Liebe zu tun, aber vollständig andere Ansätze dabei. Und Elaine und Elisabeth sind zwar beides Gouverneurstöchter, während sich aber Monkey Island um Elaine dreht (zumindest zum Teil), ist Elisabeth nur schmuckes Beiwerkt.

Nein, so gerne ich einen Monkey Island Film hätte, Pirates of the Carribean ist es auf jeden Fall nicht.

#8066 15/08/06 12:46 PM
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Eigentlich hat mich Barbossa im ersten Film mehr an LeChuck erinnert als Davey Jones.
Davon abgesehen bin ich mir aber trotzdem ziemlich sicher, daß einige der Verantwortlichen der "Fluch der Karibik"-Filme früher "Monkey Island" gespielt haben ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#8067 24/08/06 04:13 PM
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SUPERMAN RETURNS:

Bryan Singers ("Die üblichen Verdächtigen", "X-Men 1 + 2") vieldiskutierter neuer Film über DEN amerikanischen Comic-Helden schlechthin ist theoretisch eine direkte Fortsetzung von Richard Donners "Superman" mit Christopher Reeve aus dem Jahr 1978, während die Handlung der drei Fortsetzungen ignoriert wird. In der Praxis ist "Superman Returns" jedoch mitunter eher Remake als Fortsetzung.
Zur Handlung:
Nach seinem Sieg über Lex Luthor in "Superman" ist der Titelheld (gespielt von Newcomer Brandon Routh) für satte fünf Jahre verschwunden, um im Weltall nach Überresten seines Heimatplaneten Krypton zu forschen. Ohne Erfolg. Bei seiner Rückkehr (und der seines Alter Ego Clark Kent) hat sich einiges geändert: Sein Herzblatt, Reporterin Lois Lane (Kate Bosworth) hat Kind und Verlobten (James Marsden) und seine Nemesis Lex Luthor (brillant: Kevin Spacey) ist aus dem Gefängnis freigekommen, daß Supi seine Zeugenaussage bei der Berufungsverhandlung verpaßt hat (tja, die intergalaktische Post scheint auch nicht ohne Fehl und Tadel zu sein <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).
Und ein Blick in den Fernseher offenbart, daß die Menschen sich immer noch am liebsten gegenseitig umbringen.
Definitiv: Die richtige Zeit für einen Superhelden! Zumal Luthor mal wieder die Vernichtung der Welt - halt, sorry; diesmal ist es nur die Vernichtung Nord-Amerikas - plant.
Viel zu tun ...

Bryan Singer ist bekennender Superman-Fan und bekennender Fan von Richard Donners Film. Ohne dessen Einwilligung hätte er diesen neuen Film nach eigener Aussage nie gedreht. So darf man auch keinesfalls eine grundlegende Neuerfindung des "Superman"-Universums erwarten wie beispielsweise letztes Jahr bei "Batman Begins".
"Superman Returns" ist eine konsequente, wenn auch innovationsarme Weiterführung und zugleich eine Hommage an die 78er-Version - darin gipfelnd, daß der mittlerweile verstorbene Marlon Brando dank Archivaufnahmen vom "Superman"-Dreh erneut Supis leiblichen Vater Jor-El spielt beziehungsweise vor allem spricht (in der deutschen Version leider vom Synchronsprecher von Patrick Stewart gesprochen - womöglich ist Brandos Stamm-Sprecher inzwischen auch gestorben oder zumindest in Rente).
Jedenfalls hat Singers Film die gleichen Eigenheiten, die den Comichelden Superman immer ausgemacht haben, ob zum guten oder zum schlechten: Es ist immer noch albern, daß niemand erkennt, daß Superman und Clark Kent ein und dieselbe Person sind, es gibt Übertreibungen en masse und auch manch Unlogisches und selbst die Musik von John Ottman (samt John Williams´ bombastischer Superman-Hymne aus Donners Film) wirkt "larger than life". Lediglich Lois´ neue Lebensumstände sind eine größere Veränderung.
Die Action-Szenen sind spektakulär inszeniert, aber eigentlich gibt es davon überraschend wenige (angesichts des Budgets von rund $ 250 Mio. hatte ich mehr erwartet). Kevin Spacey spielt mit sichtlicher Freude Über-Bösewicht Lex Luthor, Brandon Routh weiß in der Titelrolle durchaus zu überzeugen und James Marsden gefällt mir besser als in den "X-Men"-Filmen (als Cyclops). Kate Bosworth ist zwar hübsch anzuschauen, ihre Rolle der Lois nervt aber gelegentlich.

Mit gut 150 Minuten ist "Superman Returns" angesichts der Handlung von überschaubarer Komplexität vielleicht etwas zu lang geraten, aber insgesamt hat er mir gut gefallen - und das, obwohl ich "Superman" mittelmäßig und die Fortsetzungen schwach fand ...
8 Punkte.

Obwohl die weltweiten Einspielergebnisse unter den (sehr hohen) Erwartungen blieben, wurde gerade eine Fortsetzung bewilligt, die wiederum Bryan Singer realisieren darf. Geplanter Kinostart: 2009.

#8068 29/08/06 04:32 PM
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MIAMI VICE:
Sonny Crockett (Colin Farrell) und Ricardo Tubbs (Jamie Foxx) bekommen den Auftrag, undercover ein mächtiges Drogenkartell zu infiltrieren. Zunächst läuft alles glatt, doch dann verliebt sich Crockett in die Freundin (Gong Li) des Drogenbosses und dessen rechte Hand (John Ortiz) traut den beiden sowieso nicht ...
Diese kurze Zusammenfassung deutet schon an, daß auch "Miami Vice" unter dem gleichen Problem leidet wie so viele Sommer-Blockbuster dieses Jahres vor ihm: Der Film ist nahezu perfekt inszeniert, aber beim Drehbuch wurde offenbar massiv gespart. Selbst eine durchschnittliche Folge der "Miami Vice"-TV-Serie hatte mehr Originalität aufzubieten als diese Kinoversion von Michael Mann ("Heat", "Ali", "Collateral").
Aber abgesehen von den Namen und dem Beruf der beiden Protagonisten sowie dem Handlungsort Miami hat "Miami Vice" der Kinofilm mit "Miami Vice" der TV-Serie sowieso nichts mehr zu tun.
Regisseur Mann hat wieder einmal sein Faible für düstere Stoffe und beinahe ebenso düstere Szenen ausgespielt - Miami ist hier fast nur nachts zu sehen und außerdem ist ständig im Hintergrund ein Gewitter zu beobachten. Das wirkt visuell ausgesprochen gut, was aber sowieso auf den gesamten Film zutrifft (einmal abgesehen von Colin Farrells Frisur <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />).
Überhaupt kann der Anfang des Films voll überzeugen: Die ersten 20 Minuten sind schlichtweg brillant und auch die letzten 40 Minuten sind sehr gelungen. Dummerweise erstrecken sich dazwischen gut 60 Minuten geballter Langeweile ...
Das ist die Zeit, in der Crockett und Tubbs sich ihren Weg in die Drogenorganisation bahnen und nebenbei ihren Liebschaften frönen. Da gibt es wirklich nicht mehr als wenig aufregende Dialoge und ein wenig nackte Haut zu sehen. Für ein paar Minuten ganz okay, aber eine Stunde ist definitiv zu viel!
Umso glücklicher ist der Zuschauer, wenn sich die Handlung endlich ihrem furiosen Showdown nähert - und der finale Shootout ist dann auch eine wahre Augenweide.
Interessant ist dabei, wie Mann diese Action-Szenen gefilmt hat: Während in Hollywood momentan ja die wacklige Handkamera sehr in ist, die u.a. dafür sorgt, daß brutale Schießereien weniger brutal wirken als sie sind (da man ja vor lauter Rumgewackel kaum etwas erkennen kann), geht Mann einen ganz anderen Weg. Zwar nutzt auch er die Handkamera für die Action-Sequenzen, allerdings aus einem ganz anderen Grund - er macht es eher wie Steven Spielberg am Beginn von "Der Soldat James Ryan": Die Bilder, die die Handkamera liefert, wurden nicht auf Hochglanz poliert, sondern wirken eher, als ob sie aus einer dieser amerikanischen Polizei-Reality-Shows kämen. Kurz gesagt: Sie verstärken die Intensität des Gezeigten, ziehen das Publikum mitten ins Geschehen und gaukeln größtmögliche Realitätsnähe vor - ohne irgendetwas zu verheimlichen (wie es die erwähnten Reality-Shows natürlich tun müssen). Die Schießereien sind hart und brutal inszeniert und definitiv nichts für Kinder ...

Bei den Darstellern können vor allem Jamie Foxx (dem ich sonst eher skeptisch gegenüberstehe) und Gong Li überzeugen. Es ist zwar schon etwas kurios, daß mit Gong Li ausgerechnet DIE chinesische Leinwandlegende schlechthin eine südamerikanische Ureinwohnerin spielt - aber was soll´s? Sie ist eine sehr gute Schauspielerin, sieht toll aus, also warum darüber meckern? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Auch die Nebenrollen sind mit u.a. Ciarán Hinds, Justin Theroux, Naomie Harris, John Ortiz und Barry Shabaka Henley gut besetzt.
Lediglich Colin Farrell konnte mich nicht ganz überzeugen - aber vielleicht lag das auch daran, daß ich mich den gesamten Film über über seine wirklich grauenerregende Vokuhila-Frisur geärgert habe ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Gut gefallen hat mir auch, daß Crockett und Tubbs nicht etwa als komplette Einzelkämpfer agieren (wie das bei vielen vergleichbaren Filmen der Fall ist), sondern ein komplettes Team um sich haben - das allerdings für meinen Geschmack zu sehr im Hintergrund bleibt. Ich hätte sehr gerne mehr davon gesehen.
Schließlich bleibt noch zu erwähnen, daß der Soundtrack absolut phantastisch ist - aber auch das ist nicht wirklich eine Überraschung bei einem Film von Michael Mann. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Fazit: Eigentlich ein toller Thriller im typischen Michael-Mann-Style. Wenn dazwischen nicht diese eine Stunde Langeweile und zudem die dünne Story wären. Betonen möchte ich auch noch einmal, daß "Miami Vice" eher etwas für Mann-Fans als für Fans der 80er-Jahre-Serie ist.
Tja, und wie bewerte ich solch einen zwiespältigen Film nun? Eine Hälfte toll, die andere stinklangweilig: Da bleiben am Ende 6,5 Punkte.
Und das auch nur, weil das gelungene Ende einen bleibenderen Eindruck hinterlassen hat als das Gegurke davor. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Übrigens läßt das Ende des Films durchaus Raum für eine Fortsetzung. Daß es zu der kommt, bezweifle ich allerdings. Zwar läuft "Miami Vice" gerade in Europa ziemlich gut, aber das US-Ergebnis blieb doch deutlich unter den Erwartungen der Produzenten. Das ist besonders insofern schade, als der Film durchaus beweisen konnte, daß immer noch einiges Potential im Franchise und auch in dieser Neuausrichtung liegt.

Last edited by Ralf; 29/08/06 04:42 PM.
#8069 04/09/06 02:54 PM
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WIE SEHR LIEBST DU MICH?:

Ein unauffälliger Mann mittleren Alters betritt eine fast leere Bar.
Eine wunderschöne, dunkelhaarige Frau setzt sich neben ihn und bietet ihm eines Liebesnacht an. Für 150 Euro.
Der Mann erzählt ihr, daß er im Lotto gewonnen hat und bietet ihr 100.000 Euro pro Monat, wenn sie mit ihm lebt.
Die Frau zögert zunächst, akzeptiert dann aber.

So beginnt das neueste Werk des französischen Altmeisters Bertrand Blier. Doch natürlich läuft nicht alles so harmonisch ab wie dieser Anfang. Denn es gibt Probleme.
Beispielsweise ist der Mann, Francois (Bernard Campan), herzkrank und darf sich eigentlich niemals aufregen. Da ist es eher ungünstig, wenn er mit der so ziemlich aufregendsten Frau zusammenlebt, die man sich vorstellen kann ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Außerdem hat diese Frau, Daniela (Monica Bellucci), auch noch einen Mann und Zuhälter namens Charlie (Gerard Depardieu), der mit dem Geschäft nicht so ganz zufrieden ist.

Es ist fast unmöglich, "Wie sehr liebst Du mich?" einem bestimmten Genre zuzuordnen. Der Film beginnt als relativ normale Komödie mit romantischen Untertönen, dann wird er kurzzeitig zu einem Drama, nimmt leichte Anleihen beim Gangster-Film-Genre und endet letztlich als äußerst skurrile Satire.
Interessant ist dabei, daß so ziemlich jede Szene maßlos übertrieben ist: Wenn Daniela einfach nur ihren Mantel ablegt, ertönt dazu nicht etwa normale Filmmusik, sondern eine pompöse Opern-Arie! Francois´ sämtliche Arbeitskollegen besuchen ihn zuhause, weil sie wissen wollen, wer die Frau ist, die ihn zum Lächeln gebracht hat. Und wenn die Nachbarin aufgebracht bei Francois und Daniela klopft und sich über deren zu lautstarken Sex beschwert, artet das unvermittelt in eine heftige Diskussion über die Natur des weiblichen Orgasmus aus! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Ganz ehrlich: Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal einen Film gesehen zu haben, der dermaßen konsequenz übertrieben inszeniert ist wie dieser (abgesehen von reinen Genre-Parodien wie "Hot Shots!").

Dieser Stil ist durchaus gewöhnungsbedürftig und es wundert mich nicht, daß die Kritiker den Film wesentlich mehr zu mögen scheinen als die Kinozuschauer. Aber wenn man sich auf Bliers Einfälle und seine überbordenden Einfälle bei der Inszenierung einläßt, wird man äußerst gut unterhalten.
Wer angesichts der bloßen Inhaltsbeschreibung einen "Pretty Woman"-ähnlichen Film erwartet, der wird sicherlich enttäuscht werden. Auch die Tatsache, daß es keine richtige Handlung im klassischen Sinne gibt, dürfte manchen abschrecken.

Im Zentrum des Films steht natürlich Monica Bellucci, der die Rolle der Daniela offensichtlich auf den Leib geschrieben wurde. Blier nimmt ihren öffentlichen Status als Sexsymbol und schafft es, ihn so zu überhöhen, daß es gleichzeitig bewundernd wie auch abschätzig wirkt. La Bellucci nimmt die Gelegenheit, die ihr Blier gegeben hat, mit sichtlicher Freude wahr und lebt die Rolle, die ihr von den Medien seit Jahren angeheftet wurde, mit deutlich Overacting aus.
Interessanterweise funktioniert aber auch Bernard Campan in der Rolle des ruhigen, sehnsüchtigen Francois hervorragend als Gegenpol zu dieser beinahe übermenschlichen Traumfrau. Und Gerard Depardieu als rauhbeiniger Möchtegern-Pate mit Herz sorgt für das I-Tüpfelchen auf der gelungenen Besetzung.

Insgesamt ist "Wie sehr liebst Du mich?" ein gewöhnungsbedürftiger, aber sehr amüsanter, satirischer Genre-Mix mit hervorragender Besetzung, der gegen Ende immer surrealer (und damit immer besser) wird. Aber wie gesagt: Sicher kein Film für ein Publikum, das einen normalen Film nach den üblichen Hollywood-Mustern erwartet!
8 Punkte.

#8070 04/09/06 04:29 PM
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Ganz ehrlich: Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal einen Film gesehen zu haben, der dermaßen konsequenz übertrieben inszeniert ist wie dieser (abgesehen von reinen Genre-Parodien wie "Hot Shots!").


Hast du mal "eine zauberhafte Nanny" gesehen ? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />



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#8071 05/09/06 01:42 PM
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Nein, den habe ich damals verpaßt. Ich warte auf die TV-Ausstrahlung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#8072 07/09/06 12:28 PM
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DAS MÄDCHEN AUS DEM WASSER:

Was für eine Woche der Kino-Extreme für mich: Zuerst der von Anfang bis Ende schamlos übertriebene "Wie sehr liebst Du mich?", nun "Das Mädchen aus dem Wasser", ein Film, der so ziemlich die naivste Geschichte erzählt, die man sich vorstellen kann.

Konkret: In einer Wohnsiedlung findet der melancholische Hausmeister Cleveland (gut wie immer: Paul Giamatti) eine nackte junge Frau namens Story (zauberhaft: Bryce Dallas Howard) im Swimming Pool. Ein seltsames Monster ist hinter ihr her und so Cleveland dem Mädchen, das sich selbst als eine "Narf" bezeichnet. Erstaunt stellt der Hausmeister fest, daß er sich in ihrer Gegenwart irgendwie inspiriert fühlt und als er eine koreanisch-stämmige Studentin (lustig: Cindy Cheung) fragt, ob sie etwas mit dem Begriff "Narf" anfangen könne, erfährt er von deren Mutter eine seltsame Gute-Nacht-Geschichte über Wesen aus dem Meer und ihre monströsen Feinde, die Scrunts.
Es stellt sich heraus, daß jeder Bewohner der Wohnsiedlung genauso im Herzen berührt und inspiriert wird, wenn er Story begegnet und so tun sich alle zusammen, um das Mädchen vor dem bösen Scrunt zu retten und zurück in ihre Heimat zu schicken.

Regisseur M. Night Shyamalan ("The Sixth Sense", "Unbreakable") ist bekannt für märchenhafte Mystery-Geschichten. Hier setzt er dem ganzen aber die Krone auf. "Das Mädchen aus dem Wasser" verlangt dem Publikum einiges ab: Nur, wer willens und fähig ist, für 100 Minuten jeglichen Zynismus, jede Skepsis und selbst jede Realitätsnähe komplett auszublenden, dürfte mit dieser Gute-Nacht-Geschichte glücklich werden.
Es fällt leicht, die ganze Handlung einfach als lächerlich und albern abzutun und über die unglaubwürdigen Wendungen und Handlungsweisen zu lästern. Aber wenn man sich der Geschichte völlig hingibt und aufhört, ständig über Logik und ähnliches nachzudenken, dann kann man "Das Mädchen aus dem Wasser" wirklich genießen, denn auch hier spielt Shyamalan seine gewohnten Stärken aus: Eine liebevolle Charakterzeichnung, eine phantasievolle Bildersprache und jede Menge Mysterien.

Sämtliche Rollen sind zwar nicht mit großen Namen (selbst Giamatti ist ja nicht wirklich ein klassischer Star), aber dafür sehr passend mit guten Schauspielern wie Jeffrey Wright, Freddy Rodriguez, Mary Beth Hurt oder Bill Irwin gecastet. Auch Shyamalan selbst hat wieder einmal eine größere Rolle übernommen.
Interessant ist dabei, daß bis auf eine einzige Ausnahme sämtliche Charaktere herzensgut und meist auch ziemlich skurril sind. Passend zu dem, was ich weiter oben geschrieben habe: Eine solche Ansammlung hilfsbereiter Menschen (selbst wenn sie von Story "inspiriert" wurden) ist ebenso unrealistisch wie die Tatsache, daß niemand je irgendwelche ernsthaften Zweifel an der Existenz von Narfs und Scrunts zu haben scheint. So gesehen leben die Filmfiguren dem Publikum vor, was es tun muß: Einfach glauben, nicht zweifeln. "Das Mädchen aus dem Wasser" ist eben ein Märchen, da ist kein Platz für Zweifel!

Vor allem bei den US-Kritikern kam der Film überhaupt nicht gut an, wie bereits sein vorheriger "The Village". Shyamalan scheint das geahnt zu haben, denn die eine Ausnahme unter den ganzen *guten* Menschen im Film ist amüsanterweise der arrogante Filmkritiker Mr. Farber (sehr gut gespielt von Bob Balaban). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Dieser Kniff dürfte die Anzahl der guten Kritiken für "Das Mädchen aus dem Wasser" auch nicht gerade erhöht haben, wenngleich festgehalten werden muß, daß auch dieser Mr. Farber kein schlechter Mensch ist - außerdem hat Shyamalan ihm einige wirklich köstliche Szenen gegönnt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Fazit: "Das Mädchen aus dem Wasser" ist das, als was der Regisseur ihn selbst bezeichnet hat: Eine Gute-Nacht-Geschichte, ein Märchen für Erwachsene. Ein Film für Romantiker und für Menschen, die bereit sind, sich einfach fallenzulassen und der wunderschönen utopischen Welt des M. Night Shyamalan anzuvertrauen.
Obwohl ich selbst gelegentlich zum Zynismus neige, zähle ich mich zu diesen Menschen und gebe dem Film daher 8 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 07/09/06 12:33 PM.
#8073 07/09/06 01:02 PM
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Am Dienstag war ich endlich in Miami Vice... da Ralf ja schon einiges dazu geschrieben hat, werde ich meine Bewertung in Antwort auf seine verfassen. Allgemeine Spoilerwarnung sei hiermit gegeben!

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Aber abgesehen von den Namen und dem Beruf der beiden Protagonisten sowie dem Handlungsort Miami hat "Miami Vice" der Kinofilm mit "Miami Vice" der TV-Serie sowieso nichts mehr zu tun.

Genau deswegen frage ich mich, warum der Film "Miami Vice" heißt. Selbstverständlich wollte ich keine serientreue Umsetzung, aber wenn man den Film schon nach der Serie benennt, hätte man doch neben den Namen der Leute doch wenigstens auch die Charaktervorlagen nehmen können... statt sie nahezu ganz außer Acht zu lassen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Abgesehen von Crockett und Tubbs, die wenigstens relativ gut herübergerettet wurden, stimmt so gut wie nichts... Lt. Castillo z.B. ist eigentlich ein Vietnam-Veteran, der durchtrainiert ist und Kampfsport meisterhaft beherrscht - das war einer der wichtigsten Episoden überhaupt! - aber im Film wird er vom guten, aber sehr beleibten Barry Shabaka Henley verkörpert... paßt absolut nicht.
Ein weiteres Beispiel: Gina Calabrese, die hellhäutigere der beiden Kolleginnen. Die Frau erschießt in der Serie einen Menschen und ist dann total am Boden zerstört... eine ganze Folge lang geht es nur darum, wie sie sich wieder fängt.
Aber im Film ist sie eine toughe SWAT-mäßige Frau, die dem Gegner ohne mit der Wimper zu zucken in den Hals schießt.
Zito... so leid es mir tut, der Mann ist tot - ebenfalls zwei der besten Episoden überhaupt. Da hätte man sich auch dranhalten und den Mann weglassen können oder gar müssen.

Wie gesagt, an der Umsetzung an sich habe ich nichts auszusetzen, da ist den Machern jede Freiheit gegeben, aber die Charaktere der Serie hätte man besser übernehmen müssen. Das hätte am Film selbst nichts geändert, aber als Serien-Fan wäre ich weniger erbost.


Quote
Regisseur Mann hat wieder einmal sein Faible für düstere Stoffe und beinahe ebenso düstere Szenen ausgespielt - Miami ist hier fast nur nachts zu sehen und außerdem ist ständig im Hintergrund ein Gewitter zu beobachten. Das wirkt visuell ausgesprochen gut, was aber sowieso auf den gesamten Film zutrifft

Auch da muß ich wieder mal was zur Serie sagen... in einigen Kritiken habe ich jetzt gelesen, daß dieses Düstere am Film einen Unterschied zur Serie darstellt, weil die ja durch ihre knalligen Farben berühmt geworden sei - von der Thematik ganz zu schweigen... im Film würde die Undercover-Aktivität der Cops deutlich dargestellt werden, was in der Serie - laut Michael Mann selbst - nicht der Fall war.
Das ist meiner Meinung nach ausgesprochener Unsinn. Klar waren schrille Farben in der Serie zu sehen, aber dieses Düstere, das den Film auszeichnet, ist auf jeden Fall auch in der Serie enthalten. Natürlich nicht durchgehend, das hätte man bei einer Serie kaum machen können, aber mit die besten Sequenzen sind die bei Nacht oder in der Dämmerung z.B. - und die gibt es! Zudem ist gerade Miami Vice die Serie schlechthin gewesen, in der die Undercover-Thematik eine zentrale Rolle gespielt hat. Und ich muß sagen, im Film kommt dieses Problem bei weitem nicht so gut rüber wie in der Serie - aus dem einfachen Grund, daß es viel zu schnell geht. Sie bekommen den Auftrag, Crockett schläft mit der Frau und schon diskutieren sie, ob er nicht zu sehr in der Sache drinsteckt. Eindeutig zu schnell!


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Interessant ist dabei, wie Mann diese Action-Szenen gefilmt hat: Während in Hollywood momentan ja die wacklige Handkamera sehr in ist, die u.a. dafür sorgt, daß brutale Schießereien weniger brutal wirken als sie sind (da man ja vor lauter Rumgewackel kaum etwas erkennen kann), geht Mann einen ganz anderen Weg. Zwar nutzt auch er die Handkamera für die Action-Sequenzen, allerdings aus einem ganz anderen Grund - er macht es eher wie Steven Spielberg am Beginn von "Der Soldat James Ryan": Die Bilder, die die Handkamera liefert, wurden nicht auf Hochglanz poliert, sondern wirken eher, als ob sie aus einer dieser amerikanischen Polizei-Reality-Shows kämen.

Und der Vollidiot vor mir im Kino meinte, daß das Finale wie ein schlechtes Homevideo ausgesehen hätte... leider hatte ich nichts zu trinken dabei, was ich ihm über den Kopf hätte schütten können.

Denn ganz klar ist das Finale sehr schön gemacht und nur ganz klein wenig schlechter als die Schießerei in HEAT. Das einzige Problem ist, daß eigentlich kein Polizist dran glaubt, sondern nur die Bösen sterben. Zito wird angeschossen und das war es. Gleichzeitig wird Halb Russland dezimiert. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Das ist erstaunlich unrealistisch würde ich sagen.


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Bei den Darstellern können vor allem Jamie Foxx (dem ich sonst eher skeptisch gegenüberstehe) und Gong Li überzeugen. Es ist zwar schon etwas kurios, daß mit Gong Li ausgerechnet DIE chinesische Leinwandlegende schlechthin eine südamerikanische Ureinwohnerin spielt - aber was soll´s? Sie ist eine sehr gute Schauspielerin, sieht toll aus, also warum darüber meckern? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Auch die Nebenrollen sind mit u.a. Ciarán Hinds, Justin Theroux, Naomie Harris, John Ortiz und Barry Shabaka Henley gut besetzt.

Immerhin sah ja Gong Lis Filmmutter wie eine Asiatin aus... insofern geht das wohl in Ordnung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Aber die schauspielerische Leistung ist ganz allgemein in der Tat als gut zu bewerten. Ich persönlich fand Jamie Foxx manchmal etwas zu... wie soll ich sagen... überdreht und gleichzeitig aufgesetzt cool. Aber im Großen und Ganzen war er gut (auch wenn er natürlich an Philip Michael Thomas nicht heranreicht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).
Erstaunlicherweise fand ich Colin Farrell sehr gut; er hat sein bestes gegeben, um den Sonny Crockett zu spielen, den man aus der Serie kennt. Dazu paßt halt auch die Frisur, die theoretisch keine echte Vokuhila-Matte ist, denn die Haare sind mehr oder minder gleich lang nur halt unglücklich frisiert. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Alsooo... als Michael-Mann-Film ist Miami Vice gut. Die Story ist etwas schwach, es gibt ein paar unlogische Sachen (z.B. die Frage, wo Crockett die Granate her hat, als sie bei Yero vorstellig werden), aber dafür ist der Film audiovisuell ein Genuß. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> 8 Punkte.

Als Fan der Serie kann mir der Film allerdings aus den genannten Gründen nicht so gut gefallen. Hätte man nur ein wenig mehr Serientreue bei den Charakteren bewiesen, wäre das Endergbnis deutlich besser als 5 Punkte ausgefallen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />

Also alles in allem (8+5)/2 = 6,5 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#8074 07/09/06 07:49 PM
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Thank You for Smoking

Das Leben und Streben des Tabaklobbyisten Nick Naylor, der absolut keine Skrupel kennt, und trotzdem eine völlig sympathische Filmfigur ist. Eigentlich geht einem da erst auf, daß das Kino mit anderen Mitteln arbeitet, als nur dem, was die Leute tun, um sie dem Publikum sympathisch oder unsympathisch zu machen.
Skurrile Szenen gibt es zu hauf, etwa wenn Nick sich mit den Lobbyisten der Alkohol- und Waffenindustrie zum wöchentlichen Stammtisch trifft, oder er die Schulklasse seines Sohnes dazu bringen will, sich über Zigaretten nichts von ihren Eltern sagen zu lassen.
Ein Film mit wenigen lauten Lachern aber einem permanenten Daueramüsement, wie man es nur selten erlebt - ich habe mich blendend unterhalten.


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
#8075 08/09/06 02:43 PM
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Leider läuft der Film in meiner Nähe nur zu ungünstigen Zeiten, deshalb werde ich da auf die DVD-Veröffentlichung warten. Aber gut, daß dafür du eine Kritik gebracht hast, denn der Film gehört zu den von den Kritikern am besten bewerteten des gesamten Jahres und er ist auch in Deutschland recht gut gestartet (wenn auch eben nur in relativ wenigen Kinos).

Ich bin sowieso schon länger am überlegen, ob ich mir mal eines der Bücher von Christopher Buckley kaufen soll ("Thank you for smoking" basiert auf einem davon), der seit Jahren einer der gefragtesten Satiriker in den USA ist (und kurioserweise ein ehemaliger Redenschreiber von George Bush Sr.). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Ach, übrigens sollte man zum Film vielleicht noch erwähnen, daß er - wenn das, was ich darüber gelesen habe, stimmt - keineswegs nur etwas für überzeugte Nichtraucher ist, da er sich z.B. auch über die Nichtraucher-Lobbyisten und vieles mehr lustig macht und somit kein ausgesprochener Anti-Raucher-Film ist. Regisseur Jason Reitman (Sohn des "Ghostbusters"-Regisseurs Ivan Reitman) sagt auch selbst, daß das Rauchen nur ein Aufhänger sei.
Vielleicht kannst du das ja noch bestätigten, Flash. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#8076 22/09/06 02:10 PM
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Heute möchte ich nur kurz darauf hinweisen, daß der von mir vor einigen Wochen rezensiert und beim Fantasy Filmfest mit dem Publikumspreis ausgezeichnete High-School-Film-noir "Brick" gestern seinen deutschen Kinostart hatte. Zwar keinen übermäßig breiten, aber wer den Film in einem Kino in seiner Nähe entdeckt, sollte einen Besuch ernsthaft in Erwägung ziehen (v.a. "Wann-kommt-endlich-wieder-ein-film-noir"-Daedalus <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).

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